Lokalsport Tigers unterliegen nach klarer Führung in Osnabrück

Neuss · In der 26. Minute liegt der Basketball-Zweitligist aus Neuss noch mit 57:39 vorne, am Ende steht eine 70:71-Niederlage.

 Ihre 16 Punkte reichten den Tigerinnen aus Neuss nicht zum Sieg bei den Osnabrück Titans: US-Girl Briana Williams.

Ihre 16 Punkte reichten den Tigerinnen aus Neuss nicht zum Sieg bei den Osnabrück Titans: US-Girl Briana Williams.

Foto: Andreas Woitschützke

Willkommen zurück im Alltag der Zweiten Basketball-Bundesliga Nord, Tigers! Die schönen Siege zum Saisonstart sind noch in bester Erinnerung, aktuell jedoch belasten das Konto der TG Neuss zwei Nullnummern in Folge, denn der allemal vermeidbaren 61:71-Heimniederlage gegen Grünberg fügten die Mädchen von Trainerin Janina Pils eine vor allem ärgerliche 70:71-Pleite (Halbzeit 35:34) beim Osnabrücker TB an.

Eigentlich hatten die Tigers den zweiten Auswärtssieg dieser noch jungen Spielzeit schon im Sack, lagen sie nach ganz starkem Einstieg in die zweite Hälfte und einem 15:0-Lauf bis auf 50:34 in der 26. Minute mit 57:39 vorne. "In dieser Phase hatte der Gegner keine Chance mitzuspielen", stellte der Coach fest. Fatalerweise sei es dann mit der Herrlichkeit aber auch schon wieder vorbei gewesen, monierte sie. Prompt ließen ihre Schützlinge eine 0:11-Serie zu - und holten die Titans damit wieder zurück ins Match. In dem nun engen Duell warf Xylina Mc Daniel Osnabrück kurz vor dem Ende mit 71:70 nach vorne. Nach einer Auszeit blieben den Gästen noch 16 Sekunden für den entscheidenden Korb. Dass der angesagte Spielzug nicht funktionierte, grämte Janina Pils indes wenig, sie rückte stattdessen andere Dinge in den Fokus: Etwa die Defensive, die dem Kontrahenten einfach zu viele leichte Punkte ermöglichte. Auf der anderen Seite traf die Mannschaft aus der Ferne zwar herausragend (14/31 Dreier für 45 Prozent), patzte aber wie schon gegen Grünberg aus der Nahdistanz (5/27 Würfe).

"Und wenn du dann nur vier deiner zwölf Freiwürfe verwandelst, verlierst du halt am Ende mit einem Punkt", sagte Janina Pils, die nur einer Akteurin jegliche Kritik ersparte: "Franzi war die Einzige, die absolut vorbildlich war auf beiden Seiten des Spielfeldes." Franziska Worthmann stand trotz ihrer Blessur am Sprunggelenk länger als 36 Minuten auf dem Parkett und setzte von jenseits der Drei-Punkte-Linie sechs ihrer zehn Würfe für fantastische 60 Prozent ins Netz.

Dass auch Jana Heinrich (acht Punkte/neun Rebounds) und Karo Tzokov (8/8) gesundheitlich angeschlagen in die Partie gegangen waren, wollte Janina Pils genauso wenig als Ausrede gelten lassen wie das Fehlen einer Lichtgestalt wie auf der anderen Seite N'Dea Bryant, die mit 25 Zählern und 14 Rebounds ein Double-Double auflegte. "Das ist mir zu billig. Wenn du auswärts 70 Punkte machst, hast du kein Führungsproblem. Außerdem ist der Verzicht auf eine so extrem dominante Spielerin ja genau der Weg, den wir gehen wollen. Auf lange Sicht werden wir davon profitieren. Es bringt nichts, das zu beklagen, was wir nicht haben. Wir konzentrieren uns lieber auf Dinge, die wir besser machen können."

Die Trainerin ist fest davon überzeugt, dass ihre Mädels aus diesen Erfahrungen, so bitter sie im Moment auch sein mögen, lernen werden. "Jeder ist bewusst, dass Osnabrück dieses Spiel nicht gewonnen hat, wir haben es verloren. Und das ist extrem ärgerlich. Solche Niederlagen tun besonders weh und du unternimmst alles, so etwas nicht noch mal erleben zu müssen." Hört sich ganz nach einer sehr intensiven Trainingswoche an der Bergheimer Straße an ...

(NGZ)
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