Lokalsport Teamgeist steht immer an erster Stelle

Neuss · Synchronläuferinnen des Neusser Schlittschuh-Klubs nehmen mit zwei Teams an der NRW-Trophy im Südpark teil.

 Die "Butterfl'ice" in Aktion bei der "NRW-Trophy for synchronized Skating" 2015 (l.). Das aktuelle Neusser Team (r.)

Die "Butterfl'ice" in Aktion bei der "NRW-Trophy for synchronized Skating" 2015 (l.). Das aktuelle Neusser Team (r.)

Foto: NSK

Wenn am Samstag (15 Uhr) die "NRW-Trophy for synchronized Skating" in der Neusser Eissporthalle stattfindet, sind auch zwei Neusser Mannschaften dabei. Das "Team Butterfl'ice" und "Team Mini fl'ice. Ausgerichtet wird das Ganze vom Neusser Schlittschuh-Klub.

Lokalsport: Teamgeist steht immer an erster Stelle
Foto: Verein

Ilka Voges ist die Trainerin der beiden Mannschaften. Sie selbst war mit sechs Jahren das erste Mal auf dem Eis. "Ich habe relativ spät mit dem Eislaufen angefangen", sagt sie dazu. Nachdem sie sechs Jahre in Neuss Einzelläuferin war, wechselte sie nach Duisburg und entdeckte dort ihr Interesse am Synchronlaufen. "Ich habe schon früh bemerkt, dass mir das Synchronlaufen mehr gefällt als das Einzellaufen", so die 31-Jährige. Beim Formationslaufen sind es meist zwölf bis 20 Läuferinnen, optimal sind 16, die auf dem Eis mit musikalischer Begleitung synchron verschiedene Schritte und Figuren präsentieren.

Ilka Voges zog es allerdings in ihren Heimatverein, bei dem sie immer Mitglied war, zurück. Das Arbeiten im Team und das Mannschaftsgefühl sind für sie besonders wichtig. Seit ihrem 16. Lebensjahr ist sie Trainerin. Anfangs war sie für die Einzelläufer zuständig, seit 2009 kümmert sie sich um die beiden Teams im Formationslaufen und widmet sich jetzt ausschließlich dem Mannschaftssport. "Im Einzellaufen mache ich aktuell nichts mehr", so die Mülheimerin. Beruflich arbeitet sie als Architektin, was viel Zeit in Anspruch nimmt. Trotzdem kommt sie vier Mal in der Woche aus Mülheim nach Neuss, um ihre Mannschaften zu trainieren. Auch am Wochenende muss sie den weiten Fahrtweg auf sich nehmen, damit sie um sechs Uhr morgens in der Reuschenberger Halle ist.

Ihr ist es wichtig, immer mehr Kinder und Jugendliche für ihre Sportart zu begeistern. "Eislaufen ist in Deutschland nicht so populär", sagt sie. In Finnland und Dänemark zum Beispiel gebe es viel mehr Kinder und Jugendliche, deren Hobby das Eiskunstlaufen sei. Da es in Deutschland nicht viele Wettkämpfe für Synchronläufer gibt, kommt sie viel rum. Ilka Voges und ihre Formationsteams waren bereits in Salzburg, in Budapest und in vielen anderen europäischen Ländern. "Wir sind auf vielen internationalen Wettkämpfen, mit Teilnehmern aus der ganzen Welt, unterwegs", berichtet die Trainerin.

Einer ihrer Schützlinge ist die 16-jährige Antonia Endres. Sie ist der Coach des "Butterfl'ice Team". Seit 2005 ist sie Eisläuferin. Angefangen hat es durch einen Schlittschuhkauf für ihre Schwester. "Eigentlich wollte damals nur meine Schwester eislaufen", so die Neusserin. Kurz zuvor hatten sie gemeinsam das Eismärchen in Reuschenberg gesehen. Ihre ältere Schwester, Helena Endres, war davon so begeistert, dass sie sich entschloss, auch Eisläuferin zu werden. Beim Schlittschuhkauf kam es jedoch anders als gedacht. "Die Verkäuferin sagte uns, dass die Schlittschuhe für mich sehr günstige seien und ich es einfach mal ausprobieren sollte", berichtet sie. Daraufhin begleitete die damals fünfjährige Antonia ihre Schwester dann zum ersten Training. Seit 2011 gehört sie zum Formationsteam. "Irgendwann hat mir das Eislaufen nicht mehr so viel Spaß gemacht", erzählt die 16-Jährige. Erst wollte sie aufhören, entschied sich aber dann dafür, dass Eislaufen im Synchronteam, zu dem ihre Schwester bereits gehörte, zu testen. Über ihre erste Erfahrung sagt sie: "Alle haben mich damals total herzlich und offen aufgenommen."

Antonia Endres besucht zurzeit die elfte Klasse des Marienberg Gymnasiums in Neuss und macht nächstes Jahr ihr Abitur. Trotz Klausuren und Hausaufgaben kommt sie regelmäßig zum Training. "Wenn man wirklich zum Training will, bekommt man das auch irgendwie hin", so die 16-Jährige. Und auch am Wochenende kommt sie jeden Samstagmorgen um fünf Uhr aufs Eis, um für die Wettbewerbe zu trainieren. "Die Wettkämpfe machen immer total viel Spaß mit dem Team. Das ist ein bisschen so wie Klassenfahrt," erzählt sie.

Der Mannschaftssport begeistert die beiden Eisläuferinnen schon seit einigen Jahren. Teamgeist und Zusammenhalt ist das, was das Neusser Team ausmacht.

(NGZ)
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