Basketball TG liefert lausige Leistung ab

Basketball · In einem Spiel auf äußerst dürftigem Niveau unterlagen die Neusser Zweitliga-Basketballerinnen den Lady Dolphins Bielefeld vor heimischer Kulisse mit 57:71. Von der Intensität der beiden Auftaktpartien war dabei über weite Strecken nichts zu sehen. Normalform erreichte nur Connie James.

 Nur selten wusste sich die Neusserin Svenja Krings (l.) im Angriff zu behaupten. Natascha Bunts (r.) avancierte dagegen für Bielefeld überraschend zum Matchwinner.

Nur selten wusste sich die Neusserin Svenja Krings (l.) im Angriff zu behaupten. Natascha Bunts (r.) avancierte dagegen für Bielefeld überraschend zum Matchwinner.

Willkommen in der Realität! Drei Heimspiele, 2:4-Punkte – für den Moment sieht es ganz danach aus, als müsse die TG Neuss auch in ihrer dritten Saison in der 2. Basketball-Bundesliga Nord vorrangig gegen den Abstieg spielen. Und mit Leistungen wie beim 57:71 (Halbzeit 31:28) gegen die Lady Dolphins Bielefeld dürfte selbst das kaum gelingen.

Am unterirdischen Auftritt ihrer Schützlinge hatte die junge TG-Trainerin Janina Pils schwer zu knabbern. Nach der Schlusssirene verschwand die 28-Jährige flugs in der Kabine. Doch an ihrem vernichtenden Urteil vermochte auch die kurze Auszeit nichts zu ändern. "Das war Mist!", stellte sie mit Leichenbittermiene fest. Eine Erklärung blieb sie in diesem aufgewühlten Zustand schuldig. Nur dies: "Das war nicht das, was wir uns vorgenommen hatten. Ich habe keine Ahnung, warum wir so gespielt haben." Was die zweite Heimpleite in Folge so unverständlich macht, ist die Qualität des Kontrahenten. Bielefeld war keinesfalls besser – und von der TG selbst in der Form von Samstag allemal schlagbar.

Doch schon der Start war grauenhaft: Die Gastgeberinnen benötigten quälende 5:40 Minuten bis zum ersten Korb. Da traf Caterina Skrobek zum 2:2 (!). Sehr viel ansehnlicher wurde es auch in der Folge nicht. Von der herzerfrischenden Intensität der vergangenen Spiele war fast nichts mehr zu spüren. Dabei zeigten die gelegentlichen Ausbrüche von Aggressivität, wie leicht die Gäste zu verwunden gewesen wären. Total neben der Kappe stand mit Ausnahme von Connie James (27 Punkte, 8 Rebounds, allerdings auch 7 Ballverluste) das Führungspersonal: Julia Kleen markierte ihren einzigen Feldkorb 2:35 Minuten vor Schluss und kam auf eine Wurfquote von geradezu kümmerlichen sieben Prozent (1/14). Und bei Danina Skrobek stand die Leistung mal wieder in einem krassen Widerspruch zu ihrem Talent. Doch die Partie verlor die TG als Team. Weil die zumeist zahnlose Defensive zu wenig Ballgewinne und damit Schnellangriffe produzierte, konnten sich die Dolphins in der Verteidigung problemlos organisieren. Gerade hier fehlte das grippekranke Energiebündel Hannah Wischnitzki an allen Ecken und Enden.

Trotzdem blieb die Partie bis zur 36. Minute eng. Dass ausgerechnet die bestenfalls durchschnittliche Spielmacherin Natascha Bunts das Match mit ihren offenen Dreiern zum 60:51 (37.) und 63:55 (39.) entschied und mit 22 Punkten (4/7 Dreier) noch vor der Amerikanerin Michaela Hawley (20) zur erfolgreichsten Korbjägerin der Dolphins avancierte, spricht Bände über die Leistung der Turngemeinde in der Defensive. Die über weite Phasen blutleere Vorstellung ihrer Mädels trieb der Trainerin fast die Tränen in die Augen. "Es war keine krank, oder so", stellte sie klar, "auch wenn wir so gespielt haben".

(NGZ)
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