Tischtennis Grevenbroicher profitieren vom Saisonabbruch

Grevenbroich · Der Tischtennisclub Blau-Weiss Grevenbroich hat seine Personalplanungen für die neue Saison bereits weit vorangetrieben.

 Dirk Kasper verstärkt in der kommenden Saison den Tischtennis-NRW-Ligisten BW Grevenbroich.   Archivfoto: -rust

Dirk Kasper verstärkt in der kommenden Saison den Tischtennis-NRW-Ligisten BW Grevenbroich. Archivfoto: -rust

Foto: Jens Rustemeier

Grevenbroich Die Tischtennis-Verbände und -Vereine in Deutschland sind gerade dabei, sich nach der verordneten Zwangspause und dem Spielabbruch der Saison 2019/20 neu zu ordnen. In einigen Vereinen im Rhein-Kreis läuft der Trainingsbetrieb unter strengen Hygiene-Auflagen langsam wieder an.

So auch beim TTC Blau-Weiß Grevenbroich, der auf skurrile Art und Weise ein Profiteur des „Zwangs-Abbruchs“ ist. „So verrückt es auch klingt, uns hat der Corona-bedingte Saisonabbruch sportlich durchaus geholfen“, sagt Kapitän Janos Pigerl. „Wir konnten mit der ersten Mannschaft frühzeitig für ein weiteres Jahr in der NRW-Liga planen. Die zweite Mannschaft darf als eigentlich schon abgeschlagener Zweiter von der Landesliga in die Verbandsliga aufsteigen. Die Dritte hat in ihrem letzten Spiel vor der Pause noch Platz eins in der Bezirksklasse erklommen und die vierte Mannschaft steigt als Siebter der Kreisliga wegen des Verzichts anderer Teams sogar noch in die Bezirksklasse auf, was streng genommen natürlich ein Witz ist.“

Die Schloss-Städter waren in der Zeit der Zwangspause aber nicht untätig und haben sich um kräftige Verstärkung bemüht. So wird der frühere Zweitliga-Spieler Dirk Kasper, der zuletzt für die DJK Neukirchen in der Landesliga aktiv war, künftig für die Blau-Weißen an die Tische gehen. Dazu kommt Frank Picken vom Bezirksliga-Meister TV Erkelenz. Dass Picken, der schon in höheren Ligen spielte, in dieser Liga unterfordert war, zeigt auch seine 12:0-Bilanz in der Rückserie. Picken war bereits in der abgelaufenen Saison für das Senioren-Team der Schloss-Städter spielberechtigt. Dritter Neuzugang ist Egidio Brigante, der früher bereits das BW-Trikot trug und in der Saison 2019/20 als Spitzenspieler in der Bezirksliga für den JTTC Blau-Weiß Hochneukirch antrat. „Wir sind dadurch in den oberen Mannschaften qualitativ und quantitativ ausreichend gut besetzt, um bestehen zu können. Eventuell können wir dadurch sogar noch eine weitere Herren-Mannschaft melden“, sagt Pigerl.

Vor allem die NRW-Liga-Mannschaft sieht er noch einmal kompakter als in den vergangenen Jahren. Zum festen Stamm der Ersten zählen Christian Kaltchev, Ken Julian Oberließen, René Holz und Janos Pigerl. Dahinter gibt es in Frank Picken, Dirk Kasper, Christoph Karas und Valerij Stoll mehrere Möglichkeiten, die Mannschaft bis zur letzten Position gut aufzustellen und auch im Falle eines Ausfalls entsprechend reagieren zu können. „In welcher Reihenfolge wir die Aufstellung melden, darüber wird gerade innerhalb der ersten beiden Teams gesprochen. Wir sollten somit aber gute Chancen auf den Klassenerhalt haben“, glaubt Pigerl, der den erreichten sechsten Platz in der abgebrochenen Saison gerade angesichts der Verletzungen im Team als gutes Ergebnis bewertet.

Aktuell läuft in der Sporthalle an der Bergheimer Straße der Trainingsbetrieb wieder unter Auflagen langsam an. „Wir haben unsere Trainingstage auf die Mannschaften aufgeteilt und zusammen mit der Stadt Grevenbroich ein umfassendes Hygienekonzept ausgearbeitet. Natürlich sind die Umstände immer noch alles andere als optimal, aber wir sind zunächst einmal froh, wieder einen Schritt in Richtung Normalität gehen zu können“, sagt Pigerl. Er hält es aber angesichts der Corona-Lage noch für fraglich, ob die kommende Saison pünktlich starten kann. „Die Schnelllebigkeit der ganzen Thematik lässt nach heutigem Stand wohl sowieso nicht mehr als reine Spekulationen zu. Wir sind aber vorsichtig optimistisch, dass der Wettkampfsport spätestens ab Herbst wieder regulär, also auch inklusive Doppel und dem gesellschaftlichen Drumherum, stattfinden kann.“

Derweil gibt es beim Deutschen Tischtennisbund eine Arbeitsgruppe, die sich genau mit diesen Fragen befasst. Eine Option könnte sein, dass die kommende Saison unter verschärften Bedingungen gestartet wird, beispielsweise ohne das obligatorische Abklatschen des Gegners und ohne Doppelspiele.

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