Basketball TG-Damen fahren ohne Druck zum Spitzenreiter

Neuss · Janina Pils hat eine schöne Einstellung zum Sport. Alles geben, die Aufgaben erfüllen und gucken, was dabei herauskommt. Das muss nicht immer zwingend ein Sieg sein. "Wir spielen ja vor allen Dingen Basketball, weil es uns Spaß macht", sagt die Trainerin des Zweitligisten TG Neuss.

 Treffen morgen aufeinander: Scheeßels A-Nationalspielerin Pia Mankertz (l.) und die Neusser Aufbauspielerin Hannah Wischnitzki.

Treffen morgen aufeinander: Scheeßels A-Nationalspielerin Pia Mankertz (l.) und die Neusser Aufbauspielerin Hannah Wischnitzki.

Foto: Lothar Berns

Ob ihr Team aber auch morgen (20 Uhr) bei den Hurricanes aus Scheeßel Spaß haben wird, steht in den Sternen. Immerhin geht es zum souveränen Tabellenführer — und das in 400 Kilometer Entfernung. Das bedeutet: Früh morgens los, als krasser Außenseiter ins Spiel gehen, und erst am Sonntag in den frühen Morgenstunden wieder zu Hause sein.

Das weiß auch Pils, die sich trotzdem auf die Tour in das Städtchen zwischen Bremen und Hamburg freut. Zum einen weil die Mannschaft auf solchen Fahrten enger zusammenrückt, zum anderen ist sie gar nicht so sicher, dass es hinterher ohne Punkte wieder zurück ins Rheinland geht. "Wir würden niemals mit der Einstellung in ein Spiel gehen, dass wir komplett chancenlos sind. Wir spielen immerhin in derselben Liga", sagt die Trainerin und fordert von jeder Spielerin, dass sie sich für die Partie beim Spitzenreiter individuelle Ziele setzt.

Denn selbst, wenn es nachher wirklich die erwartete Niederlage gibt, könne einem ein gutes Spiel trotzdem einen Schub in die richtige Richtung geben. Diesen erlebte die Turngemeinde vor allem am vergangenen Wochenende, als sie den Tabellennachbarn TuS Lichterfelde in einem Herzschlagfinale mit 65:64 besiegte, damit überholte und die Abstiegsplätze verließ. "Da war der Druck schon enorm hoch", weiß Pils, die es deswegen umso mehr freut, "dass wir jetzt ein Spiel haben, bei dem wir eigentlich gar keinen Druck haben".

Gerade mit Blick auf die kommenden Aufgaben. Nach dem Spiel beim Tabellenführer geht es gegen Opladen (2.), Hagen (6.) und Krofdorf (9.). Drei Spiele, "bei denen wir um den Sieg mitspielen", ist sich die Trainerin sicher.

Bis dahin sollten auch die Ausfälle wieder da sein. Morgen fehlen allerdings Annika Klein (Entzündung im Zeh), Lara Wegmann (Prüfung in der Uni) und Kathrin Wischnitzki (beruflich verhindert). Auch für Viktoria Jäger steht eine Prüfung in der Uni an. "Bei ihr wissen wir noch nicht, ob sie es schafft", sagt die Trainerin, dessen Team es dann vor allem an Größe fehlt. Klein (1,90 Meter) Jäger (1,84), Wischnitzki und Wegmann (beide 1,77) sind immerhin vier der größten sieben Spielerinnen im Kader. "Das ist natürlich schade. Aber wenn man es mal verkraften kann, dann gegen Scheeßel", sagt Pils. Der Rest wird schon alles geben.

(bes)
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