Basketball Tigers könnten das Zünglein an der Waage sein

Neuss · In den Osterferien spielt der Basketball-Zweitligist aus Neuss gegen die beiden Topteams: am Samstag in Düsseldorf, am 10. April kommen die Rheinland Lions.

 Christina Krick (r.), hier im Duell mit der auch lange in Neuss tätigen Kita Waller, gehört bei den Tigers zu den Spielerinnen, die die Mannschaft mit ihrem Kampfgeist mitreißen.

Christina Krick (r.), hier im Duell mit der auch lange in Neuss tätigen Kita Waller, gehört bei den Tigers zu den Spielerinnen, die die Mannschaft mit ihrem Kampfgeist mitreißen.

Foto: WORO

Das Thema Aufstieg spielte für die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss in dieser von Corona so massiv torpedierten Saison nie wirklich eine Rolle. Doch auf der Zielgeraden könnten die Tigers in der entscheidenden Frage, wer den Zug Richtung Eliteklasse besteigt, ein gewichtiges Wörtchen mitreden. Denn die Mädels von Trainer John F. Bruhnke treten noch gegen beide Topklubs an: Am Samstag (Anpfiff 16 Uhr) geht es in der Sporthalle des Lessing-Gymnasiums an der Ellerstraße in Oberbilk (natürlich ohne Zuschauer) gegen den Spitzenreiter Capitol Bascats Düsseldorf. Ende der Osterferien kommt der Tabellenzweite Rheinland Lions in die Elmar-Frings-Sporthalle an der Bergheimer Straße.

Diese Partie ist für den 10. April angesetzt. Weil die Lions an diesem Termin aber gerne ihr Liga-Finale um Platz eins gegen Düsseldorf bestritten hätten – das Duell steht erst für den 1. Mai im Programm –, wären sie sogar mit dem Tausch des Heimrechts einverstanden gewesen, um Gründonnerstag in Neuss antreten zu können. Entsprechend früher hätten die Schützlinge von Trainer Mario Zurkowski in die Überkreuzspiele gegen die Konkurrenz aus der Südgruppe starten können und wären so noch im April mit allem durch gewesen. Bei der TG waren sie mit dieser Idee auch auf offene Ohren gestoßen. Weil Bruhnke mit Recht skeptisch ist, was die Austragung des letzten Saisonspiels am 1. Mai gegen Alba Berlin anbelangt, hätte er die vorgezogene Partie gerne dazu genutzt, um Jana Heinrich ihr unbedingt verdientes Abschiedsspiel zu gönnen. Die 35-Jährige beendet nach mehr als sieben Jahren im Neusser Trikot ihre großartige Karriere, hat aber schon ihre Bereitschaft signalisiert, die TG-Basketballerinnen auf andere Art und Weise zu unterstützen. Bruhnke: „Wir hatten uns schon um die Halle bemüht, was in der Karwoche ja keine Selbstverständlichkeit ist, und auch organisatorisch stand alles.“ Dass am Freitagnachmittag dann die Absage der Lions kam, „weil bei ihnen zwei Spielerinnen verletzt ausfallen würden“, macht ihn schon ein bisschen wütend. „Das ist eine Katastrophe!“

Ihre Rolle im Aufstiegsrennen wollen die Tigers trotzdem übernehmen. Und das ist die Lage: Sowohl die Bascats als auch die Lions, in dieser Saison jeweils erst einmal geschlagen, dürfen sich gegen die Neusserinnen keine Schwachheiten erlauben, sind sie doch „erpicht darauf, Erster zu werden“, weiß Bruhnke. Der Meister im Norden bekommt es nämlich mit dem „Vize“ im Süden zu tun. Und das dürften die Falcons Bad Homburg sein. Da die zuletzt in der Spanierin Nerea Garmendia (20,3 Punkte im Schnitt) auf ihre verletzte Topscorerin verzichten mussten, könnten sie wesentlich leichter zu knacken sein als die QOOL SHARKS Würzburg, die vor Wochenfrist auch im Gipfelkampf gegen Bad Homburg mit 89:48 triumphiert hatten.

 Alles andere als ein Sieg der Düsseldorferinnen am Samstag im Lokalduell wäre freilich eine Sensation. Zwar fällt neben Tatiana Tenorio auch Ex-Nationalspielerin Carla Hermann aus, „die Favoritenrolle bleibt trotzdem bei den Bascats“, stellt Bruhne klar. In ganz schlechter Erinnerung geblieben ist ihm das Hinspiel, das die Tigers nach ausgeglichener erster Hälfte (32:34) noch deutlich mit 48:76 verloren. Danach packte US-Girl Toshua Leavitt frustriert ihre Koffer. Aus der Multi-Kulti-Truppe seines Kollegen Dhnesch Kubendrarajah pickt Bruhne vor allem die Imports Anja Fuchs-Robetin (Österreich) und Maryam Adepoju Olatunji (Spanien) heraus. „Im Verbund einer immens starken Mannschaft“ hat er indes auch die Ex-Neusserin Kita Waller auf der Rechnung.

Bei den Tigers bestimmen Christina Krick, Hannah Wischnitzki, Leonie Prudent und Jana Meyer mit ihrem Kampfgeist den Herzschlag der Mannschaft. Und der Coach verspricht: „Wir werden nicht mit 28 Punkten verlieren.“

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