Basketball TG Neuss kommt böse unter die Räder

Neuss · Die Spielanalyse nach der überaus deutlichen 66:97-Niederlage (Halbzeit 41:60) der Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss bei den Bender Baskets Grünberg ist recht einfach: Die Gäste waren schlichtweg zum falschen Zeitpunkt in Hessen zu Gast.

Denn die junge Truppe von Trainer Philipp Sparwasser war gestern Abend komplett, schickte vier erstligaerprobte Akteurinnen und ein ganzes Arsenal von Jugend-Nationalspielerinnen aufs Parkett. "In dieser Konstellation können die eigentlich jeden Gegner schlagen", ist TG-Trainerin Janina Pils überzeugt.

Das ungleiche Duell war praktisch schon nach dem ersten Viertel (33:17) entschieden. "Die haben einfach alles getroffen, und deren Physis und Athletik hatten wir wenig entgegenzusetzen", sagte Pils. Angeführt von Finja Schaake (18 Punkte) waren die Baskets ihren Kontrahentinnen immer mindestens einen Schritt voraus. Pils: "Die haben halt durch den Leistungsstützpunkt und das Teilzeitinternat ganz andere Möglichkeiten als wir, können teilweise zweimal am Tag trainieren."

Dass Grünberg vor dem Match auf einem Abstiegsplatz gestanden hatte, lag nur daran, dass die besten Kräfte regelmäßig zum in der 1. Bundesliga spielenden Kooperationspartner BC Marburg abkommandiert werden. "Gegen uns aber waren alle dabei", stellte Pils fest. Dabei hätten sich ihre Schützlinge nie aufgegeben. "Doch selbst wenn wir unter dem Korb gut ausgeboxt haben, machte Grünberg die Punkte." Beleg für die ungleiche Verteilung der Kräfte war das Reboundverhältnis von 57:34 zugunsten der Gastgeberinnen.

Während bei der TG außer Connie James (12) keine Spielerin mehr als zehn Zähler erzielte, stießen bei Grünberg neben Finja Schaake in Elisabeth Dzirma (19), Ama Degbeon (13) und Nicola Happel (10) noch drei weitere Basketballerinnen in zweistellige Punkteregionen vor. Schon zur Pause standen für die Hessinnen 60 Punkte auf dem Tableau — ein Wert, den die für ihre starke Defensive zu Recht gelobten Neusserinnen sonst oft in 60 Minuten nicht zulassen. Für Pils war indes wichtig, "dass bei uns keine den Kopf hängengelassen hat. Die Moral blieb bis zum Schluss intakt." Auch die Höhe der Niederlage vermochte sie nicht aus der Ruhe zu bringen: "Das ist jetzt auch kein Drama. Ich habe durchaus schon schlimmere Niederlagen erlebt."

(sit)
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