Basketball TG Neuss fühlt sich in ihrer Rolle pudelwohl

Neuss · Läuft es optimal, springt der Basketball-Zweitligist am Wochenende auf einen Play-off-Platz. Dafür muss aber in Braunschweig erst ein Sieg her.

 Attacke: Julia Kleen verpasste gegen Zehlendorf mit 15 Punkten und neun Rebounds nur knapp ein Double-Double.

Attacke: Julia Kleen verpasste gegen Zehlendorf mit 15 Punkten und neun Rebounds nur knapp ein Double-Double.

Foto: Andreas Woitschützke

Vier Siege in Folge machen Spaß, egal in welcher Liga. Wenn gleichzeitig der direkte Konkurrent im Kampf um einen Play-off-Platz patzt, ist das Glück fast vollkommen. Ganz konkret sieht das für die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss so aus: Mit den Erfolgen über Barmen (77:61), Opladen (61:49), Hagen (68:58) und Berlin-Zehlendorf (117:55) haben sich die Schützlinge von Trainerin Janina Pils, die in der Rückrunde von sechs Partien fünf gewannen, wieder an die Spitze herangearbeitet - sind nach der einigermaßen überraschenden 50:59-Heimniederlage des lokalen Mitbewerbers BBZ Opladen gegen Grünberg punktgleich mit dem Tabellenvierten. Das heißt: Verliert Opladen auch am Sonntag beim Primus BG 74 Veilchen Ladies Göttingen und gewinnt Neuss morgen Abend (17 Uhr) in der legendären Sporthalle "Alte Waage" bei Eintracht Braunschweig, wäre die TG Vierter.

Eine Konstellation absolut nach dem Geschmack der Neusser Trainerin: "Natürlich ist das Motivation für uns, genau das ist ja dieser Spaß an der Situation. Da von uns - außer die Mannschaft selber - niemand die Play-offs fordert, haben wir keinen Druck." Wie sich das anfühlt, um den Aufstieg ins Bundesliga-Oberhaus zu spielen, wissen die Braunschweigerinnen noch gut: In der vergangenen Saison zog das Team aus Niedersachsen als Tabellendritter in die Play-offs ein, setzte sich dort gegen Hannover durch und scheiterte dann im Finale in zwei Spielen an Rotenburg.

Weil sich danach Topspielerinnen wie Alysha Womack (24,5 Punkte im Schnitt) oder auch Britta Hueske-Böcher (19,8) verabschiedeten, vermochte Braunschweig in der laufenden Spielzeit an diesen Erfolg nicht mehr anzuknüpfen. Trotz der US-Amerikanerinnen Sade Jackson (16,8) und Brittany Obi-Tabot (16,2) reihte die Truppe von Coach Andreas Hundt im neuen Jahr vier Niederlagen aneinander. Um nicht doch noch mal in Abstiegsgefahr zu geraten, zauberte die Eintracht am vergangenen Wochenende für die Partie gegen den Tabellenvorletzten Phoenix Hagen kurzerhand Britta Hueske-Böcher aus dem Hut. Die 29-Jährige, die ihre Karriere aus beruflichen Gründen im Sommer eigentlich beendet hatte, führte ihre Mannschaft gemeinsam mit Anna-Jessica Weber (beide 19 Punkten) prompt zu einem ungefährdeten 88:74-Sieg. Sie könnte morgen auch gegen Neuss auflaufen und damit zu ihrem vierten Einsatz in dieser Spielzeit kommen. Ob sie Unterstützung von der zuletzt verletzt fehlenden Suska Berger (1,97 Meter) bekommt, ist noch ungewiss. Unabhängig davon steht für Janina Pils fest: "Die haben schon gutes Personal." Wie Neuss kann Hundt mit seinen Mädels nun locker aufspielen: "Schön, dass wir die Klasse so früh sicher haben. Nun wollen wir noch einige Teams ärgern."

Verzichten muss die Turngemeinde in Braunschweig auf jeden Fall auf die noch gegen Zehlendorf eingesetzten Caro Tsokov, Ayla Faber und Lea Brückner. Das Trio ist mit den Rhein Girls Neuss in der U17-Bundesliga am Sonntag (12 Uhr) bei der SG ALBA/BG 2000 Berlin gefordert.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort