Tischtennis Jan Medina gelingt WM-Coup im Doppel

Holzbüttgen · Der Tischtennis-Spieler der DJK Holzbüttgen war bei der Weltmeisterschaft in Ungarn für Venezuela im Einsatz.

 Sorgte mit seinem venezolanischen Doppelpartner für eine WM-Überraschung durch den Sieg gegen ein starkes polnisches Doppel: Jan Medina (l.) mit seinem Partner Cecilio Correa.

Sorgte mit seinem venezolanischen Doppelpartner für eine WM-Überraschung durch den Sieg gegen ein starkes polnisches Doppel: Jan Medina (l.) mit seinem Partner Cecilio Correa.

Foto: Quelle: ITTF

Für Jan Medina war es eine ganz besondere Weltmeisterschaft. Der Holzbüttgener Tischtennis-Spieler war in der ungarischen Hauptstadt Budapest für Venezuela im Einsatz.

Weil die Zustände in dem südamerikanischen Land so chaotisch und die wirtschaftliche Lage so schlecht ist, musste er seine WM-Teilnahme auf eigene Kosten bestreiten. Bislang blieb Medina bei seinen WM-Auftritten stets ohne Sieg, dieses Mal war das anders. Sowohl im Einzel als auch im Doppel holte er Siege. Vor allem im Doppel sorgte er zusammen mit seinem in Spanien lebenden Landsmann Cecilio Correa für einen Paukenschlag. Zunächst bezwang das Duo die luxemburgisch-lettische Paarung Gilles Michely und Arturs Reinholds ohne Satzverlust. Im zweiten Spiel folgte dann der große Coup. Gegen das polnische Top-Doppel Patrik Chojnowski und Jakub Dyjas gaben die beiden Venezolaner beim 11:5, 11:6 und 11:7-Erfolg keinen Satz ab. „Dies war eine enorme Sensation, infolgedessen uns viel Aufmerksamkeit von der Seite des ITTF aber auch mehrerer polnischer Reporter geschenkt worden ist. Es ist unbeschreiblich wie gut es sich anfühlt, wenn man sich beweisen kann, dass man gegen die besten Spieler der Welt antreten und vor allem gewinnen kann“, sagte Medina nach dem Sieg, der auch in seiner Heimat viel Beachtung fand.  „Wir haben in diesem Turnier Geschichte für Venezuela geschrieben, dies motiviert uns weiter, hart jeden einzelnen Tag für mehr Erfolg im Tischtennis zu arbeiten“, so Medina.

Der Pole Jakub Dyjas spielt beim Bundesliga-Spitzenreiter TTF Ochsenhausen und steht Ende des Monats mit seinem Team im Finale um die Deutsche Mannschafts-Meisterschaft. Die Nummer 80 der Welt hatte bei der EM vor zwei Jahren mit einem Sieg gegen Dimitrij Ovtcharov selbst für Furore gesorgt. Mit dem Sieg zog Medina mit seinem Partner erstmals ins Hauptfeld einer WM ein. Da war gegen die beiden Brasilianer Eric Jouti und Gustavo Tsuboi nach einer 0:4-Niederlage Endstation. Auch im Einzel feierte Medina seinen ersten Sieg. Im Auftaktmatch in der Gruppe verlor er zunächst gegen den Kubaner Jorge Campus ohne Satzgewinn. Im zweiten Gruppenspiel musste er dann gegen den vermeintlich stärksten in der Gruppe, den Luxemburger Eric Glod, antreten. Medina zeigte großen Kampfgeist und gewann die Partie nach vielen knappen Sätzen mit 17:15, 11:8, 2:11, 12:10 und 11:8.

Für die Qualifikation ins Hauptfeld reichte der Sieg nicht, da auch der Cubaner gegen  Glod die Oberhand behielt. Dennoch war Medina nach dem Turnier voll zufrieden: „Ich denke, ich habe mein bestes Niveau gezeigt und habe sowohl im Einzeln gegen Eric Glod als auch im Doppel gegen Polen zwei der besten Spiele meiner sportlichen Karriere gemacht.“ Auch die Rahmenbedingungen haben für ihn in Ungarn gepasst: „Die Atmosphäre in Budapest war toll. Sowohl die Organisation des Events als auch die Personen, die für einen reibungslosen Ablauf gesorgt haben, waren top.“

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