Dormagen in der 2. Handball-Bundesliga Dessau-Roßlauer HV? Da war doch etwas . . .

Dormagen · Gegen den Aufsteiger war Handball-Zweitligist Bayer Dormagen im ersten Saisonspiel völlig neben der Spur. Für die überraschende 21:24-Heimniederlage würde sich der TSV am Dienstag sehr gerne revanchieren.

 André Meuser, Rückraumschütze von Bayer Dormagen.

André Meuser, Rückraumschütze von Bayer Dormagen.

Foto: Heinz J. Zaunbrecher

An den 2. Oktober werden sie sich in Dormagen mit gemischten Gefühlen zurückerinnern. Einerseits war da die Begegnung zum Saisonauftakt gegen den Dessau-Roßlauer HV – in der von Corona geprägten Spielzeit die bislang einzige Heimpartie, die vor Zuschauern stattfinden konnte und deshalb einen besonderen Status genießt. Andererseits setzte es in dem Match gegen den Aufsteiger eine völlig unerwartete und dafür umso schmerzhaftere 21:24-Niederlage. Im Rahmen der Ostreise bietet sich dem TSV in dieser Woche die Gelegenheit zur Wiedergutmachung. Am heutigen Dienstag (19.30 Uhr) geht’s gegen eben diese Dessauer, am Donnerstag (18 Uhr) folgt dann das Nachholspiel beim EHV Aue. Für beiden Partien beziehen die Dormagener ihr Quartier in Leipzig, wohin sie sich am Montag nach dem Vormittagstraining auf den Weg machten.

„Weil Dessau als Aufsteiger aus der 3. Liga kam, gab es damals kaum Videomaterial zur Vorbereitung. Dann haben sie uns wie viele andere Mannschaften in der Liga mit ihrer Spielweise überrascht“, erinnert sich TSV-Coach Dusko Bilanovic. Während seine Mannschaft nach der langen Vorbereitung ohne wichtige Spieler wie Patrick Hüter und Joshua Reuland überhaupt noch nicht in Schwung war und technische Fehler in Serie produzierte, präsentierten sich die Gäste gerade in der Defensive als echte Einheit und machten es den Dormagenern so extrem schwer zu Torerfolgen zu kommen. Rockte die Mannschaft von Trainer-Routinier Uwe Jungandreas in den ersten Wochen mit dieser Spielweise noch die Liga und stand teils sogar an der Tabellenspitze, scheint das Erfolgsrezept von der Konkurrenz inzwischen weitgehend decodiert.

Aktuell ist der Dessau-Roßlauer HV auf den neunten Tabellenplatz abgerutscht, was für einen Aufsteiger zwar immer noch exzellent ist, doch mit 17:19 Punkten aus 18 Partien liegt das Team inzwischen schon ein ganzes Stück hinter den Dormagenern auf Rang sechs (17/21:13). „Mittlerweile haben wir natürlich einige Spiele von Dessau gesehen, hinzu kommen die Erfahrungen aus dem Hinspiel. Wir wissen also, was auf uns zukommt und wollen ein besseres Spiel abliefern als beim ersten Aufeinandertreffen“, betont Dusko Bilanovic.

Dabei wird ganz sicher helfen, dass sich seine Mannschaft nach zwei Niederlagen und einer schwachen ersten Hälfte am vergangenen Freitag daheim gegen die SG BBM Bietigheim am eigenen Schopf aus dem Sumpf gezogen hat. Dank einer gewaltigen Leistungssteigerung nach der Pause (12:15) stand am Ende ein 33:27-Erfolg, der für einen ordentlichen Schub in Sachen Selbstvertrauen sorgte. Besonders auffällig war nach dem Seitenwechsel, dass die Defensivarbeit viel besser funktionierte, die Abwehrreihe mit dem zuvor vom Trainer kritisierten Torwart Sven Bartmann besser harmonierte. „Gegen Bietigheim hat Sven die Konstanz gezeigt, die wir für unser Spiel brauchen. Ich hoffe, das geht so weiter“, sagt Bilanovic.

Sicher hätte er auch nichts dagegen, wenn im Rückraum Ian Hüter, Alexander Senden (je 8 Tore) und André Meuser (6) so auftrumpfen würden, wie in der zweiten Hälfte gegen Bietigheim. Das würde wahrscheinlich dafür sorgen, dass sich auch wieder größere Räume für die Kreisläufer ergeben würden. Von denen zeigte sich am Freitag Youngster Aron Seesing am stärksten, mit fünf erfolgreichen von fünf Versuchen lag seine Erfolgsquote bei beachtlichen 100 Prozent. „Wenn es uns gelingt, an die Leistung der zweiten Hälfte gegen Bietigheim anzuknüpfen, haben wir gegen Dessau gute Chancen“, ist der TSV-Coach überzeugt.

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