Tennis BW Neuss geht geschwächt ins Top-Duell

Neuss · Ausgerechnet vor dem Spitzenspiel am Freitag in Essen fällt Julian Cagnina wegen einer Notoperation aus.

 Musste sich erneut einer Operation am Handgelenk unterziehen: Der Belgier Julian Cagnina fällt für das Top-Duell der 2. Tennis-Bundesliga aus.

Musste sich erneut einer Operation am Handgelenk unterziehen: Der Belgier Julian Cagnina fällt für das Top-Duell der 2. Tennis-Bundesliga aus.

Foto: Andreas Woitschützke

Die einen kommen von oben und möchten mittelfristig auch wieder dorthin zurück. Die anderen sind gerade erst in die Zweite Tennis-Bundesliga aufgestiegen, liebäugeln aber dem Vernehmen nach nicht nur mit dem Durchmarsch ins Oberhaus, sondern dort auch gleich bis zum Deutschen Meistertitel.

Am heutigen Freitag kommt es zum Showdown zwischen den beiden ungleichen Kontrahenten: Ab 13 Uhr ist der TC Blau-Weiss Neuss zu Gast beim TC Bredeney Essen auf dessen Anlage am Zeißbogen. Es ist das Duell der Ungeschlagenen in der 2. Tennis-Bundesliga Nord - der Sieger dürfte den Meistertitel so gut wie sicher haben, auch wenn die Essener am Sonntag noch beim TC Blau-Weiss Berlin antreten müssen (Neuss hat am letzten Spieltag spielfrei).

Ob dieser Titel auch gleichbedeutend mit dem Aufstieg in die Bundesliga wäre, ist zumindest bei den Gästen fraglich: „Aus Sicht der sportlichen Leitung würden wir gerne aufsteigen und uns wieder in der Ersten Liga etablieren,“ sagt Marius Zay, „aber diese Frage beantworten nicht wir, sondern die Sponsoren.“ Für den Teamchef stellt sich diese Frage vor dem Top-Spiel am Freitag ohnehin nicht: „Die Favoritenrolle liegt ganz klar bei Essen. Für uns geht es erst einmal darum, die Entscheidung so lange wie möglich offen zu halten.“

Zay geht davon aus, dass die Gastgeber bis auf ihren bisher nur ein Mal eingesetzten Spitzenspieler Blaz Rola und ihre Nummer drei Enrique Lopez-Perez, der noch gar kein Spiel für Bredeney bestritten hat, ihre Bestbesetzung aufbieten können und werden. Das bedeutet: Mats Moraing, vom Rochusclub an den Zeißbogen gewechselt, an Position eins, dahinter Blaz Kavcic, Mohamad Safwat, Peter Torebko, Christopher Heymann und Jeroen Vanneste. Essens Sportmanager Torsten Rekasch spricht freilich gegenüber der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung von „personellen Problemen, da sich einige Spieler in Turnieren befinden“ und erwartet „einen kampf auf Augenhöhe. Neuss hat eine starke Mannschaft.“

Die allerdings geschwächt nach Essen reist. Ausgerechnet Julian Cagnina, der sich mit sieben Zwei-Satz-Siegen in sieben Spielen als Muster an Zuverlässigkeit erwiesen hat, fällt aus. Der Belgier musste sich unter der Woche einer Notoperation am Handgelenk unterziehen. „Er klagte schon beim Spiel am Sonntag in Berlin über leichte Schmerzen,“ sagt Zay über den 25-Jährigen, der wegen einer Handgelenks-OP bereits eine einjährige Zwangspause hinter sich hat. „Offensichtlich haben sich eine Metallschiene und Schrauben, die er noch im Handgelenk hat, verschoben,“ sagt der Teamchef, der den Ausfall als möglicherweise spielentscheidend ansieht: „Julian war an Position vier oder fünf eine Bank. Das müssen wir jetzt irgendwie kompensieren.“

Zur Verfügung stehen am Freitag auf jeden Fall Emil Ruusuvuori, Botic van de Zandschulp, Frederik Nielsen, Lennart Hampel, Niels Lootsma und Clinton Thomson. Ob Javier Barranco Cosano noch dazustößt, hängt vom Abschneiden des Spaniers beim Challenger-Turnier in Büderich ab, bei dem am Donnerstag vor einer längeren Regenunterbrechung Tak Khunn Wang bereits die vierte Runde erreichte.

Egal, in welcher Aufstellung die Neusser am Freitag tatsächlich antreten, „wir müssen auf allen Positionen schon Außergewöhnliches leisten, um eine Chance zu haben,“ sagt Marius Zay. Freilich weiß der blau-weisse Teamchef auch, „dass angesichts der unterschiedlichen Saisonziele der Druck ganz klar beim TC Bredeney liegt. Und damit müssen die Essener erst einmal fertig werden.“

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