Basketball Tigers kämpfen zu siebt – aber vergeblich

Neuss · Auch noch ohne den bis Montag in Quarantäne weilenden Trainer Rufin Kendall unterliegt der Basketball-Zweitligist den ChemCats Chemnitz.

 Auf dem Weg zum Korb der ChemCats Chemnitz hat die Neusserin Centa Bockhorst (l.) im Duell mit Anabel Neuber-Valdez große Mühe, in Ballbesitz zu bleiben.

Auf dem Weg zum Korb der ChemCats Chemnitz hat die Neusserin Centa Bockhorst (l.) im Duell mit Anabel Neuber-Valdez große Mühe, in Ballbesitz zu bleiben.

Foto: A. Woitschützke

Mit der am Ende noch deutlichen 50:73-Heimniederlage (Halbzeit 28:32) der TG Neuss Tigers zum Restart der Zweiten Basketball-Bundesliga Nord gegen die ChemCats Chemnitz rissen gleich zwei Serien: Zum einen war es die erste Nullnummer nach den drei noch im alten Jahr unter Dach und Fach gebrachten Siegen über Grünberg (73:53), Osnabrück (60:55) und Rotenburg (71:67). Zum anderen verließ auch die für Coach Rufin Kendall eingesprungene Angela Krings das Feld zum ersten Mal als Verliererin. Die Leiterin der Basketball-Abteilung hatte mit den Tigers in den vergangenen Jahren als Vertreterin der erkrankten Janina Pils (2018) und des freigestellten Antoine Braibant (2019) insgesamt sechs Mal in Folge gewonnen. Schmunzelnd schränkte die ehemalige Bundesliga-Spielerin indes ein: „Meine Serie ist nur halb gerissen, ich habe mir den Job heute ja mit Co-Trainer Dragan Ciric geteilt.“

Obwohl die Anzeigetafel in der Elmar-Frings-Sporthalle zwischen den Kontrahenten eine Differenz von 23 Punkten auswies, hätte die Chose auch anders ausgehen können. Denn die wegen der Ausfälle von Inga Krings, Lydia Sy und Fiona Mebelli sowie des nach wie vor unbesetzten Spots des zweiten Profis zur zu siebt angetretenen Gastgeberinnen waren bis ins dritte Viertel hinein dran. Eine reife Leistung, machte sich gegen den zwar ausgesprochen jungen, personell aber ungemein tief besetzten Tabellenzweiten doch das Fehlen einer wirklichen Spielmacherin von Anfang an bemerkbar. In Vertretung der über Weihnachten zum Erstliga-Schlusslicht SNP BasCats USC Heidelberg abgewanderten Griechin Maria Aftzi übernahmen abwechselnd Jana Meyer, Nicole Egert und sogar Centerin Lydia Baxter den Ballvortrag.

Damit kamen die Tigers lange durch, weil die Katzen aus Sachsen im Angriff zu viele ihrer gekonnt herausgespielten Chancen ungenutzt ließen. Aber es erstaunte schon, was Basketball-Küken wie Nicole Brochlitz (17), mit 18 Punkten (vier Dreier) Topscorerin der Partie, und Lilli Frölich (18), für die 13 Zähler zu notieren waren, angeführt von der unauffälligen, aber sehr kontrollierten US-Amerikanerin Courtney Strait (10 Punkte, sechs Rebounds), so alles auf die Beine stellten.

Angela Krings durfte noch Ende des dritten Viertels mit einiger Berechtigung darauf hoffen, „dieses Spiel gewinnen zu können.“ Darum ärgerte sie Brochlitz‘ gelungener Wurf von jenseits der Drei-Punkte-Linie kurz vor der letzten Pause zum 47:39 (30.) sehr. „Denn wir hatten den Rebound eigentlich schon sicher.“

Im Schlussanschnitt aber ging bei den Tigers, die mal wieder große Schwierigkeiten mit der Zonenverteidigung des Gegners hatten, in der Offensive endgültig nichts mehr. „Wir haben im Angriff das Selbstvertrauen verloren und das hat sich dann auch auf die Verteidigung ausgewirkt“, stellte die Aushilfstrainerin fest. Innerhalb von fünf Minuten wuchs der Vorsprung der ChemCats auf 62:41 an. Die nun müden Tigers, für die Lydia Baxter mit 16 Punkten und 13 Rebounds ihr gewohntes Double-Double auflegte, waren geschlagen. Für Trainer Thomas Seltner ging damit der Plan auf, den personell dezimierten Neusserinnen mit seinen vielen Wechseln zuzusetzen. In der Schlussphase waren seine Mädels einfach frischer – sowohl auf den Beinen als auch im Kopf.

Angela Krings mochte nicht alle Defizite am Fehlen einer das Spiel lenkenden Regisseurin festmachen, „wir haben auch nicht gut gespielt“, hofft aber schon, dass man bis zum nächsten Spiel endlich Vollzug melden kann. Am Samstag (Anpfiff 15.30 Uhr) wartet in den Young Dolphins Marburg ein Konkurrent um den im Abstiegskampf auf jeden Fall sicheren achten Rang. Platz neun und damit die nervenaufreibenden Play-downs ist trotz der Niederlage gegen Chemnitz weiterhin zehn Punkte entfernt. 

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