Fortuna Düsseldorf zittert sich mit 1:0 in zweite Pokalrunde Toller Kampf des SCK blieb unbelohnt

Der Favorit wankte, aber er fiel nicht. Vor mehr als 2100 Zuschauern - gut die Hälfte davon Anhänger von Fortuna Düsseldorf, unterlag Fußball-Landesligist SC Kapellen im heimischen Erftstadion dem Ex-Bundesligisten aus der Landeshauptstadt nach tollem Kampf mit 0:1 (0:0). Obwohl die Hausherren damit schon in der ersten Runde des ARAG-Pokals auf Verbandsebene die Segel streichen mussten, überwog am Ende der Stolz, dem Top-Favoriten Paroli geboten zu haben. Augen auf, meine Herren! Kapellens Sascha Vaskovic (links) und der Düsseldorfer Gerrit Bürk im Clinch. NGZ-Foto: H. Jazyk

Der Favorit wankte, aber er fiel nicht. Vor mehr als 2100 Zuschauern - gut die Hälfte davon Anhänger von Fortuna Düsseldorf, unterlag Fußball-Landesligist SC Kapellen im heimischen Erftstadion dem Ex-Bundesligisten aus der Landeshauptstadt nach tollem Kampf mit 0:1 (0:0). Obwohl die Hausherren damit schon in der ersten Runde des ARAG-Pokals auf Verbandsebene die Segel streichen mussten, überwog am Ende der Stolz, dem Top-Favoriten Paroli geboten zu haben. Augen auf, meine Herren! Kapellens Sascha Vaskovic (links) und der Düsseldorfer Gerrit Bürk im Clinch. NGZ-Foto: H. Jazyk

Am Ende eines zwar erfolgreichen, aber nichtsdestotrotz wenig erbaulichen Arbeitstages stand Ex-Weltmeister Thomas Berthold, der als "General Manager Fußball" vor der schwierigen Aufgabe steht, die mittlerweile bis in die Oberliga abgerutschte Fortuna Düsseldorf wieder in die Beletage des Deutschen Kickerzunft zu führen, ziemlich missgestimmt vor den Umkleidekabinen.

Während sein Trainer Massimo Morales mit der bei seinen Stationen FC Bayern München (Jugend), AC Mailand (Scout), Ghana (Co-Trainer der Nationalmannschaft), de Grafschaap (erste niederländische Liga) und King Faisal Kumasi (Ghana) gewonnenen Routine den höchst unbefriedigenden Auftritt seiner Schützlinge zu erklären versuchte - "uns haben sechs Stammspieler gefehlt ....., die Abwehr hatte zuvor in dieser Formation noch nie gespielt" -, zog Berthold ("bis 2006 wollen wir in der Zweiten Liga sein") mit vor der Brust verschränkten Armen ein versteinertes Gesicht auf, Marke: "Sprich mich bloß nicht an!"

Einen Kommentar zum Spiel konnte er sich allerdings auch getrost schenken, zu klar lagen die Dinge auf der Hand. Die Fortuna enttäuschte auf ganzer Linie. Angetrieben von Michael Zeyer, der gerade erst verpflichtete ehemalige Duisburger war redlich bemüht, Pep in den lauen Vortrag der Gäste zu bringen, hatte der ambitionierte Oberligist zwar durchaus mehr vom Spiel, doch die größte Chance vor der Pause bot sich dem wackeren SCK: Nach einer Hereingabe von Sven Raddatz erreichte das Leder den ebenso völlig unbewachten wie überraschten Sturmführer Toni Fernandez. Anstatt den Ball in aller zur Verfügung stehenden Ruhe mit der Brust anzunehmen, um ihn dann aus rund zehn Metern lässig an Düsseldorfs Keeper Patrick Deuß vorbei ins Netz zu bugsieren, setzte der gute Toni überhastet zu einem Kopfball an - mit recht kümmerlichem Ergebnis.

An der rechten Durchschlagskraft gebrach es freilich auch der Fortuna. In der Konfrontation mit den lange harmlosen Spitzen Sergej Tytartchuk und Frank Meyer hielt sich Kapellens von Cesi Kulaksiz, Peter Meier, Stefan Dresen und Sebastian Förster gebildete Abwehr-Vierer-Kette prächtig. Und weil dahinter mit Keeper Dirk Hermes ein Meister seines Fachs für Ordnung sorgte und davor die bienenfleißigen Maurice Simmons und Michael Schneider ihren für den Spielaufbau (eigentlich) zuständigen Kollegen Michael Rösele und Robert Niestroj (kickte in England schon für Wolverhampton) zunehmend die Laune verdarben, musste Düsseldorf bis vier Minuten nach dem Seitenwechsel auf seine erste wirklich dicke Möglichkeit warten.

Nach einem Freistoß von Michael Rösele klatschte der Kopfball des langen Frank Schön an die Latte. Wenig später entschärfte Hermes einen Flugkopfball von Frank Meyer (52.). Auf der anderen Seite war Deuß bei einem abgefälschtem Freistoß von Michael Schneider auf dem Posten (61.). Nur einmal im Verlauf des zweiten Abschnitts waren Dresen.&.Co. nicht auf der Höhe, als Meyer eine Zeyer-Flanke per Kopf unbedrängt zum 1:0 über die Linie wuchtete (68.). In der Schlussphase verfehlte Ergin Kizilaslan für die weiterhin wenig souveräne Fortuna noch das leere Gehäuse (selbst Hermes war nach vorne geeilt) der da längst mit Mann und Maus stürmenden Gastgeber. Dirk Sitterle

(NGZ)
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