Lokalsport Tillmänner überzeugen im Derby

Grevenbroich · Gilbert Tillmann wird Sechster, Bruder Frederic landet beim Debüt auf Rang 11.

 Mit seinem Zweibrücker-Wallach Hadjib war Gilbert Tillmann gestern zufrieden, mit seiner eigenen Leistung im Springderby allerdings nicht.

Mit seinem Zweibrücker-Wallach Hadjib war Gilbert Tillmann gestern zufrieden, mit seiner eigenen Leistung im Springderby allerdings nicht.

Foto: D. Janicki

Das Spring-Derby ist seit 1920 immer eine emotionale Achterbahnfahrt für Reiter und Zuschauer. Bei der 87. Auflage gestern in Hamburg Klein-Flottbek war das nicht anders. Wieder dabei: Der Derby-Sieger von 2013, Gilbert Tillmann. Nachdem sein Zweibrücker-Wallach Hadjib - jetzt zehnjährig - im vergangenen Jahr im Derby auf Platz sieben gelandet war, sprang das Paar gestern Nachmittag in dem legendären Springen auf Rang sechs (8 Strafpunkte/53.87 Sekunden). Und wie jedes Jahr war es wieder eine Achterbahn der Gefühle für Tillmann und seine Familie, die mit nach Hamburg gereist war.

Mit nur einem Abwurf im Umlauf - mit den berühmt-berüchtigten Hindernissen wie dem großen Wall, den irischen Wällen und Pulvermanns Grab - schafften die beiden souverän den Sprung ins Stechen - was nur neun Paaren gelang. Eine Seltenheit beim Derby, die sogar die Experten verblüffte. Nicht selten hatten die Sieger in den Jahren zuvor vier Fehlerpunkte auf dem Konto. Zum Beispiel Gilbert Tillmann im Stechen mit Hello Max 2013.

Doch gestern zeigte der 33-Jährige ausgerechnet bei den entscheidenden Galoppsprüngen Nerven und leistete sich zwei dicke Patzer. Der Stechparcours war "nur" noch 380 Meter lang, ohne den großen Wall und die Irischen Wälle. Nach fulminantem Beginn passte die Distanz nach dem Buschoxer auf den Einsprung der Zweifachen Kombination mit den "Eisenbahnschranken" so gar nicht. Und auch am letzten Sprung, der Mauer, passte es nicht: Fehler Nummer zwei. "Leider passiert", konstatierte Gilbert Tillmann, sichtlich verärgert über sich selbst.

Trotzdem, mit seinem Erfolgspartner Hadjib war er zufrieden, weniger mit sich selbst. "Es ist sicher nicht optimal gelaufen, aber er hat über die Tage hier tolle Runden gezeigt und sich auch im Stechen noch kraftvoll frisch präsentiert. Eigentlich hat er das sehr gut gemacht und gezeigt, dass er kämpft und für seinen Reiter auch die Eisen aus dem Feuer holt."

Noch emotionaler als ohnehin schon, wenn nur der jüngere Sohn reitet, war das Derby für Vater Friedhelm Tillmann. Denn auch sein Ältester Frederic wagte dieses Mal den Derby-Start - und feierte eine fulminante Premiere in Klein-Flottbek. Auf AB Chepetto, dem 13-jährigen dunkelbraunen Holsteiner, hatte der Pferdewirtschaftsmeister am Ende zwar acht Fehlerpunkte auf dem Konto, aber das bedeutete Platz elf.

"Wahnsinn, das ist für den ersten Derby-Start wirklich ein grandioses Ergebnis", freute sich der 36-Jährige. "Und es ist ein wahnsinniges Gefühl vor 25.000 Menschen zu reiten, die alle die Luft anhalten, wenn man auf dem Großen Wall ist."

(NGZ)
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