Basketball Arbnor Voca geht dahin, wo es wehtut

Grevenbroich · Mit der Zusammenstellung des neuen Kaders für die Basketball-Saison 2019/20 ließ sich Manager Hartmut Oehmen diesmal viel Zeit. Doch dafür zeigt das Team der weiter in der Regionalliga West spielenden NEW’ Elephants nun ein anderes Gesicht.

 In der vergangenen Saison trafen sich Dorstens Arbnor Voca (r.) und Grevenbroichs Nino Janoschek in Pokal und Liga gleich viermal als Gegner. In der anstehenden Spielzeit tragen sie vielleicht beide das Trikot der Elephants.

In der vergangenen Saison trafen sich Dorstens Arbnor Voca (r.) und Grevenbroichs Nino Janoschek in Pokal und Liga gleich viermal als Gegner. In der anstehenden Spielzeit tragen sie vielleicht beide das Trikot der Elephants.

Foto: Michael Ritters

Stammgäste bei den Heimspielen der NEW’ Elephants  – und davon gibt es ja rund um die Schlossstadt eine ganze Menge – müssen sich in der anstehenden Spielzeit der Basketball-Regionalliga West an eine neue Mannschaft gewöhnen. Den Abgang des in Grevenbroich zweimal in Folge zum wertvollsten Spieler gekürten Marko Boksic nach Itzehoe (Pro B) hatte Oehmen bereits am Sonntag bekanntgegeben – und auch gleich die spektakuläre Verpflichtung des mit einem deutschen Pass ausgestatteten US-Profis Ryon Howard (Herten) hinterhergeschoben. Die eine zur Verfügung stehende Import-Planstelle besetzt auf Wunsch des ebenfalls neuen Trainers Jason Price der aus den Staaten kommende  Combo-Guard John Murry. Der sei so heiß, sagt Oehmen schmunzelnd, dass er „am liebsten schon heute rüberfliegen würde.“

Doch damit nicht genug: In Arbnor Voca wechselt ein Akteur genau nach dem Geschmack Oehmens an die Erft. Der gerade 20 Jahre alt gewordene Center füllte in der vergangenen Saison beim Liga-Rivalen BG Dorsten die Backup-Rolle hinter dem erfahrenen Willi Köhler aus. Der 2,03 Meter großen Brocken legte dabei in durchschnittlich 14:31 Minuten auf dem Court 4,5 Punkte und 5,2 Rebounds auf. Und verdiente sich damit den Respekt seines Coaches Franjo Lukenda: „Er gibt uns defensiv wie offensiv eine echte Inside-Präsenz.“ Genau diese Eigenschaften schätzt auch Oehmen: „Ich beobachte ihn schon länger. Von dem Jungen kommt eine unheimliche Energie von der Bank. Das ist ein Klotz, der Kerl! Genau so einen Typen wollte ich haben, der geht dahin, wo es wehtut.“ Interessant ist ebenfalls: Als Auszubildender im Bereich Wasserversorgungstechnik ist Voca genau in der gleichen Branche tätig wie Elephants’-Namenssponsor NEW’ ...

Basketballerisch optimal auf eine erfolgreiche Karriere vorbereitet ist der bis 2018 in der Jugend-Bundesliga für den TSV Bayer 04 Leverkusen tätige Leutrim Ebiballari. Der noch 19-jährige Finne, 1,82 Meter groß und knapp 90 Kilogramm schwer, trug in der vergangenen Saison als Spielmacher das Trikot des Regionalliga-Absteigers BG Kamp-Lintfort, kam dort im Schnitt auf 18:45 Minuten Einsatzzeit und 5,4 Punkte. Er gilt ebenso als „Local Player“ – Akteure, die im Alter von 15 bis 21 Jahren in drei Spielzeiten für den Klub (Elephants) oder den Verband (DBB) spielberechtigt waren – wie sein künftiger Teamkollege Sadiq Olajobi Ajagbe. Auch der entstammt dem Nachwuchs der Bayer Giants Leverkusen, bringt bei einer Körpergröße von 1,98 Meter amtliche 94 Kilogramm auf die Waage. Der bald 20-Jährige stieg im Frühjahr mit Bayer Uerdingen unter Trainer John F. Bruhnke (steht jetzt beim Damen-Zweitligisten TG Neuss Tigers unter Vertrag) aus der Zweiten Regionalliga ab. Der 1,95 Meter lange Simon Königs war den Grevenbroichern im Kreispokalspiel bei der BG Shots Kaarst-Büttgen, für die er in der Oberliga rund 25 Punkte im Schnitt erzielte, aufgefallen. Der 23 Jahre alte Fan der Elephants überzeugte danach auch im Probetraining. Auf dem Wunschzettel des umtriebigen Managers steht nun noch ein deutscher Aufbauspieler. Die Verhandlungen laufen ...

Nicht mehr zum Kader gehören neben Marko Boksic (Rückkehr-Option läuft bis zum 30. Januar 2020)  Simon Bennett (zum TV Werne) und Jonathan Parker (USA). Urgestein Bastian Becker bleibt definitiv, die stets aus Aachen anreisenden Max Boldt und Gideon Schwich (blühte unter Oehmen in der Rückrunde förmlich auf) sind in der kommenden Spielzeit für größere Rollen vorgesehen. Auch Nino Janoschek könnte sich sehr gut vorstellen, in Grevenbroich noch eine Saison dranzuhängen. Fragezeichen stehen dafür hinter Farid Sadek, Lennard Jördell und David Markert, der wie viele seiner Teamkollegen immer mittwochs im „Open Gym“ der Elephants trainiert.

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