Handball Am Ende brechen die Dormagener ein

Dormagen · Nach der 27:32-Niederlage beim EHV Aue steht der Aufsteiger auf dem letzten Tabellenplatz der Zweiten Handball-Bundesliga.

 Es geht nur im Verbund, doch zur Zeit leisten sich die Dormagener Handballer einfach noch zu viele Fehler.

Es geht nur im Verbund, doch zur Zeit leisten sich die Dormagener Handballer einfach noch zu viele Fehler.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

Jetzt steht der TSV Bayer Dormagen da, wo er in dieser Saison auf keinen Fall stehen wollte: auf dem letzten Tabellenplatz der Zweiten Handball-Bundesliga. Schuld ist die 27:32-Niederlage (Halbzeit 16:17) im zweiten Saisonspiel am Sonntagabend beim EHV Aue.

Eine verdiente Niederlage, wie auch Trainer Ulli Kriebel zugab: „Wir haben uns zu viele Fehler, zu viele Ballverluste geleistet. Und wenn du so viele Chancen liegen lässt, kannst du in Aue nicht gewinnen.“ Alleine 16 Mal scheiterten seine Schützlinge an EHV-Torhüter Erik Töpfer. Der hatte nach 17 Minuten den in der Vorwoche beim 23:23-Remis in Hüttenberg noch als Matchwinner gefeierten, 44 Jahre alten Radek Musil zwischen den Torpfosten der Gastgeber abgelöst. Da hieß es in einer bis dahin ausgelichenen Partie 10:10. Vier Minuten später lagen die Dormagener beim 12:11 sogar zum insgesamt vierten Mal in Führung, profitierten dabei auch von einigen sehenswerten Paraden ihres ungarischen Torhüters Gergö Roszavölgyi, der am Ende mit zwölf gehaltenen Bällen auf dem Spielbericht stand.

Zu wenig, denn zu den Fehlern in der Vorwärtsbewegung gesellte sich eine gewisse Naivität im Abwehrverhalten, die es den Hausherren immer wieder gestattete, recht einfache Tore aus dem Rückraum zu erzielen. Wie schon im Auftaktspiel gegen den TuS N-Lübbecke oft aus höchster Zeitspiel-Bedrängnis, wie schon im Auftaktspiel gegen TuS N-Lübbecke oft mit Aufsetzern, gegen die ein Torhüter immer schlecht aussieht, die aber eigentlich von der Deckung geblockt werden müssten. Doch da fehlt es den Dormagenern (noch) an körperlicher Präsenz im Innenblock, in der sie erneut auf den verletzten Heider Thomas verzichten mussten. Und Lukas Stutzke ist auch noch nicht im Vollbesitz seiner Kräfte, das zeigten zum Teil haarsträubende Fehler in der Ofensive und eine eher verhaltene Rolle in der Abwehrformation. „Wir wollten bei ihm noch kein volles Risiko eingehen,“ sagte Kriebel mit Blick auf den Bronzemedaillengewinner der U20-Europameisterschaften.

Was dazu führte, dass dem Aufsteiger am Ende die Puste ausging: „Mit nur dreieinhalb Rückraumspielern war der Kräfteverschleiß zu groß,“ stellte Kriebel fest. Schließlich fehlten neben Thomas auch noch der angeschlagene Daniel Eggert und der zum Länderspiel mit den USA abgestellte Ian Hüter. So hatte der EHV Aue in der Schlussphase relativ leichtes Spiel, um sich vor 1200 Zuschauern von 24:23 (47.) vorentscheidend auf 27:24 (51.) und 29:25 abzusetzen. Eine etwas einseitige, in der Erzgebirgshalle aber durchaus „normale“ Verteilung der Strafwürfe (neun für Aue, nur vier für Dormagen, von denen Wieling und Richter je einen vergaben), tat ein übriges, um die Niederlage zu besiegeln.

Jetzt droht den Dormagenern ein Fehlstart. Denn am Samstag (18 Uhr, Sporthalle Gießen-Ost) sind sie beim anderen Erstliga-Absteiger TV Hüttenberg zu Gast, der in der neuen Umgebung noch auf den ersten Sieg wartet – genau wie der TSV.

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