Fechten TSV für Deutschland bei der Euro im Großeinsatz

Dormagen · Sieben Dormagener sind ab Sonntag bei den Europameisterschaften in Zagreb im Einsatz. Ein heißer Titelkandidat ist die Herrenmannschaft.

 Trotz seines Studiums in Friedrichshafen hat Max Hartung die Form, um in Zagreb eine gute Platzierung zu erreichen.

Trotz seines Studiums in Friedrichshafen hat Max Hartung die Form, um in Zagreb eine gute Platzierung zu erreichen.

Foto: Britta Prümm

Obgleich Ex-Weltmeister Nico Limbach in der Saison nach den Olympischen Spielen seinem Studium den Vorzug gibt und darum nicht am Start ist, bleibt das Säbelfechten auch bei den Europameisterschaften im kroatischen Zagreb fest in den Händen des TSV Bayer Dormagen. Die Bundestrainer Vilmos Szabo (Herren) und Eero Lehmann (Damen) haben insgesamt sieben Fechter vom Höhenberg nominiert. Das Hauptaugenmerk liegt dabei natürlich auf den erfolgsverwöhnten Herren, die vor allem im Mannschaftswettbewerb einen Platz auf dem Siegertreppchen ins Visier genommen haben.

Benedikt Wagner Der seit gestern 23-Jährige ist aktuell Dritter der Weltrangliste und die größte Hoffnung auf Edelmetall. Da jedoch bei Europameisterschaften nicht gesetzt wird, könnte der Olympiateilnehmer von London (Aus im Achtelfinale gegen Limbach) schon früh im Wettbewerb auf Topleute treffen.

Matyas Szabo Sein Weltcup-Sieg vor vier Wochen in Chicago hat den 21-Jährigen katapultartig auf die internationale Bühne befördert. Ein Rang unter den besten Acht sollte für den 19. der Weltrangliste in Zagreb drin sein. "Für mehr fehlt ihm noch die Konstanz", vermutet TSV-Fechtkoordinator Olaf Kawald.

Max Hartung War in London Siebter im Einzel- und Fünfter im Mannschaftswettbewerb. Der 23-Jährige, 16. der Weltrangliste, studiert in Friedrichshafen, bereitete sich in den vergangenen vier Wochen aber am Höhenberg auf die EM vor. Kawald: "Die Qualität fürs Viertelfinale hat er auf jeden Fall."

Richard Hübers Gibt in Kroatien sein Debüt bei den Aktiven. Holte erst Mitte April mit der Mannschaft Gold bei der Junioren-WM in Porec (Kroatien). Genau diese Klasse hat dem 20-Jährigen die Fahrkarte für die Herren-EM eingebracht. Der 51. der Weltrangliste kann in der Einzelkonkurrenz ganz ohne Druck an seinen Einsatz herangehen. Komplett anders sieht das in der Mannschaft aus, wo alles andere als eine Medaille eine Enttäuschung wäre.

Bei den Frauen sind die Erwartungen nicht ganz so hoch. "Im Einzel die Runde der letzten 16, mit der Mannschaft die letzten Acht", gibt Kawald vor und erklärt:"Die Damen haben halt international nicht das Standing wie die Herren."

Stefanie Kubissa Die Saison ist für die 28-Jährige bislang nicht wirklich gut gelaufen. Aber die Weltranglisten-47. gilt als "Wundertüte", ist jederzeit zu einem Coup fähig.

Anna Limbach Macht in den USA gerade ihren Bachelor, trainiert in New York aber gemeinsam mit den extrem starken US-Fechterinnen. Dass die 23-Jährige in der Weltrangliste nur auf Rang 198 geführt wird, sagt nichts über ihre wahre Leistungsstärke aus. Kawald: "Gegen sie will keine so gerne fechten, du weißt nie, was passiert ..."

Sibylle Klemm Hatte ihre Sternstunde 2010 mit EM-Bronze in Leipzig. Die 29-Jährige steht auf Rang 90 der Weltrangliste.

(NGZ/ac)
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