Basketball Tigers verpflichten neuen Profi aus den USA
Neuss · Im Heimspiel gegen Göttingen ist LaShayla Wright aber wohl noch nicht dabei. Personelle Lage des Zweitligisten ist weiter angespannt.
Nein, mag die aktuelle Bilanz mit zuletzt fünf Niederlagen in Folge auch niederschmetternd sein, mangelndes Engagement lässt sich der Sportlichen Leitung des Basketball-Zweitligisten TG Neuss um Coach Rufin Kendall wirklich nicht vorwerfen. Weil es mittlerweile klar ist, dass die zur Rehabilitation in den USA weilende Megan Swords bis zum Ende der Wechselfrist am Dienstag nicht nach Deutschland zurückkehren wird, haben die Tigers LaShayla Wright unter Vertrag genommen. Die 1,82 Meter große und 91 Kilogramm schwere US-Amerikanerin, die bis zum 24. Dezember beim serbischen Erstligisten ZKK Sloga Pozega unter Vertrag stand und dort in elf Spielen im Schnitt 16,8 Punkte und 7,9 Rebounds auflegte, hat schon mit der Mannschaft trainiert.
Ob die 25-Jährige, die ihren neuen Arbeitgeber schon auf ihrer Facebook-Seite vorgestellt hat, bereits am Samstag im Heimspiel (17.30 Uhr, Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße) gegen Göttingen zum Einsatz kommen kann, ist freilich noch offen. Dank der Stadt Neuss, die wie bei der in der Weihnachtspause ebenfalls nachverpflichteten Danie Shafer schnell zur Stelle war, liegt die benötigte Arbeitserlaubnis vor. „Sie ist smart und wird uns helfen“, sagt Kendall, der indes weiterhin auch mit der kreuzunglücklichen Megan Swords Kontakt hält. „Sie sieht sich weiterhin als Teil des Teams, versteht aber, dass wir so handeln mussten. Wir haben mit ihr immer offen kommuniziert.“ Am Samstag kehrt nach ihrer Gehirnerschütterung zwar Kim Franze aufs Feld zurück, doch die in Opladen mit weiterhin nicht genauer diagnostizierten Fußverletzungen ausgeschiedenen Iva Banozic und Ana Behnke sind wie Luca Raschke mit ihrem gebrochenen Unterarm auf jeden Fall raus.
Weil der Coach Personal aus anderen Mannschaften der TG-Basketball-Abteilung zu rekrutieren vermochte, konnte er unter der Woche zum ersten Mal seit Wochen wieder Trainingsformen im 5-gegen-5 auf den Plan setzen. Auch für Samstag verspricht er: „Wir sind auf jeden Fall mehr als fünf – das ist ja schon mal gut ...“ Allerdings traut er dem Braten noch nicht so ganz. Die Situation in Opladen, als die eh nur zu siebt angetretenen Tigers nach dem Ausscheiden von Banozic und Behnke 25 Minuten ohne Wechselspielerinnen auskommen mussten, „hat uns alle geschockt“, sagt er. „Darum bin ich vorsichtig, was den Kader anbelangt und wer mir am Ende tatsächlich zur Verfügung steht.“ Zu begeistern weiß ihn nach wie vor der ungebrochene Enthusiasmus seiner so leidgeprüften Mädels. „Alle haben Bock und hängen sich voll rein.“
Da der Schuh mittlerweile auf fast allen Positionen drückt, schiebt die ehrenamtlich tätige Sportliche Leitung im Verein auch weiterhin kräftig Überstunden. „Wir suchen intern nach Lösungen“, verspricht Kendall, der in den vergangenen Tagen fast nonstop in Sachen Zweite Basketball-Bundesliga am Ball war. Vielleicht, mag seine Hoffnung sein, lässt sich das Glück ja irgendwie erzwingen ...