Fußballkreishallenmeisterschaft Vorrunde Titelverteidiger tritt in Bestbesetzung an

Neuss · In die schwierige Vorrunde H in Gustorf startet die SG Kaarst nach ihrem überraschenden Finalsieg des Vorjahres sehr selbstbewusst. Vormittags geht das Endrundenticket für den Dormagener Höhenberg nur über den TuS Grevenbroich.

Dass Vereine - zumal wenn es für sie in der Rückrunde um den Auf- oder Abstieg geht - die Kreishallenmeisterschaften eher als Last denn als Bereicherung des Fußballkalenders empfinden, kann Dirk Schneider gut verstehen: "Für mich ist das vertretbar und auch keine Abwertung des Turniers." Für den Trainer des Bezirksligisten SG Kaarst selber kommt es allerdings nicht infrage. Er hätte sicher nichts dagegen, morgen die Vorrunde H in der Gustorfer Sporthalle am Torfstecherweg zu gewinnen und eine Woche später die Mission Titelverteidigung zu starten.

Doch eins nach dem anderen. "Wir müssen Schritt für Schritt gehen", sagt Schneider, der die um 14.30 Uhr beginnende Runde als harte Nuss einstuft: "Ich denke schon, dass wir eine der schwierigsten Gruppen zugelost bekommen haben. Aber wenn wir gewinnen wollen, müssen wir sowieso jeden schlagen." In Gruppe A bekommt er es zunächst mit dem TuS Reuschenberg und Rot-Weiß Elfgen (beide Kreisliga B) zu tun, bevor im Halbfinale aus Gruppe B entweder Ligarivale SC Kapellen II, der 1. FC Grevenbroich-Süd (Kreisliga A) oder der SVG Grevenbroich (Kreisliga B) warten würden. "Dass Kapellen einen guten Kader hat, ist klar. Süd und den SVG schätze ich auch stark ein", meint Schneider.

Erleichtert dürfte er über die Tatsache sein, dass Kapellen ausgerechnet auf seinen Leitwolf Sven Raddatz verzichten muss. "Er hätte richtig gerne mitgespielt, ist aber leider im Skiurlaub", sagt SCK-Coach Torsten Müllers. Der wird für die vakante Torwartposition höchstwahrscheinlich Hilfe aus dem Oberliga-Kader erhalten und baut ansonsten auf seine technisch starke Truppe: "Die jungen Wilden werden es machen. Ich hoffe, dass die Jungs mit der entsprechenden Motivation an die Sache herangehen." Dabei könnte auch Winterneuzugang Konrad Korytkowski helfen, ein 19-jähriger Pole, der nach dem Ende seines Studiums in den USA nach Deutschland gezogen ist. Weg ist hingegen Erol Dzaferi, der Müllers mitgeteilt hat, fortan nicht mehr für den SCK auflaufen zu wollen. Angesichts der starken Kaarster stapelt der Trainer allerdings tief: "Ich denke nicht, dass wir in die Endrunde kommen." Der FC-Süd wird mit einer Mischung aus Spielern der ersten und zweiten Mannschaft antreten, auch Trainer Peter Hanschmann hält sich zurück: "Kapellen und Kaarst sind sicher die ganz klaren Favoriten."

Ähnlich klar sieht die Sachlage in der Vormittagsrunde G aus, die Bezirksligist TuS Grevenbroich unbedingt gewinnen möchte. "Wir haben es in den letzten Jahren immer irgendwie in die Endrunde geschafft und da dann auch relativ gut abgeschnitten. Unser primäres Ziel sollte es sein, wieder nach Dormagen zu kommen", sagt Trainer André Theißen. Dabei kann er sich auf seine Schlüsselspieler verlassen, die Hermel- und die Allroggen-Brüder werden spielen. "Die Jungs haben immer Bock zu pängen. Ich denke, dass wir für Sonntag eine ganz gute Truppe haben", findet der Coach. Enttäuscht war er hingegen von den plötzlichen Abgängen von Juri Fassihifar und Stefan Lindenthal, die sich den Schlossstädtern erst während der laufenden Saison angeschlossen hatten und nun ohne jede Vorwarnung ihren sofortigen Abschied verkündeten. Theißen: "Das kam für uns sehr überraschend, so dass wir auch personell nicht mehr reagieren konnten."

Vorbei muss der TuS in Gruppe 2 zunächst an der SG Gustorf/Gindorf (Kreisliga B) und der DJK Hoeningen, die in der Kreisliga C kickt. In Gruppe 1 bekommt es A-Ligist BV Wevelinghoven neben der SG Frimmersdorf/Neurath (Kreisliga C) mit den Sportfreunden Vorst zu tun, die unter Trainer Roger Steinbach regelrecht durch die Kreisliga B marschieren: Ohne eine einzige Niederlage führen sie Gruppe 1 mit satten elf Punkten Vorsprung an. Wevelinghovens Trainer Armin Kiese geht die Angelegenheit locker an: "Der Spaßfaktor soll bei meinen Jungs ganz im Vordergrund stehen. Wir wollen gut abschneiden, wofür es reicht, werden wir sehen." In der Rückrunde kann er endlich auf den bislang gesperrten Daniel Lipperson zurückgreifen. Wieder einsteigen wird demnächst auch Benedikt Klasen, den das Pfeiffersche Drüsenfieber zuletzt ausgebremst hatte.

(NGZ)
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