Lokalsport Tandem-Stiftung freut sich über neue Räder

Lokalsport · Im Rahmen der Pressekonferenz nach den Special Olympics in Athen konnte sich die von Burkhard Zülow gegründete Tandem-Stiftung über ein ganz besonderes Geschenk freuen: Stefan Märkl, Geschäftsleitung der Deutschen Bank in Düsseldorf, übergab der Stiftung zur Förderung und Integration von behinderten Kindern 15 speziell angefertigte Räder.

"Der ganze Rhein-Kreis kann stolz auf die Erfolge der Athleten sein. Da auch wir von der Tandem-Idee fasziniert waren, ist es uns eine Ehre, einen Beitrag leisten zu können", sagte Märkl. "Vielleicht können eines Tages ja auch Radfahrer zu den Spielen fahren", hofft er. Die Stiftungsvorsitzende Jutta Zülow war ob der großzügigen Spende freilich begeistert: "Ich kann mich gar nicht oft genug bedanken. Man merkt, dass die Grundidee sich in der Region langsam fortpflanzt. Überall wächst die Akzeptanz und Unterstützung."

Eingesetzt werden die Räder im Büttgener Sportforum. Hans-Peter Nilges und Ralf Deblon, Vorstandsmitglieder der Radsportabteilung des VfR Büttgen, trainieren dort ein- bis zweimal in der Woche mit einer zweistelligen Zahl von Kindern – ganz im Sinne des Tandem-Gedankens immer in Gruppen aus behinderten und nicht-behinderten Sportlern. "Die Kooperation mit den umliegenden Schulen funktioniert super. Die Jugendlichen kommen sehr gerne zu uns, mittlerweile haben sich sogar schon Freundschaften gebildet", erzählt Deblon.

Dem Ehrenamtler eröffnen sich durch die neuen Räder ganz neue Möglichkeiten: So können die Kinder sich vom Spezial-Tandem über das Laufrad und das normale Fahrrad bis hin zum Rennrad langsam an die Geräte gewöhnen. Angefangen hatte er mit zwei Rädern der Marke Eigenbau, bei denen er einfach die Pedale entfernte. "Wir haben zuletzt schon große Erfolge erzielt. Leute, die das Fahrrad zu Beginn nicht einmal berühren konnten, sind jetzt mit dem Rennrad unterwegs. Durch die Spezialräder erreichen wir nun eine andere Dimension", berichtet er. Auch Zülow ist angetan: "Ich bin erstaunt, dass die Sportler schon auf Rennrädern fahren können. Das wäre vor ein paar Jahren noch undenkbar gewesen. Unser Ziel ist es jetzt, die Radfahrer und auch Voltigierer zu den Special Olympics zu bringen."

Die eigentliche Idee der Stiftung ist aber eine andere: Behinderte Menschen sollen unabhängig von sportlichen Erfolge in enger Zusammenarbeit mit Nicht-Behinderten in die Gesellschaft integriert werden. "Und das geht nirgendwo besser als beim Sport", findet Zülow. So seien die Berührungsängste aller Beteiligten seit der Entstehung der Initiative vor sieben Jahren merklich gesunken. Auch der "Tandem-Tag" erfreue sich Jahr für Jahr größerem Interesse. "Es bringt nichts, die Behinderten in gemeinnützigen Werkstätten zu parken", plädiert sie, "letztendlich sind es doch Menschen wie du und ich."

(NGZ)
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