Basketball TG steckt in einem tiefen Loch

Basketball · Sieben Spiele, sieben Niederlagen – bei den Neusser Zweitliga-Basketballerinnen geht in dieser Saison bislang rein gar nichts zusammen. Personelle Verstärkung tut dringend Not. Doch auch an der Einstellung hapert's.

 Es gibt viel zu besprechen: TG-Chefcoach Mathias Gierth und Co-Trainerin Angela Krings während einer Auszeit.

Es gibt viel zu besprechen: TG-Chefcoach Mathias Gierth und Co-Trainerin Angela Krings während einer Auszeit.

Das Urteil auf der Homepage des ASC Mainz (www.asc-theresianum-mainz.de) nach dem 85:56-Erfolg im Kellerduell der Zweiten Basketball-Bundesliga am sechsten Spieltag war vernichtend: "Die TG Neuss hatte nicht die Qualität, um dem ASC gefährlich zu werden. Das Team vom Niederrhein agierte hilflos in der Verteidigung und planlos im Angriff." Ganz ähnlich sah die Sache eine Woche später beim 45:76 vor heimischem Publikum gegen Hagen aus. Die gegenüber der vergangenen Saison personell kaum veränderte Mannschaft von Trainer Mathias Gierth bekommt in ihrem zweiten Jahr im Bundesliga-Unterhaus kein Bein auf den Boden. Eine Ursachenforschung.

Es fehlt der sehr jungen Truppe ganz einfach an Führung. Natascha Müsch (32), auf und abseits des Spielfeldes die absolute Leitfigur, stand aus privaten Gründen wochenlang nur höchst sporadisch zur Verfügung. Spielführerin Caterina Skrobek, mit ihren erst 23 Jahren schon mit die erfahrenste Akteurin im Team, konzentriert sich in erster Linie auf ihr anstehendes Jura-Examen. Damit fällt sie auch als solide Schützin aus der Mittel- und Ferndistanz so gut wie aus. Gleiches gilt für Svenja Krings. Die wahrscheinlich beste Werferin der TG trainiert wegen ihres Studiums in Münster kaum einmal mit der Mannschaft und ist bei ihren Kurzeinsätzen keine wirkliche Gefahr.

Dass die fehlende Abstimmung auf dem Feld – mitunter wirken die Spielerinnen orientierungslos – die direkte Folge einer unzureichenden Vorbereitung und fehlender Intensität im Training sein soll, bestreitet der Coach vehement. "Die Vorbereitung war sogar besser als letzte Saison", versichert er. Auch, dass seine als lupenreine Amateure auflaufenden Mädels die drei Trainingstermine pro Woche aus diversen Gründen bislang eher selten in voller Stärke nutzen, wirft er ihnen nicht vor. "Ich habe immer für alles Verständnis." Glücklich ist der ehrgeizige Coach mit der Situation indes nicht: "Momentan fehlt bei uns etwas die Einstellung. Wir bekommen das, was wir 'reinstecken."

Da mit Ausnahme von Mara Hinker, Julia Kleen oder auch Kathrin Wischnitzki kaum eine seiner verunsicherten Schützlinge kontinuierlich Normalform erreicht, ist der Trainer auf der Suche nach Verstärkungen, "um den Kader zu erweitern". Kolossal helfen würde vor allem die Rückkehr der US-Amerikanerin Danielle Cooper. Mit ihr in der Regiezentrale hatte die TG in der vergangenen Saison eine fantastische Rückrunde hingelegt. Doch die 26-Jährige treibt in New York ihr Studium voran. "Und eine andere Spielerin von vergleichbarer Stärke können wir uns nicht leisten", erklärt Gierth: "Wir hoffen noch immer auf Danielle, aber diese Hoffnung wird immer kleiner ..."

(NGZ)
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