Tischtennis Schüler schlägt im Finale seinen Lehrmeister

Neukirchen · Tobias Hippler setzt sich beim GWG-Masters in Neukirchen durch. 130 Zuschauer sehen sechs Stunden erstklassigen Tischtennis-Sport.

 Die Finalpaarung beim GWG Masters des TTC DJK Neukirchen: „Schüler“ Tobias Hippler (l.) schlägt seinen ehemaligen Trainer Lennart Wehking glatt in drei Sätzen.   Fotos (2): -rust

Die Finalpaarung beim GWG Masters des TTC DJK Neukirchen: „Schüler“ Tobias Hippler (l.) schlägt seinen ehemaligen Trainer Lennart Wehking glatt in drei Sätzen. Fotos (2): -rust

Foto: Jens Rustemeier

Es war kurz nach 23 Uhr am Montagabend, als der letzte Ballwechsel beim achten GWG-Masters in der Sporthalle der Jakobus-Schule in Grevenbroich-Neukirchen gespielt war und Tobias Hippler als neuer Sieger feststand. Der 20 Jahre alte Zweitliga-Spieler vom TuS Celle gewann das Finale des hochklassigen Wettbewerbs mit 3:0-Sätzen (11:8, 11:9, 11:9) gegen seinen früheren Trainer, Lennart Wehking, vom Zweitliga-Konkurrenten 1. FC Köln.

„Für mich war es eine Premiere hier. Ich spiele solche Preisgeld-Tuniere auf dem Land eigentlich gar nicht. Aber dieser Termin passte sehr gut und ich kann mir gut vorstellen, wieder zu kommen“, sagte Hippler nach dem Erfolg und dem Erhalt der Siegprämie von 500 Euro. Insgesamt war das Turnier wie im Vorjahr mit 1300 Euro dotiert. Hippler gewann alle seine Spiele und gab während des Turnierverlaufs nur zwei Sätze ab.

 Strahlemänner: Robin Malessa, Sebastian Erkelentz (Vorsitzender DJK Neukirchen), Tobias Hippler, Lennart Wehking, Michael Servaty und der Cheforganisator Wolfgang Latzel (v.l.).

Strahlemänner: Robin Malessa, Sebastian Erkelentz (Vorsitzender DJK Neukirchen), Tobias Hippler, Lennart Wehking, Michael Servaty und der Cheforganisator Wolfgang Latzel (v.l.).

Foto: Jens Rustemeier

Zum Endspiel waren immer noch rund 80 Zuschauer in der Halle, während der Gruppenphase und den Viertelfinalspielen säumten über 130 Besucher die vier Spieltische. Ein Grund für die lange Dauer war die Aufstockung des Teilnehmerfeldes auf zwanzig Starter. Dadurch wurden vier „Fünfer-Gruppen“ gebildet und so zog sich alleine die Vorrunde über mehr als viereinhalb Stunden. „Es war ein Experiment. Aber wir sind uns einig, dass wir beim nächsten Mal wieder auf 16 reduzieren werden“, sagte Cheforganisator und Wolfgang Latzel, der sich ansonsten in seinem Engagement erneut bestätigt sah: „Wir sind sehr zufrieden. Wir haben hier ganz tollen Sport und eine super Athmosphäre erlebt.“

Tatsächlich war das Feld mit fünf Zweitliga- und zwei Drittliga-Akteuren noch einmal stärker besetzt als in den Vorjahren. Trotz der starken Konkurrenz schaffte es Lokalmatador Michael Servaty wieder auf das Treppchen. Der Neusser, der für den Drittligisten SC Buschhausen aktiv ist, scheiterte erst im Halbfinale am späteren Sieger Hippler. „Tobias hat das Turnier zu Recht gewonnen. Er war auch vorher mein Favorit. Er ist Profi, trainiert täglich. Wenn Du gegen ihn gewinnen willst, musst Du jede Chance, die sich bietet nutzen,“sagte Servaty. Diese Chance ließ er bei einer 10:6-Führung im ersten Satz ungenutzt und musste sich am Ende 0:3 geschlagen geben. Zuvor hatte er aber mit vier Siegen souverän die Gruppe gewonnen und sich im Viertelfinale in einem Fünfsatzspiel gegen Cedric Meissner vom Zweitligisten 1. FSV Mainz 05 durchgesetzt. „Ich kann mit meiner Leistung echt zufrieden sein“, bilanzierte er. Weniger rund lief es für den zweiten Neusser. Karl Walter, der seit Jahren für Union Velbert wechselweise in der 3. Liga und Regionalliga zum Einsatz kommt, holte nur einen Sieg (3:1 gegen Tobias Slania) und wurde Letzter in seiner Gruppe.

Eine absolute Bereicherung für das Turnier war Abwehr-Spezialist Florian Bluhm. Der Drittliga-Akteur vom NSU Neckarsulm riss das Publikum zu Begeisterungsstürmen hin. Immer wieder „fischte“ er den nur 40-Millimeter großen Plastikball im letzten Moment noch knapp vor dem Erreichen des Hallenbodens mit viel Schnitt zurück auf den Tisch brachte damit die meisten seiner Gegner zur Verzweiflung. Im Viertelfinale fand er dann in Lennart Wehking seinen Meister. Wehking „las“ die Bälle von Bluhm einfach gut und ließ ihm beim 3:0-Erfolg keine Chance. Auch Vorjahressieger Robin Malessa konnte seinen Teamkollegen im Halbfinale nicht stoppen und verlor in drei Sätzen.

Im Finale kam es dann zum Duell der beiden Linkshänder: „Lennart war mein Trainer und für mich der Favorit in dem Spiel“, sagte Hippler. Wehking gratulierte seinem früheren Schützling: „Vor drei Jahren hat er noch nicht so gut retourniert wie heute“. Hippler ist im achten Jahr der siebte Sieger des Turniers. Nur der Dortmunder Erik Bottroff konnte 2017 seinen Titel aus dem Vorjahr verteidigen.

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