Stadtmeisterschaft im Blitz-Schach Toni Winkels bester Schnelldenker

Stadtmeisterschaft im Blitz-Schach · Harte Regeln für Schachspieler, die normalerweise unendlich lange grübeln: Beim Blitz-Schach blieb den Teilnehmern am Montag Abend im DJK-Vereinsheim an der Rhedung gerade mal fünf Minuten für eine Partie.

Die Stadtmeisterschaft im Blitz-Schach war mit 15 Teilnehmern nicht sonderlich gut besucht. Ebenfalls wenig erfreulich: Obwohl es sich um eine offene Meisterschaft handelte, machten nur Mitglieder der "Schachfreunde Kleinenbroich" mit - es war auch keine einzige Frau mit dabei. Immerhin ein kleiner Lichtblick: Es gibt einige junge Spieler, sodass die zur DJK Kleinenbroich gehörenden Schachspieler keine akuten Nachwuchsprobleme haben.

Sieger der Stadtmeisterschaft wurde Toni Winkels. Die Uhren auf den Tischen tickten unerbittlich: Wer die Zeit überzog, hatte auf jeden Fall verloren. Franz Sommerfeld (66), Abteilungsleiter der "Schachfreunde Kleinenbroich" war unzufrieden: "Die Resonanz hätte besser sein können." In den Vorjahren waren unter anderem auch Schachspieler aus Grevenbroich gekommen - ob es an den teuren Spritpreisen liegt, dass sie sich dieses Mal nicht blicken ließen? Dass er bereits in der Vorrunde ausgeschieden war, hat Franz Sommerfeld nicht sonderlich verwundert: "Ich bin nicht so ein Schnelldenker."

Wie zur eigenen Ehrenrettung fügt er schnell hinzu: "Vor zwei Jahren bin ich bei den Stadtmeisterschaften Vizemeister geworden." Vorzeitig ausgeschieden war auch Dustin Zumbruch - trotzdem gilt der 13-jährige Gymnasiast als vielversprechende Nachwuchshoffnung. Der Junge hatte das Schachspielen von seinem Vater beigebracht bekommen und ist dann in den Verein gegangen.

Am Montag wurde es für die Jugendlichen ziemlich spät - normalerweise üben sie montags zwischen 17 und 19 Uhr. Heinz Winz (56) aus Rheydt gehört dem Kleinenbroicher Verein seit genau 20 Jahren an. Er hat auch schon an etlichen auswärtigen Turnieren teilgenommen. Was er mit Blitz-Schach vor allem verbindet: "Hektik - das ist teilweise schon ziemlich nervenaufreibend."

Heinz Winz spricht aber von "positivem Stress" und inhaliert genüsslich den Rauch seiner Pfeife. Am Montag Abend ging es dann auch Schlag auf Schlag: Die zehn Minuten vergingen wie im Fluge, schon galt es, einen Platz weiter nach links zu rücken. Die ersten Drei aus beiden Gruppen qualifizierten sich für die Endrunde.

Gegen 23.30 Uhr stand fest: Toni Winkels hatte das Turnier gewonnen. Auf Platz zwei und drei folgten Reiner Felten und Klaus Noth. Die Mitglieder der "Schachfreunde Kleinenbroich", deren erste Mannschaft es bis in die Bezirksliga Linker Niederrhein gebracht hat, hätten sich schon gern mit Mitgliedern anderer Vereine gemessen.

Sie setzen ihre Hoffnungen jetzt auf nächsten Montag: Dann beginnt um 19.30 Uhr die offene Stadtmeisterschaft im (Normal)-Schach - die Teilnehmer werden deutlich mehr "Sitzfleisch" haben müssen - eine Partie kann dann nämlich bis zu fünf Stunden dauern. (barni)

(NGZ)
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