Basketball TG Neuss gibt Vollgas

Basketball · Die Zweitliga-Basketballerinnen aus der Quirinusstadt fegten zum Saisonstart vor heimischem Publikum den in der zweiten Hälfte überforderten Neuling TK Hannover mit 77:57 aus der Halle. Ihr Tempo dabei war atemberaubend.

 Wild entschlossen: Caterina Skrobek macht der für Hannover spielenden Amerikanerin Alexa Meenen (17) den Ball streitig.

Wild entschlossen: Caterina Skrobek macht der für Hannover spielenden Amerikanerin Alexa Meenen (17) den Ball streitig.

Foto: A. Baum

Unten auf dem Parkett gaben die wild entschlossenen Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss Vollgas, weiter oben auf der Tribüne der Sporthalle an der Weberstraße staunte Schalkes finnischer Fußballprofi Teemu Pukki mit tief ins Gesicht gezogener Wollmütze, wie seine Freundin Saara Lehtoranta mit ihren Teamkolleginnen den Neuling TK Hannover nach allen Regeln der Kunst mit 77:57 (Halbzeit 40:31) auseinandernahm.

Was Trainerin Janina Pils später sichtlich zufrieden mit den Worten, "ich bekomme von meinen Mädels immer 100 Prozent", adeln sollte, sah auf dem Feld ungefähr so aus: In der Abwehr umschwärmte das blutjunge Team der Gastgeberinnen den mit dem Tempo ziemlich überforderten Gegner wie aggressive Bienen, bei Ballbesitz trieb die an der Seitenlinie extrem aktive Trainerin ihre willigen Schützlinge gnadenlos nach vorne.

Dass daraus bis zur Pause kein deutlicher Vorsprung entsprang — in der zwölften Minute gerieten die Neusserinnen sogar mit 19:20 ins Hintertreffen —, lag einzig und alleine an der fast schon grauenhaften Trefferquote aus der Nahdistanz. Hätten nur die unbedrängt angesetzten Korbleger gesessen, das ungleiche Match wäre bereits zur Pause entschieden gewesen.

Überraschend dabei war, dass die TG auch unter den Körben die Hosen an hatte. Connie James erreichte bei der Eroberung der vom Ring oder Brett zurückspringenden Bälle schon vor dem Seitenwechsel einen — leider nicht statistisch belegten — zweistelligen Wert. Dazu nahm sie in der Defensive Hannovers amerikanische Aufbauspielerin Rebecca Cantu nahezu komplett aus dem Spiel.

Der zu magere Output ging Pils mächtig gegen den Strich. "Und das habe ich meiner Mannschaft auch deutlich zu verstehen gegeben." In Hälfte zwei — die früh mit vier Fouls belastete Cantu saß weitestgehend auf der Bank — zog die TG dem Aufsteiger dann endlich den Zahn.

In der Verteidigung bearbeitete die starke Julia Kleen US-Centerin Alexa Mennen (19 Punkte) — Hannovers so ziemlich einzige Waffe —, in der Offensive belohnten sich Hannah Wischnitzki & Co. nun auch für die nimmermüde Arbeit bei gegnerischem Ballbesitz. Das mit 26:14 gewonnene dritte Viertel verlieh der Überlegenheit der Gastgeberinnen auch an der Anzeigetafel den längst fälligen Ausdruck (66:45).

Von Euphorie war Janina Pils indes weit entfernt: "Klar, ich bin erleichtert, vor dem ersten Spiel stehst du immer unter Druck. Aber es gibt noch einiges zu verbessern."

(NGZ)
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