Dormagen wird Trainingszentrale des Stabhochsprungs Tim Lobinger am Höhenberg

Sie sind die Nummern eins und drei im deutschen Stabhochsprung-Zirkus - und sie trainieren künftig beide am Dormagener Höhenberg. Trainiert künftig in Dormagen: Stabhochsprung-Rekordhalter Tim Lobinger. -->

Sie sind die Nummern eins und drei im deutschen Stabhochsprung-Zirkus - und sie trainieren künftig beide am Dormagener Höhenberg. Trainiert künftig in Dormagen: Stabhochsprung-Rekordhalter Tim Lobinger. -->

Doch Tim Lobinger, erster deutscher Sechs-Meter-Springer der Leichtathletik-Geschichte, und Michael Stolle, der Olympia-Vierte von Sydney, der mit einer Besthöhe von 5,95 Metern zu Buche steht, werden nicht für den TSV Bayer Dormagen starten. Lobinger trägt seit Saisonbeginn das Trikot der LAC Quelle Fürth/München, Stolle schon seit einigen Jahren das des TSV Bayer Leverkusen.

Der Grund, weshalb beide künftig in Dormagen trainieren werden, trägt einen Namen: Jörn Elberding. Der 32-jährige Diplom-Trainer steht seit Oktober 1999 beim TSV Bayer Dormagen unter Vertrag, kümmert sich dort um die Nachwuchsarbeit und auch um Stabhochsprung-As Björn Otto. Mit einer Ausnahmegenehmigung hatte er schon in den vergangenen anderthalb Jahren Michael Stolle trainieren dürfen, den er schon während seiner Tätigkeit in Leverkusen betreute.

Jetzt kommt auch noch Tim Lobinger hinzu: "Diese Idee geistert schon eine ganze Zeit in meinem Hinterkopf herum, denn seitdem Okkert Brits eigene Wege geht, habe ich schon gemerkt, dass ich eine Trainingsgruppe auf hohem Niveau brauche, um mich jeden Tag neu zu motivieren", wird der Kölner im Fachblatt "Leichtathletik" zitiert.

Am Dienstagabend stimmte der geschäftsführende Vorstand des TSV Bayer Dormagen dem Vorhaben zu. "Es sind aber noch einige Details zu klären", zeigte sich TSV-Hauptgeschäftsführer Gregor Schwermer überrascht, dass die Nachricht bereits an die Öffentlichkeit gedrungen war. Für ihn überwiegen die positiven Aspekte: "Das zeigt doch, dass es bei uns gute Bedingungen gibt und dass Jörn Elberding hervorragende Arbeit als Trainer leistet. Und vom gemeinsamen Training mit solchen Spitzenathleten können unsere eigenen Stabhochspringer, Björn Otto ebenso wie der Nachwuchs, doch nur profitieren."

Freilich legt er Wert darauf, "dass das alles im Rahmen der normalen Dienstzeiten von Jörn Elberding abgewickelt werden muss, denn in erster Linie ist er als Trainer für unsere Vereinsmitglieder zuständig." Das wird auch Tim Lobinger werden, "wenn er hier trainiert, muss er auch Vereinsmitglied sein.

Dem hat er zugestimmt", verrät Schwermer; sein Startrecht wird der deutsche Rekordhalter jedoch weiterhin für die LAC Quelle Fürth/München ausüben. Schwermer geht davon aus, dass die prominenten Athleten "etwa drei bis vier Mal pro Woche in Dormagen trainieren werden."

Dass sie künftig auch für den TSV Bayer auf Höhenjagd gehen werden, dürfte dagegen ausgeschlossen sein: "Unser Leichtathletik-Zentrum liegt nun einmal eindeutig in Leverkusen", macht Meinolf Sprink, der Sportbeauftragte der Bayer AG, deutlich, "Profi-Athleten können nur da starten, wo ein wirtschaftlicher Geschäftsbetrieb eingerichtet wurde - und das werden wir weder in Dormagen noch in Uerdingen in Sachen Leichtathletik tun." Aus diesem Grund war auch der Nievenheimer Lars Börgeling am Ende des vergangenen Jahres vom TSV Bayer Dormagen zum TSV Bayer Leverkusen gewechselt. Volker Koch

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