Basketball TG muss trotz Karneval gegen Schlusslicht ran

Neuss · Die Neusser Basketballerinnen liefern das Kontrastprogramm zu den tollen Tagen: Morgen empfangen sie die Milestone Foxes Zehlendorf.

 Schmerzfrei: Trotz genähter Lippe läuft die US-Amerikanerin Kita Waller morgen im Spiel gegen Zehlendorf für die TG Neuss auf.

Schmerzfrei: Trotz genähter Lippe läuft die US-Amerikanerin Kita Waller morgen im Spiel gegen Zehlendorf für die TG Neuss auf.

Foto: Andreas Woitschützke

Lachen verboten, heißt es bei den Basketballerinnen der Turngemeinde Neuss morgen Nachmittag (16 Uhr!) im Heimspiel der Zweiten Bundesliga Nord gegen das immer noch punktlose Schlusslicht Milestone Foxes Zehlendorf zwar nicht, doch Karneval ist für das spielende Personal erst mal tabu. Dass sie mit ihrem Team den Rosenmontagszug in Köln besucht, verrät Trainerin Janina Pils nur höchst unwillig. "Das klingt irgendwie respektlos", erklärt sie. Den Eindruck, das Gastspiel des Neulings auf die leichte Schulter zu nehmen, will sie unter allen Umständen vermeiden. Stattdessen unterstreicht sie die seit dem lockeren 91:45-Erfolg der TG im Hinspiel gemachten Fortschritte des Kontrahenten: "Da war viel Entwicklungspotenzial vorhanden - und das hat die Mannschaft genutzt."

 Rückt morgen wieder in den Damenkader: Caro Tzokov.

Rückt morgen wieder in den Damenkader: Caro Tzokov.

Foto: Jens Hecker

Dass sich die Neusserinnen voll auf Basketball konzentrieren können, ist freilich die wichtigste Nachricht der Woche. Die blutige Kollision von Franzi Worthmann und Kita Waller am vergangenen Samstag in Hagen hatte nicht die zunächst befürchteten üblen Folgen: Kita Wallers aufgeplatzte und immer noch geschwollene Lippe wurde inzwischen mit zwei Stichen genäht, ein in Mitleidenschaft gezogener Zahn gerichtet. Auch bei Franzi Worthmann sind die stark blutenden Verletzungen im Mundinnenraum ambulant versorgt worden, der Verlust eines Zahnes konnte vermieden werden. Da beide Spielerinnen am Mittwoch wieder ins Training eingestiegen sind, geht ihr Coach davon aus, dass sie gegen Zehlendorf auflaufen können. Auch Nici Egert (Riss der Außenbänder im Sprunggelenk, Einriss des Syndesmosebandes) hat bereits wieder mit leichtem Wurftraining begonnen.

Eifer, der zeigt, wie heiß die Neusserinnen, die vier ihrer bislang fünf Rückrundenspiele gewonnen haben, immer noch sind. Nach dem recht unbefriedigenden Auftritt in Hagen (68:58) sieht Janina Pils, deren Handgelenk nach einem Missgeschick daheim stark geschwollen ist, ihre Mädels "in der Bringschuld, und das unabhängig vom Gegner. Ich habe das Hagen-Spiel in der Vorbereitung nicht mehr thematisiert, denn es liegt nur an uns, ob wir gewillt sind, unser Spiel zu spielen. Genau das will ich sehen".

Eine konzentrierte Leistung muss auch gegen die Füchse her, wenngleich sie keines ihrer bislang 16 Saisonspiele gewonnen haben. Respekt verdient, wie die Schützlinge von Trainer Ricardo Jorge Alves selbst bitterste Niederlagen - etwa das 45:105 gegenWolfenbüttel - verarbeitet haben, ohne dabei Lust und Disziplin zu verlieren. In U18-Nationalspielerin Patricia Broßmann (17) verfügen sie über eines der für Janina Pils herausragenden deutschen Talente. Die 1,81 Meter große Fachkraft ist mit durchschnittlich 12,3 Punkten (6,7 Rebounds) die wertvollste Spielerin des Teams. Die Lettin Liene Jekabsone (9,6 Punkte/6,9 Rebounds) zeigte sich zuletzt in starker Form, legte beim 69:110 im Stadtderby gegen den TuSLi Berlin 21 Zähler auf. Zweitbeste Schützin ist Janina Thurau (11,4 Punkte), verletzt hat sie es in dieser Saison jedoch erst auf acht Spiele gebracht. Obwohl sie den krassen Außenseiter also durchaus ernst nimmt, steht für Janina Pils fest: "Ein Sieg ist Pflicht."

Wieder zum Kader der Zweitliga-Damen stoßen von den Rhein Girls Ayla Faber und Caro Tzokov. In Hagen hatten die beiden gefehlt, da sie am Tag darauf in der U17-Bundesliga bei den ChemCats Chemnitz (71:64) ran musste. Ihr für Sonntag angesetztes Heimspiel gegen Alba ist auf den 21. März verlegt worden.

(NGZ)
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