Basketball Tigers sehen sich diesmal nicht als Favoriten

Neuss · Im Rheinischen Derby in Opladen spielt der Basketball-Zweitligist aus Neuss am Sonntag auch gegen das schlechte Gefühl vom Hinspiel.

Niederlagen gehören in jedem Sport selbstverständlich zum Geschäft, sofern man nicht Mitglied der Harlem Globetrotters, die in den vergangenen fünf Jahrzehnten auf ihren Trips durch 122 Länder sicher 99 Prozent ihrer mehr als 22.000 Spiele gewonnen haben, ist. Manche sind schnell vergessen, einige geistern dagegen noch für Monate als düstere Erinnerung durch den Kopf. Dazu gehört für die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss ganz ohne Zweifel die 68:76-Heimniederlage am 9. November gegen BBZ Opladen. „Das war insgesamt nicht eines unserer Ruhmesblätter“, bestätigt Trainer John F. Bruhnke.

Obwohl die Tigers, die in Leonie Prudent, Carlotta Ellenrieder, Britta Worms, Jill Stratton und Rückkehrerin Briana Williams gleich fünf auch schon beim Gegner beschäftigte Spielerinnen im Kader haben, in diesem Match noch Ende des dritten Viertels mit 57:46 (29.) vorne lagen, verloren sie das Derby nach einem kollektiven Blackout im Schlussdurchgang (10:24) am Ende noch. Und Bruhnke gewann den Eindruck, „dass dieses Spiel für Opladen wichtiger war als für uns.“ Festzumachen an der Leistung der auch mal erfolgreich in Neuss tätigen Sarah Stock, die mit 14 Punkten ihren Saisonschnitt (4,7) weit übertraf. Sahen sich die Tigers im Hinspiel noch in der Favoritenrolle, so beansprucht Bruhnke am Sonntag (16.30 Uhr, Sporthalle des Werner-Heisenberg-Gymnasiums in Leverkusen-Lützenkirchen) den Part des Außenseiters für seine Schützlinge. „Wir fahren da nicht als Favoriten hin.“

Auch die Vorbereitung lief nicht wirklich optimal: Da ist zum einen die Verletzung von Ronja Spießbach, die nach ihrem Trainingsunfall vor knapp drei Wochen immer noch über Schmerzen im Nackenbereich klagt und nun von einem Spezialisten begutachtet werden soll. Lotti Ellenrieder wird von Rückenproblemen geplagt. Zum anderen macht es den Tigers der Spielplan schwer, in den Tritt zu finden. Auf die Pleite gegen das Schlusslicht aus Chemnitz folgte die Weihnachtspause, und auch nach der Niederlage in Braunschweig zum Start ins neue Jahr mussten Jana Heinrich & Co. erstmal wieder aussetzen. Um in den Rhythmus zu finden, ließ Bruhnke sein Team am Mittwoch gegen die bis vor kurzem noch von ihm trainierten Oberliga-Herren des SC Bayer 05 Uerdingen antreten. Das Ergebnis sei dabei unwichtig gewesen, sagte der Coach, der „viel Spielzeit an alle Spielerinnen verteilte, damit wir am Sonntag in Opladen nicht so kalt erwischt werden.“ Denn auf die Truppe seiner Trainerkollegin Grit Schneider hält er große Stücke. In Kooperation mit dem potenten Partner Dragons Rhöndorf sei es dem Verein gelungen, mit deutschen Kräften um die 20 Jahre eine stimmige Grundstruktur zu schaffen, die es immer wieder Spielerinnen ermögliche, „auf diesen Zug aufzuspringen. Ich habe jede Menge Respekt vor dem, was die auf den Platz bringen.“ Selbst Korsettstangen wie Laura Zdravevska, Lea Wolff oder Leonie Schütter (alle 22 Jahre) stehen erst am Anfang ihrer Karriere.      

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