Basketball Tapfere Elephants bieten Löwen die Stirn

Grevenbroich · Basketball-Regionalligist aus Grevenbroich verlängert mit 83:90-Niederlage gegen Herten seine schwarze Serie, enttäuscht aber nicht.

 Nino Janoschek (r.) trifft im Duell mit Fabio Galiano von den Hertener Löwen. Der Center der Elephants Grevenbroich legte mit 18 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double für sein Team auf.

Nino Janoschek (r.) trifft im Duell mit Fabio Galiano von den Hertener Löwen. Der Center der Elephants Grevenbroich legte mit 18 Punkten und zehn Rebounds ein Double-Double für sein Team auf.

Foto: ja/Georg Salzburg(salz)

So viel Seifenoper muss beim Basketball-Regionalligisten NEW’ Elephants in diesen nur mit sehr viel Geduld und einer gehörigen Portion Humor zu ertragenden Tagen einfach sein. Während sich in der Halle die seit Mittwoch wieder von dem vier Tage zuvor von seinen Aufgaben entbundenen Jason Price trainierte Mannschaft trotz der 83:90-Heimniederlage (Halbzeit 50:42) gegen die auf sicherem Play-off-Kurs steuernden Hertener Löwen die beste Leistung seit Wochen abrang, lieferte sich draußen Manager Hartmut Oehmen einen heftigen Disput mit seinem Ex-Spieler und Kurzzeit-Coach Ryon Howard.

Dadurch verpasste der 54-Jährige große Teile der ersten Hälfte, was ziemlich schade war, weil die so arg dezimierte Truppe ausgerechnet gegen die starken Löwen mächtig aufdrehte. Obwohl, oder gerade weil, nur zu siebt angetreten – Leutrim Ebiballari blieb genauso ohne Einsatz wie die nachverpflichteten Heiko Weiser und Max Montag –, lief es bei den Elephants wie geschmiert. Schon bis zur Halbzeitpause hatten alle Akteure getroffen. Am häufigsten Troy Harper, der mit 13 Punkten (3/5 Dreier) nahtlos an seine Galavorstellung vor Wochenfrist in Haspe, wo ihm 37 Zähler gelungen waren, anknüpfte. Mit Buzzer Beatern am Ende des ersten (zum 28:18) und zweiten Viertels (50:42) sorgte er zusätzlich für gute Stimmung. Ein Lichtblick war auch der Auftritt von Center Nino Janoschek (4/4 Würfe für acht Punkte bis zum Seitenwechsel) – und das lag nicht nur an seinem amtlichen Dunk zum 39:33 (16.).

Selbst im dritten Abschnitt kontrollierten die Elephants das Match, traf Janoschek zum 57:46 (25.). Als Hertens Center Dijon Smith kurz darauf mit seinem vierten Foul erstmal auf die Bank musste, schien die Überraschung tatsächlich möglich. Doch jetzt begann die deutlich intensivierte Abwehrarbeit der Gäste Wirkung zu zeigen. Zwei Ballverluste nutzte Aufbauspieler Mathias Perl, der 15 seiner insgesamt 17 Punkte in Hälfte zwei erzielte, zum 59:61 (27.). Zwar sorgten David Markert (2/2 Freiwürfe zum 63:59/28.) und Janoschek (65:61/30.) dafür, dass die Grevenbroicher vorne blieben, doch Perls Dreier zum 66:65 (31.) bescherte den Löwen zu Beginn des Schlussdurchgangs die erste Führung seit der vierten Spielminute.

Besonders in der Defensive, wo die Elephants kein Mittel mehr gegen den cleveren Lyuben Paskov (27 Punkte, 11/12 Freiwürfe) fanden, machte sich der Kräfteverschleiß bemerkbar. Vor allem Harper, nach einer Auszeit im dritten Viertel (0 Punkte), für den schließlich 22 Zähler zu Buche standen, Gideon Schwich (15 Punkte, 6/7 Würfe aus dem Feld) und der bärenstarke Janoschek (18 Punkte, 9/11 Würfe aus dem Feld und zehn Rebounds) stemmten sich mit Macht gegen die sechste Liga-Niederlage in Folge, Max Boldt, trotz eines Trauerfalls in der Familie dabei, glich per Dreier noch mal aus (73:73/34.), doch danach war der überstrapazierte Akku der Gastgeber endgültig leer. „Mehr ging wirklich nicht“, bestätigte Janoschek, bevor er seinen schmerzenden Knochen mit belebenden Eisbeuteln zu Leibe rückte. 1:03 Minute vor dem Ende verkürzte Boldt zwar auf 83:85, nach zwei verwandelten Freiwürfen Paskovs zum 87:83 für Herten, blockte auf der anderen Seite Smith den heranstürmenden Harper und Perl machte 14,9 Sekunden vor dem Schlusshorn mit seinem Korb zum 89:83 alles klar.

Grund zur Kritik fand der krisenerprobte Oehmen, der mit Howard schließlich zu einem Konsens fand, freilich nicht. Sein fast schon erleichtertes Fazit: „Das konnte man sich sehr gut angucken.“

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