Startschuss für "grüne Saison" im Kreis fällt Samstag Topreiter wollen an die alten Erfolge anknüpfen

Samstag fällt mit dem Turnier auf dem Pferdehof Schnitzler in Jüchen-Waat der Startschuss für die Reitsportsaison 2003 im Rhein-Kreis Neuss. Und nach den grandiosen Erfolgen im vergangenen Sommer wird die "grüne Saison" von den Aktiven und ihren Anhängern mit Spannung herbei gesehnt. Die stehe in diesem Jahr im Mittelpunkt der Vorstandsarbeit, so der Pferdefachmann. Eine der stärksten Dressurreiterinnen im Rhein-Kreis Neuss: Claudia Haller-Petzold vom ARV Büttgen mit Paradepferd Don Rubino. NGZ-Fotos (2): L. Berns Er will hoch hinaus: Tim Hoster aus Liedberg hat keine Angst vor hohen Hürden und peilt mit seinem Toppferd Santorin den deutschen B-Kader an. Die Chancen stehen gut, wenn der 22-Jährige da weiter macht, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat. Im April geht es nach Monaco. -->

Samstag fällt mit dem Turnier auf dem Pferdehof Schnitzler in Jüchen-Waat der Startschuss für die Reitsportsaison 2003 im Rhein-Kreis Neuss. Und nach den grandiosen Erfolgen im vergangenen Sommer wird die "grüne Saison" von den Aktiven und ihren Anhängern mit Spannung herbei gesehnt. Die stehe in diesem Jahr im Mittelpunkt der Vorstandsarbeit, so der Pferdefachmann. Eine der stärksten Dressurreiterinnen im Rhein-Kreis Neuss: Claudia Haller-Petzold vom ARV Büttgen mit Paradepferd Don Rubino. NGZ-Fotos (2): L. Berns Er will hoch hinaus: Tim Hoster aus Liedberg hat keine Angst vor hohen Hürden und peilt mit seinem Toppferd Santorin den deutschen B-Kader an. Die Chancen stehen gut, wenn der 22-Jährige da weiter macht, wo er in der vergangenen Saison aufgehört hat. Im April geht es nach Monaco. -->

Dementsprechend hoch sind die Erwartungen an die Reiter und ihre vierbeinigen Sportkameraden. Der dritte Weltmeistertitel in Folge für Voltigierkönigin Nadia Zülow, Mannschaftsgold und Einzelbronze für Stephanie Jansen bei den Europameisterschaften in der Pony-Dressur und der spektakuläre Sieg von Gilbert Tillmann beim Rheinland-Championat in der Düsseldorfer Philipshalle - die Liste der Erfolge ist lang und somit liegt die Messlatte hoch. "Ziel ist es, das herausragende Niveau des vergangenen Jahres zu halten", meint Lutz Bartsch, Vorsitzender des Kreisreiter-Verbandes Neuss und spricht damit allen Aktiven aus der Seele.

Gilbert Tillmann, Tim Hoster, Claudia Haller und Stephanie Jansen, sie alle wollen dort weitermachen, wo sie am Ende der vergangenen Saison aufgehört haben - nämlich ganz oben auf dem Siegertreppchen. "Ich werde versuchen, an meine guten Leistungen anzuknüpfen", formuliert Shooting-Star Gilbert Tillmann vom RC Gut Neuhaus Grevenbroich seine Ziele. Dazu gehören unter anderem ein Platz unter den ersten Zehn bei den Deutschen Meisterschaften, eine Medaille bei den Rheinischen Meisterschaften und das Erreichen des Finales beim "Preis der Besten".

"Mit Hello Mex habe ich ein Spitzenpferd und einen zuverlässigen Partner unterm Sattel", sagt der Springreiter selbstbewusst. "Es wird sehr schwer werden, das hohe Niveau zu halten und ich werde bestimmt nicht so viele S-Springen gewinnen wie im vergangenen Jahr, aber mit ein bisschen Glück ist es möglich", schätzt er realistisch seine Chancen ein. Ähnlich klingen auch die Worte seines Sportkameraden Tim Hoster. Der 22-jährige Liedberger hat bereits die ersten Turniere erfolgreich hinter sich gebracht, unter anderem in Neu Delhi (Indien), und konnte von Übersee direkt die ersten Schleifen mit nach Hause nehmen. Ein vielversprechender Anfang, der ihn dem Ziel, sich auf dem internationalen Parkett zu behaupten und weiter an die Spitze heranzuarbeiten, einen Schritt näher bringt.

Die nächste Gelegenheit dazu erhält er schon Mitte April beim Internationalen Turnier in Monaco. "Mein Ziel ist der B-Kader", erklärt der junge Springreiter entschlossen. Sein Toppferd Santorin soll ihm dabei helfen. "Ich baue auf seine Erfahrung und sein großes Potenzial." Nebenbei peilt Hoster eine Medaille bei den Rheinischen Meisterschaften im Juli an: "Das ist ein Muss." Auch die Deutschen Meisterschaften stehen bei ihm im Terminkalender. Da wird Tim Hoster aber unter dem Motto "Dabeisein ist alles" an den Start gehen. "Die nationale Konkurrenz ist in Deutschland so groß und das Niveau unheimlich hoch, da bin ich mit der Teilnahme schon zufrieden", so der Springreiter.

Neben Santorin - der Wallach gewann in den vergangenen zwei Jahren über 40.000 Euro - kann er in dieser Saison allerdings auf kein zweites Spitzenpferd zurückgreifen. "Sonst habe ich nur junge Pferde im Stall, die diese Saison erstmals S-Springen gehen sollen." Dieses Problem hat auch die Büttgenerin Claudia Haller-Petzold. Die international erfolgreiche Dressurreiterin muss auf ihr Verlasspferd, den Hengst Midi Noir, verzichten. "Er ist jetzt 19 Jahre alt und hat sich seinen Ruhestand wirklich verdient", erklärt seine Reiterin. "Er genießt seine Rente auf der Wiese." Doch der Hengst hinterlässt eine große Lücke, die nicht so ohne weiteres zu schließen ist.

"Ich konzentriere mich jetzt auf die jungen Pferde, doch es ist ein weiter Weg bis zum Grand Prix", so Claudia Haller-Petzold. Mit Luigi und Don Rubino hat sie zwei Dressur-Talente im Stall stehen, mit denen es möglich ist, den Anschluss an die Spitze wieder zu erlangen. "Ich will auf einem sehr hohen Niveau weiter reiten, auch in dieser Saison", sagt Claudia Haller-Petzold. Ihr Ziel ist es, sich mit Don Rubino für das Finale des Nürnberger Burg-Pokals im Dezember in der Frankfurter Festhalle zu qualifizieren. "Ansonsten soll Luigi gegen Ende der Saison seinen ersten Grand-Prix gehen", so die Dressurspezialistin.

"Ich werden bei den großen internationalen Turnieren in Mannheim, Bad Salzuflen, Lingen und natürlich in Mönchengladbach-Wickrath an den Start gehen und hoffentlich einige gute Platzierungen mit nach Hause nehmen können", hofft die Dressurreiterin. International wird eine junge Reiterin versuchen, für den Rhein-Kreis Neuss heiße Eisen zu schmieden: Stephanie Jansen. Die Kleinenbroicherin will Ende Juli mit der deutschen Equipe den Mannschafts-Europameistertitel verteidigen. "Da werden wir um die Goldmedaille kämpfen und in den Einzelwertung ist auch eine Medaille drin. Vielleicht sogar mehr als Bronze", ist sich die 15-Jährige sicher, die 2002 in der Einzelkonkurrenz der Europameisterschaft schon auf Platz drei landete. Sie hat sich vorgenommen, in ihrer letzten Pony-Saison mit den Hengsten Golden Dancer und Dornik-Double noch einmal richtig aufzutrumpfen.

"Nach der Europameisterschaft in Irland ist Mitte August die Deutsche Meisterschaft, dazu kommen einige internationale Turniere unter anderem in Dänemark." Wie es allerdings nach ihrem 16. Geburtstag im Oktober - dann heißt es, Abschied vom Ponylager zu nehmen - weitergeht, das weiß Stephanie Jansen noch nicht. "Ich möchte auf jeden Fall ins Großpferdelager wechseln", kündigt sie an, aber noch fehle das geeignete Pferd. Lutz Bartsch blickt ebenso wie die Sportler optimistisch auf die Herausforderungen. "Wenn Zusammenhalt und Harmonie untereinander so bleiben, werden auch die Leistungen stimmen", appelliert er an seine Schützlinge. "Wir müssen alle an einem Strang ziehen, besonders im punkto Jugendarbeit."

(NGZ)
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