FWG: Durchgangsverkehr muss aus Schaan heraus "Tourismusverkehr" vermeiden

FWG: Durchgangsverkehr muss aus Schaan heraus · Den Schaaner "Tourismusverkehr" verhindern will die im vergangenen Jahr gegründete Freie Wählergemeinschaft (FWG) Jüchen mit Gerolf Hommel als Vorsitzendem. Immer wieder beschweren sich Bewohner, dass in ihrem Ort deutlich schneller gefahren werde als die erlaubten 30 Stundenkilometer.

Und auch die angesichts der kleinen Ortschaft große Zahl der Autos verwundert manchen Anwohner der Straße "Schaan" zwischen der Odenkirchener Straße und der Keltenstraße. Viele Autofahrer nehmen gern - trotz der engen und kurvenreichen Ortsdurchfahrt - die Abkürzung durch Schaan, anstatt beispielsweise den - natürlich längeren - Bogen über die B 59 und L 31 zu fahren.

Doch dieses Verkehrsverhalten sorgt bei manchem Schaaner Bürger für Verdruss. Nun nahm sich der Vorstand der FWG des Themas an. Mehrere Vorstandsmitglieder brachen zu einer Verkehrszählung an einem Morgen und einem Nachmittag auf, notierten die Anzahl und auch die Herkunft der Fahrzeuge. Das Ergebnis: Stündlich fuhren jeweils 170 Fahrzeuge durch den Ort.

Immerhin 90 Autos trugen Kennzeichen der Städte Mönchengladbach und Aachen beziehungsweise der Kreise Heinsberg, Düren und Bergheim. Damit stammte über die Hälfte der Verkehrsteilnehmer aus Kommunen außerhalb des Rhein-Kreises Neuss. Auch von den 80 Fahrzeugen mit Neusser Kennzeichen waren nach Erkenntnis der Freien Wählergemeinschaft Jüchen lediglich 20 im Ort gestartet.

"Im Ergebnis benutzten also 150 Fahrzeuge die Ortschaft Schaan als Abkürzung. Das sind 90 Prozent aller Fahrzeuge", so die Bilanz der Freien Wählergemeinschaft Jüchen. Die Verärgerung vieler Schaaner sei deshalb verständlich. Auch die Klagen über zu großes Tempo sieht die FWG nach ihren eigenen Erfahrungen bei der Zählung gerechtfertigt: Auf Grund überhöhter Geschwindigkeit sei es oftmals nicht möglich gewesen, die kompletten Kennzeichen zu erkennen.

Insbesondere Fahrzeugführer aus Fahrtrichtung Kelzenberg würden häufig kaum Rücksicht nehmen. Die FWG hat die Schaaner bereits mit einem Flugblatt über die Ergebnisse der Zählung informiert und setzt sich nun, unterstützt durch den parteilosen Bürgermeisterkandidaten Stephan Zanders, für eine Verbesserung der Verkehrssituation ein. Bislang dürften laut Gerolf Hommels alle Personenwagen durch den Ort fahren, lediglich der Lastwagenverkehr sei von der Durchfahrt ausgeschlossen.

"Wir möchten, dass die Straße als Anliegerstraße ausgewiesen wird", so Gerolf Hommel auf Anfrage der NGZ. Auf diese Weise würde der Durchgangsverkehr außen vor bleiben, müsste auf die B 59 Schaan umfahren. Um eine Lösung für die Sorgen der Schaaner Bürger zu finden, hat die Freie Wählergemeinschaft Jüchen mit dem Straßenverkehrsamt des Rhein-Kreises Neuss einen Ortstermin vereinbart. cs

(NGZ)
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