Basketball Tim Pierce lässt Elephants erneut im Stich

Grevenbroich · Vor allem weil der Ex-Profi fast alles schuldig blieb, unterlag der Regionalligist Münster mit 79:85.

 Nur eine unbedeutende Nebenrolle besetzte Tim Pierce (l.) im Heimspiel gegen Münster (Andrej König/r.).

Nur eine unbedeutende Nebenrolle besetzte Tim Pierce (l.) im Heimspiel gegen Münster (Andrej König/r.).

Foto: Georg Salzburg

Hartmut Oehmen ist in der dritten Saison als Trainer und Manager für die sportlichen Belange beim Basketball-Regionalligisten NEW' Energie Elephants verantwortlich. Ein glückliches Händchen bei der Verpflichtung der Profis aus Übersee hat er dabei nicht. Auch Tim Pierce, der schon bei seinem ersten Engagement an der Erft in der Saison 2012/13 große Schwierigkeiten mit einem durchgängig professionellen Auftreten offenbart hatte, scheint sich als Flop zu erweisen. Wie schon beim Sieg zum Auftakt in Salzkotten war der US-Amerikaner auch am Samstag bei der 79:85-Niederlage (Halbzeit 34:36) gegen den UBC Münster ein Totalausfall. Und so kam selbst Oehmen zu dem eindeutigen Schluss: "Alle haben heute einen guten Job gemacht - nur unser Amerikaner leider nicht ..."

Ärgerlich ist das vor allem darum, weil in einem engen Match schon ein solider Vortrag des einzigen Akteurs im Team der Elephants, der mit Basketball seinen Lebensunterhalt bestreitet, zum Heimsieg gereicht hätte. "Er hat heute den Unterschied gemacht", bestätigte Oehmen angefressen, "leider im Negativen". Dem schwachen Spiel in Salzkotten (vier Punkte in 13:27 Minuten) fügte Pierce bei der Heimpremiere einen noch schwächeren an: In diesmal 23:15 Minuten auf dem Court markierte er zehn Punkte (nur 4/11 Würfe aus dem Feld). Zum Vergleich: Sein in Münster unter Vertrag stehender Landsmann Dallis Johnson (35 Punkte im Debüt gegen Euskirchen) legte, obwohl von Bastian Becker mit allen Mitteln bearbeitet, 16 Zähler auf (5/6 Freiwürfe) und ist im Gegensatz zu Pierce auch in der Verteidigung zu gebrauchen. Zwar versicherte Elephants-Vorsitzender Dr. Friedrich W. Korsten glaubhaft, "dass wir durchaus in der Lage sind, darauf entsprechend zu reagieren", doch will Oehmen nach gerade mal zwei Partien noch nicht den Stab über seinen Schützling brechen, setzt lieber auf das Gespräch. "Denn Tim ist ein sehr netter Mensch und macht außerhalb des Platzes überhaupt keine Probleme."

Gegen Münster verzichtete er in der alles entscheidenden Phase allerdings auf seinen US-Import - und tat gut daran. Ohne den fast lustlos wirkenden Pierce, aber mit dem ganz starken Litauer Dainius Zvinklys (28 Punkte) machten die Gastgeber einen 44:55-Rückstand (28.) wett. Der ebenfalls überzeugende Marko Boksic brachte die Elephants zwei Minuten vor dem Ende sogar mit 76:74 in Front. Der Bosnier war danach indes auch an zwei entscheidenden Szene beteiligt: Zunächst trat er beim Spielstand von 76:76 mit dem Ball in der Hand auf die Auslinie. Und nach dem folgenden "Dreier" von Andrej König zum 79:76 für Münster traf er von jenseits der Drei-Punkte-Linie nur den Ring. Als Simon Bennett mit nur noch elf Sekunden auf der Spieluhr mit seinem schlecht vorbereiteten Drei-Punkte-Versuch scheiterte, war die Partie entschieden (76:80).

Weil Münster, organisiert vom guten Aufbauspieler Anselm Hartmann (19 Punkte, 3/4 Dreier), letztlich das strukturiertere Spiel zeigte, ging das Ergebnis in Ordnung.

(NGZ)
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