Basketball TG Neuss bleibt beim Saisondebüt ganz cool

Neuss · Obwohl für den Basketball-Zweitligisten zum Start noch längst nicht alles rund lief, geriet der 84:74-Heimsieg über Hannover nie in Gefahr.

 Hier kommt keine durch: Connie James (l.) und Julia Kleen (r.) zeigen gegen Natascha Bunts perfekte Teamarbeit in der Defensive.

Hier kommt keine durch: Connie James (l.) und Julia Kleen (r.) zeigen gegen Natascha Bunts perfekte Teamarbeit in der Defensive.

Foto: A. Woitschütze

Als die erst 17-jährige Sarah Stock das Spiel per Dreier zum 81:69 1:49 Minute vor Schluss endgültig entschied, sah sich Janina Pils, Trainerin des Damen-Zweitligisten TG Neuss bestätigt: "Basketball ist nun mal ein Teamsport." Während nämlich der nur zu acht angetretene TK Hannover beim Neusser 84:74-Erfolg (Halbzeit 43:35) außer den US-Amerikanerinnen Samantha Heck (19 Punkte) und Rayven Johnson (23) recht wenig zu bieten hatte, verfügten die Gastgeberinnen über eine ganze Reihe scharfer Waffen.

Neben Sarah Stock (12) erreichten in der Mannschaft der TG in Connie James, die ihre auf den ersten Blick unauffällige Leistung mit einem Double-Double veredelte (14 Punkte/elf Rebounds — dazu sechs Assists und vier Ballgewinne), Julia Kleen (14) Hannah Wischnitzki und Annika Klein (je 11) noch vier weitere Akteurinnen zweistellige Punktewerte.

Das — im Verbund mit der gewohnt aggressiven Verteidigung — hätte allemal gereicht, um die nur im ersten Viertel (17:19) wirklich gefährlichen Niedersächsinnen deutlicher in die Schranken zu weisen. Dass dies nicht gelang, lag zu einem großen Teil an den beiden Schiedsrichtern Stefan Koudela-Zimmermann und Alexandra Pawlik. Um ihre ganz und gar zweitliga-untaugliche Leistung zu belegen, reicht schon ein kurzer Blick auf die Freiwurf-Verteilung.

Während die dominanten Neusserinnen 19 Mal an die Linie durften, gewährten die überforderten Unparteiischen den Gästen unfassbare 39 — in Worten neununddreißig (!) — Versuche. Alleine die zwar clevere, aber wurftechnisch und athletisch bestenfalls durchschnittliche Rayven Johnson bekam 15 Freiwürfe zugesprochen. Kein Wunder, dass die in der Liga gerade für ihre erstklassige Defensive bekannten TG-Mädels angesichts dieser bemerkenswert wirren Spielleitung ihre wahre Stärke nur ansatzweise zeigen konnten.

Da in dieser Saison weitere Begegnungen zu befürchten sind, verzichtete Pils auf eine öffentliche Würdigung des restlos missratenen Auftritts des Schiedsrichtergespanns und widmete sich stattdessen lieber ihren Schützlingen. "Fürs erste Spiel war das schon ganz in Ordnung", befand sie, "wenngleich wir uns in einigen Szenen geschickter anstellen können."

Entschieden war das Duell eigentlich schon im zweiten Viertel, als Connie James mit den Punkten zum 36:23 (16.) eine 13:0-Serie krönte. "Danach hätte ich nie mehr das Gefühl, dass wir hier noch in Gefahr geraten könnten", bestätigte die Neusserin Trainerin. Als den stets mit den erlaubten zwei Import-Kräften auf dem Parkett stehenden Gästen in der zweiten Hälfte zusehends die Kräfte schwanden — zudem musste in Whitney Wright das dritte US-Girl mit fünf Fouls auf die Bank — setzten sie nur noch auf die Karte Johnson, die Defensive-Derwische wie Connie James oder Hannah Wischnitzki unter normalen Umständen "aufgefressen" hätten. Aber auch so war das viel zu wenig, um dem Spiel noch eine Wende zu geben. 1:0 für Basketball als Teamsport — genau so sollte es sein.

(NGZ)
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