Lokalsport Tour de Neuss: Ein Favorit ist nicht in Sicht

Neuss · Ohne Top-Favorit, aber mit vier Fahrern aus der Tour de France verspricht die 13. Tour de Neuss heute Abend sehr viel Spannung.

 Wer gewinnt heute Abend die 13. Auflage der Tour de Neuss? Die aus der Tour de France kommenden Marcel Sieberg, Paul Voss, Andreas Schillinger und Roger Kluge gehören ebenso zu den Favoriten wie Christian Knees, der Sieger von 2012, und der frühere Deutsche Meister Martin Reimer.

Wer gewinnt heute Abend die 13. Auflage der Tour de Neuss? Die aus der Tour de France kommenden Marcel Sieberg, Paul Voss, Andreas Schillinger und Roger Kluge gehören ebenso zu den Favoriten wie Christian Knees, der Sieger von 2012, und der frühere Deutsche Meister Martin Reimer.

Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Die 13, sagt Stephan Hilgers, "soll für uns keine Unglückszahl werden." Mit Blick auf das Wetter scheint der Vorsitzende des Neusser Radfahrervereins schon mal richtig zu liegen - zumindest versprechen die einschlägigen Wetterdienste für heute Abend das, wonach sich jeder Organisator einer Freiluftveranstaltung in diesem "Sommer" sehnt: eine gegen Null tendierende Regenwahrscheinlichkeit.

Lokalsport: Tour de Neuss: Ein Favorit ist nicht in Sicht
Foto: Woitschützke, Andreas (woi)

Damit steht einer gelungenen 13. Auflage der "Tour de Neuss" eigentlich wenig im Wege. Zumal sich das Starterfeld für das Hauptrennen um den "Großen Preis der SKg-Getränke" sehen lassen kann, auch wenn der ganz große Name fehlt. Und damit auch der ganz große Favorit. "Dadurch kann das Rennen aber um so spannender werden", sagt Andreas Kappes.

Lokalsport: Tour de Neuss: Ein Favorit ist nicht in Sicht
Foto: Roth/Augenklick

Dem Sportlichen Leiter es immerhin gelungen, vier der zehn deutschen Tour de-France-Teilnehmer an die Startlinie auf der Kaiser-Friedrich-Straße zu holen: Marcel Sieberg, im Team Lotto Belisol der Edelhelfer für die Sprints von Vorjahressieger André Greipel. Wenn der 32-Jährige, in Castrop-Rauxel geboren, in Bocholt lebend, auf eigene Rechnung fahren darf, springen dabei Erfolge wie in diesem Jahr Platz sechs bei der Tour du Quatar und Rang sieben bei der Luxemburg-Rundfahrt heraus. Stieg am Sonntag in Paris als 145. der Gesamtwertung mit 4:41:21 Stunden Rückstand auf Sieger Vincenzo Nibali vom Rad. Roger Kluge, der für das Team IAM Cycling seine zweite Frankreich-Rundfahrt bestreiten durfte und sie als 139. beendete. Der 28-Jährige Eisenhüttenstadt gehörte im vergangenen Jahr in Neuss zu den aktivsten Fahrern in Feld, wurde Siebter. Andreas Schillinger, der mit dem einzigen deutschen Pro-Tour-Team NetApp Endura seine Premiere bei der Tour de France erlebte und sie einen Platz vor Marcel Sieberg auf Rang 144 beendete. Schillinger wurde vor 31 Jahren im oberpfälzischen Amberg geboren und war einst Teamkollege von Andreas Beikirch beim Team Sparkasse. Paul Voss, der für das Team NetApp Endura seine erste Tour de France gleich als zweitbester Deutscher nur zwei Plätze und sieben Minuten hinter Tony Martin beendete. Der 28 Jahre alte Rostocker belegte mit 2:32:48 Stunden Rückstand auf Nibali einen starken 50. Platz.

Ob der Sieger aus diesem Quartett kommt, hängt vor allem davon ab, wie die Vier die Strapazen der drei Tour-Wochen verkraftet haben. Und nicht zuletzt, wie sie nach den hauptsächlich gerade aus führenden 21 Etappen mit dem engen Rundkurs und seinen vier Rechtskurven zurechtkommen. Sieberg dürfte es als "Einzelkämpfer" schwer haben, Schillinger und Voss bilden zumindest ein Mini-Team und auch Kluge hat sich mit Dominic Klemme einen starken Helfer mitgebracht, der 2009 Deutscher Vizemeister war. Für Kluge spricht außerdem seine Erfahrung als Bahnfahrer: 2010 war er Europameister im Omnium, 2008 wurde er in Peking Olympiazweiter im Punktefahren, vier Jahre später belegte er in London Platz vier im Omnium, ehe er ganz auf die Straße wechselte.

Für den Sieg kommen aber auch andere Fahrer in Frage. Christian Knees, der Sieger von 2012, Vorjahreszweite und Deutsche Straßenmeister 2010. Der 33-Jährige vom Team Sky kommt direkt aus den Flitterwochen - er hat Nadja Rath aus der Sportlichen Leitung der Tour de Neuss geheiratet. Niklas Arndt vom Team Giant-Shimano, im Vorjahr Sechster. Der 22-Jährige war im vergangenen Jahr Etappendritter bei der Vuelta. Für ihn spricht, dass er in Simon Geschke und dem früheren Gerolsteiner- und Milram-Profi Johannes Fröhlinger starke Teamkollegen an seiner Seite hat. Martin Reimer, der Deutsche Straßenmeister von 2009, vom südafrikanischen Team MTN Qhubeka, warim Vorjahr Achter. Julian Kern vom Team AG2R war 2011 U23-Europameister im Straßenrennen und 2012 DM-Dritter.

Nicht zu vergessen natürlich die beiden Lokalmatadore: Joachim Tolles Für den 28 Jahre alten Uedeheimer vom Team Kuota bildet die Tour de Neuss stets einen Saisonhöhepunkt. Im Vorjahr wurde seine kämpferische Fahrweise mit Platz drei belohnt. Nils Schomber Auf der Bahn die große Olympiahoffnung, will der 20-Jährige vom VfR Büttgen noch weiter nach vorne fahren als auf Platz neun wie im Vorjahr.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort