Basketball Tigers holen ihre Talente wieder nach Hause

Neuss · Unter Trainer Rufin Kendall kehren jetzt gleich vier von der TG Neuss ausgebildete Basketballerinnen zum Damen-Zweitligisten zurück.

 Ricarda Schott (r.) gehörte bis zu ihrem Wechsel nach Recklinghausen 2020 zu den besten Spielerinnen der TG Neuss Junior Tigers in der WNBL.

Ricarda Schott (r.) gehörte bis zu ihrem Wechsel nach Recklinghausen 2020 zu den besten Spielerinnen der TG Neuss Junior Tigers in der WNBL.

Foto: WORO

Aus den Augen, aus dem Sinn. Das galt allzu lange für den in der U18-Bundesliga ausgebildeten Nachwuchs des Basketball-Zweitligisten TG Neuss Tigers. Okay, Karo Tzokov wechselte 2018 zum Erstligisten TK Hannover, Paulina Körner zunächst an die renommierte Columbia University in New York, schrieb sich nach ihrer Rückkehr an der Eidgenössischen Technischen Hochschule Zürich ein und setzte ihre Basketball-Karriere beim BC Winterthur in der Nationalliga A fort. Aber die Liste der in der WNBL mal für die Turngemeinde tätigen Talente, die auf dem vorgezeichneten Weg in die 2. DBBL auf Nimmerwiedersehen verloren gingen, ist elend lang: Vicky Jäger, Lea Brückner, Ayla Faber, Lana Spießbach,  Jana und Lea Schnelle ... Genug!

Dem in der vergangenen Saison nach dem überraschenden Ausstieg von Coach John F. Bruhnke an die Bergheimer Straße zurückkehrten Rufin Kendall ist tatsächlich das gelungen, woran seine Vorgänger gescheitert sind, nämlich, den Trend umzukehren. Der Gesundheitswissenschaftler hat sich in seinem in jeder Beziehung fordernden Premierenjahr als stressresistenter Krisenmanager erwiesen – und ist nun dabei, den längst überfälligen, aber immer wieder aufgeschobenen Umbruch zu stemmen. Dazu hat der ursprünglich aus dem Nachwuchsbereich kommende Trainer gleich vier Spielerinnen überzeugt, wieder für die Tigers die Sneakers zu schnüren:

 Trainer Dragan Ciric 2020 bei den TG Neuss Junior Tigers mit Leonie Oost.

Trainer Dragan Ciric 2020 bei den TG Neuss Junior Tigers mit Leonie Oost.

Foto: WORO


Ricarda Schott (17) Die 1,78 Meter große Flügelspielerin aus Krefeld mit dem feinen Näschen für erfolgreiche Abschlüsse am Korb war vor zwei Jahren Janina Pils (bis 2018 Trainerin in Neuss) nach Recklinghausen gefolgt, spielte dort in der Nachwuchs-Bundesliga für die Metropol Girls und in der Damen-Regionalliga für Citybasket. Die 3x3-U18-Nationalspielerin kann auch in Neuss weiter in der WNBL auflaufen und hat in den Sommerferien bereits mit Kendall gearbeitet.

● Larissa Felten (21) Nach ihrem (altersbedingt) letzten Jahr bei den Junior Tigers schien die 1,77 Meter große Flügelspielerin 2019 eigentlich reif für den Sprung in die 2. DBBL. Dort war sie bereits in der Saison 2018/2019 zu Kurzeinsätzen gekommen. Studienbedingt legte sie jedoch eine Pause ein, ging in Aachen zuletzt für die DJK  Frankenberg in der Regionalliga auf Korbjagd. Kendall, schon ihr Trainer im Nachwuchs der Tigers, weiß, was er bekommt: „Eine gute Werferin. Stark in der Defense. Viel Talent.“


 Leonie Oost (19) Auch die versierte Schützin schnupperte bei den Tigers in der Spielzeit 2018/2019 noch als U18-Spielerin Zweitliga-Luft, cancelte dann aber ihr letztes Jahr in der WNBL und konzentrierte sich im heimischen Aachen auf ihren schulischen Abschluss. Basketballerisch war die DJK Frankenberg ihr Zuhause. „Sie arbeitet hart“, lobt Kendall die Rückkehrerin. „Sie weiß wie alle, ihr wird nichts geschenkt.“

● Ana Behnke (22) Gehörte Mitte der 2010er-Jahre mit Lea Brückner, Karo Tzokov, Ayla Faber und Anke Ollig unter Trainer Dragan Ciric zum bärenstarken Team der Tigers in der U17-Bundesliga. Als Tochter einer spanischen Mutter und eines deutschen Vaters 1999 in Valencia geboren und aufgewachsen, zog sie 2011 nach Meerbusch. Wie ihr 2,21 Meter großer Onkel Gunther Behnke, 1993 mit Deutschland Europameister, ackert sie mit ihren 1,86 Metern als Center vor allem direkt am Korb. In ihrem Block berichtete sie 2016 auf www.dreampions.de von ihrer Zeit mit Ayla Faber im „Skill and Exposure Camp“ in Kalifornien.

Ganz durch ist Kendall mit der personellen Neuausrichtung damit noch nicht. „Ein Spot im Kader ist noch frei“, sagt er. Zudem hätte er gerne einen Co-Trainer an seiner Seite. In die Vorbereitung auf die am 25. September mit dem Match beim Erstliga-Absteiger Göttingen angepfiffene Zweitliga-Saison starten die Neusserinnen am Montag.   

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