Lokalsport Tigers sind schon ganz heiß aufs Topspiel

Neuss · Die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss empfangen morgen als Spitzenreiter Aufstiegsfavorit GiroLive Panthers Osnabrück.

 Im Pokalspiel gegen Grünberg wurde Franziska Worthmann noch geschont, doch im Gipfelkampf gegen die GiroLive Panthers Osnabrück geht die Scharfschützin wieder für die TG Neuss Tigers auf Punktejagd.

Im Pokalspiel gegen Grünberg wurde Franziska Worthmann noch geschont, doch im Gipfelkampf gegen die GiroLive Panthers Osnabrück geht die Scharfschützin wieder für die TG Neuss Tigers auf Punktejagd.

Foto: Andreas Woitschützke

Für Freunde des gepflegten Umgangs mit dem Basketball kann es an diesem Wochenende, sofern sie dem Frauensport zugetan sind, nur eine Destination geben: die kleine Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße. Dort wird morgen um 17.30 Uhr das Spitzenspiel der 2. Bundesliga Nord zwischen dem Tabellenführer TG Neuss Tigers und den nach sechs Partien ebenfalls noch ungeschlagenen GiroLive Panthers Osnabrück angepfiffen. Ein echtes Leckerli.

Die Gastgeberinnen sind jedenfalls schon jetzt ganz aus dem Häuschen. "Wir fiebern diesem Topspiel seit Wochen entgegen", sagt Trainerin Janina Pils. "Alle haben Mega-Bock." Und was sie an diesem Gipfeltreffen besonders schön findet: "Bei uns ist keinerlei Druck dahinter, keine Verbissenheit. Wir freuen uns einfach auf dieses Spiel." Denn auch wenn sie ihre Mädels im Duell mit dem Erstliga-Absteiger keineswegs als Außenseiter sieht, bleibt sie bei ihrer vor Saisonbeginn gemachten Einschätzung: "Osnabrück ist mein Topfavorit auf den Aufstieg, weil sie da im Vergleich mit uns einfach ganz andere Strukturen und Möglichkeiten haben." Ein Beispiel: Für das US-Girl Stephanie Gardner holten die Panthers kurzerhand die Ungarin Noemi Czirjak. Trainer Mario Zurkowski, dem damit die Option bleibt, bei Bedarf neben N'Dea Bryant einen zweiten Profi aus dem nicht-europäischen Ausland zu verpflichten, kann sich seither den Luxus erlauben, mit Czirjak hinter der startenden Jugend-Nationalspielerin Jenny Strozyk eine Importkraft zu bringen. Pils: "Während sich Osnabrück die Leute ins Team holen kann, die man braucht, müssen wir versuchen, mit den Spielerinnen, die wir haben, so gut zu spielen, wie wir können. Ich habe nicht annähernd eine Fünf in meiner Mannschaft, also spiele ich halt ohne. Das sind komplett unterschiedliche Dimensionen."

In N'Dea Bryant, die mit 14,7 Punkten und 11,2 Rebounds durchschnittlich ein Double-Double auflegt, steht bei den Panthers ein Profi unter Vertrag, "der für uns nicht auszuschalten ist", führt Janina Pils weiter aus. "Eine Spielerin mit dieser Athletik haben wir nicht in unserem Kader." In Noemi Czirjak, Viktoria Vincze (beide Ungarn) und Mikaela Gustafsson (Schweden) leistet sich Osnabrück noch drei weitere "Importe", die nach Niedersachsen gekommen sind, um mit dem Basketball ihren Lebensunterhalt zu bestreiten. Und dann tragen in Ramona Tews, Janina Wellers und Melina Knopp noch drei ehemalige Erstliga-Spielerinnen das Trikot der Gäste. Damit sind die Panthers sogar noch tiefer besetzt als die Tigers, bei denen sich in diesen Vergleichen das Fehlen der zur Anfangsformation zählenden Jugend-Nationalspielerin Karo Tzokov (Kreuzbandriss im Knie) und von Miriam Boulkheir (gebrochener Finger) besonders bemerkbar macht.

Doch Janina Pils will ihr Team nicht kleiner machen als es ist. Die Stimmung ist nach (mit Pokal) acht Partien ohne Niederlage hervorragend. Klasse fand die Trainerin den Auftritt unter der Woche im DBBL-Pokal in Grünberg (84:54.). "Die ersten drei, vier Minuten waren, auch bedingt durch die etwas holprige Anreise, noch gruselig. Aber in den restlichen rund 35 Minuten hat das die Mannschaft sehr konzentriert gelöst. Wir konnten sogar einige Dinge im Hinblick auf das Spiel gegen Osnabrück ausprobieren."

Eine günstige Fügung, denn weil die Tigers gestern erst um 2 Uhr zurück in Neuss waren und alle bis auf die beiden US-Girls Dara Taylor und Kita Waller schulisch, beruflich oder studienbedingt im Einsatz waren, ging am Abend im Training nicht allzu viel. "Damit steht uns zur speziellen Vorbereitung auf das Spiel am Samstag nur eine Einheit zur Verfügung", sagt Janina Pils, der in Grünberg vor allem der Auftritt von Jana Heinrich (16 Punkte) gefiel. "Das gibt uns ein gutes Gefühl."

(NGZ)
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