Basketball TG konzentriert sich nur auf sich

Neuss · Basketball-Zweitligist aus Neuss ist zu Gast bei den Bender Baskets Grünberg.

 Zwei Neusserinnen, auf die es morgen Abend in Grünberg ankommt: Nici Egert und Svenja Krings (v.l.).

Zwei Neusserinnen, auf die es morgen Abend in Grünberg ankommt: Nici Egert und Svenja Krings (v.l.).

Foto: A. Woitschützke

Sätze, die mit eigentlich beginnen, lassen nichts Gutes erwarten. Wenn die Zweitliga-Basketballerinnen der TG Neuss also morgen Abend (19.30 Uhr, Sporthalle der Theo-Koch-Schule) eigentlich als Favoriten ins Spiel bei den Bender Baskets Grünberg gehen, schrillen rund um die Schorlemerstraße die Alarmsirenen.

Dass die Neusserinnen nach sieben Spieltagen auf einem Play-off-Platz stehen, zeugt von ihrer Stärke, vor Wochenfrist mit dem überraschend deutlichen 91:63-Heimsieg über Eintracht Braunschweig eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Zuletzt gewann die TG dreimal in Folge. Grünberg dagegen mühte sich derweil vor acht Tagen zu einem 66:57-Erfolg beim Schlusslicht BG Zehlendorf (Neuss gewann dort mit 91:45) und beendete damit eine Serie von fünf Niederlagen hintereinander. Eigentlich ein machbarer Kontrahent für die TG. Wenn da nicht diese Ungewissheit bezüglich des Personals wäre. Denn Grünberg hat in seinem Kader in A-Nationalspielerin Finja Schaake, Laura Masek und Jenny Crowder drei Akteurinnen, die, ausgestattet mit einer Doppellizenz auch für den in der 1. Liga spielenden Kooperationspartner BC Marburg auflaufen. Dort ist Finja Schaake mit 14,5 Punkten im Schnitt sogar Topscorerin. In Zehlendorf stand kein Mitglied der großen Drei auf dem Parkett.

Ob das Trio morgen gegen Neuss für Grünberg spielt (Marburg ist erst am Sonntag bei den Rhein-Main Baskets zu Gast), ist noch ungewiss, für den Spielausgang aber vielleicht von entscheidender Bedeutung. Als gebranntes Kind - in den vergangenen Jahren lief Grünberg gegen die TG zumeist in Bestbesetzung auf - richten sich die Gäste auf einen Gegner in Power-Formation ein. "Ich gehe davon aus, dass wir auf ein komplettes Grünberger Team treffen", sagt Trainerin Janina Pils. "In der Theorie spricht nichts dagegen." Auch in Grünberg erzielt Finja Schaake durchschnittlich die meisten Punkte (16,5), zweitbeste Korbjägerin im Team ist mit 13,5 Zählern die erfahrene Natascha Heuser (32).

Die Neusser Trainerin wehrt sich allerdings dagegen, den möglichen Spielausgang nur in die Verantwortung der Gastgeberinnen zu legen. "Ganz ehrlich, ich will mich mit diesen Eventualitäten gar nicht befassen. Das ist das falsche Zeichen an meine eigene Mannschaft, zeugt es doch von Unsicherheit." Grund, an den eigenen Fähigkeiten zu zweifeln, besteht in der Tat nicht. In den Partien gegen Hagen (81:56), Zehlendorf und Braunschweig traten Kita Waller, Franziska Worthmann, Jana Heinrich & Co. auf wie ein Play-off-Team - mit der Betonung auf Team. Sicher, mit 14,7 Punkten ist Franzi Worthmann vor Kita Waller (14,0) die erfolgreichste Schützin im Team, aber abhängig von der Kölnerin, die von jenseits der Drei-Punkte-Linie auf eine starke Quote von 42 Prozent kommt, ist die Mannschaft nicht. Gegen Braunschweig trumpfte zum Beispiel Nici Egert mit blitzsauberen 24 Punkten auf. Jana Heinrich, die im Vorjahr immerhin 16,9 Punkte pro Spiel auflegte, gelangen in diesem Match nur sieben Zähler. In der laufenden Saison stehen für sie im Schnitt 10,7 Punkte zu Buche. Die langjährige Erstligakraft kann allerdings, wenn nötig, jederzeit explodieren. Und auch US-Girl Liz Horton befindet sich klar im Aufwind.

(NGZ)
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