Fußball Trotz Platz elf steckt der SVÜ im Abstiegskampf

Uedesheim · Am Sonntag empfängt der SV Uedesheim in der Fußball-Oberliga den TuS Bösinghoven. Nach dem verkorksten Oktober muss ein Sieg her.

 Lars Faßbender rückt am Sonntag wieder in die Startelf des SV Uedesheim. Trainer Putz ist von seiner Defensivstärke überzeugt.

Lars Faßbender rückt am Sonntag wieder in die Startelf des SV Uedesheim. Trainer Putz ist von seiner Defensivstärke überzeugt.

Foto: A. Woitschützke

Der Blick auf die Tabelle kann auch trügerisch sein. Zumindest, wenn man es mit dem Fußball-Oberligisten SV Uedesheim hält. Der hat es sich seit Wochen im gesicherten Mittelfeld bequem gemacht, steht selbst nach dem verkorksten Oktober mit nur einem Punkt aus vier Spielen auf einem beruhigenden elften Rang.

Doch, was heißt in einer Liga, aus der am Ende der Saison zwischen vier und sieben Mannschaften absteigen, schon Mittelfeld? "Rein von den Punkten her reicht das Mittelfeld gerade von Platz fünf bis 19", sagt Trainer Ingmar Putz, für den der Abstiegskampf ab dem sechsten Platz beginnt. Umso wichtiger sei es, am Sonntag (14.30 Uhr) gegen den TuS Bösinghoven endlich mal wieder dreifach zu punkten.

Der bis dato letzte Sieg gelang dem SVÜ im September. Mit 2:0 gewann er beim SC Kapellen. Da kommt das nächste Duell mit einem Team aus dem Rhein-Kreis gerade recht. Doch von Derby will in Uedesheim niemand etwas wissen. "Uns verbindet eher der Tabellenplatz als die Nachbarschaft", sagt Putz mit Blick auf die 25 Kilometer, die es von Uedesheim bis in den Meerbuscher Vorort sind.

Und auch die Geschichte ist nicht gerade mit denkwürdigen Duellen gespickt. Gerade zweimal standen sich die Klubs gegenüber — in der Landesliga-Saison 2009/2010. Vorher waren SV und TuS über Jahrzehnte typische Kreisligisten, die sich nicht treffen konnten, da Bösinghoven zwar politisch zum Rhein-Kreis, fußballerisch aber zu Krefeld gehört. Dementsprechend nüchtern spricht Putz über die Begegnung, nennt sie "Duell auf Augenhöhe".

Emotionaler wird der Ex-Profi, wenn es um das vergangene Spiel beim KFC Uerdingen geht. Fast 2200 Zuschauer, ein richtiges Stadion, in dem früher Bundesliga und Europapokal gespielt wurde, und eine ordentliche Leistung der Gäste. Selbst das 1:4 konnte dem 43 Jahre alten Trainer nicht die Laune verhageln. "Wir haben uns gut angestellt und standen nicht nur hinten drin. Letztendlich sind wir aber für unsere kleinen Fehler knallhart bestraft worden. Gegen einen anderen Gegner hätten wir mit dieser Leistung etwas geholt."

So will Putz für das Spiel gegen Bösinghoven auch nicht den Fußball neu erfinden. Seine Spieler müssten nur lernen, unnötige Wege zu vermeiden und effizienter zu spielen. "Der Pass über fünf Meter ist uns hin und wieder zu einfach. Obwohl er meistens der richtige ist", sagt Putz, der fordert, dass seine Jungs dem Gegner auch mal wehtun dürfen. Deshalb setzt er nun auf den defensivstärkeren Lars Faßbender statt Kani Taher neben Selcuk Eren auf der Doppel-Sechs, der beinharte Alpay Kus rückt in die Viererkette. Für den verletzten Lukas Koziatek wird Andrej Hildenberg im Sturmzentrum spielen. "Das hat er schon häufiger getan und kann das", ist sich Putz sicher, der nur ein Ziel hat: "Wir müssen punkten." Logisch, trotz Platz elf steckt der SV mitten im Abstiegskampf.

(F95)
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