Fußball-Landesliga Tabellenführer Kapellen empfängt Verfolger Remscheid
Rhein-Kreis · Wenn am Sonntag der FC Remscheid im Jupp-Breuer-Stadion aufläuft, steht in der Fußball-Landesliga das Topspiel an. Zu Hause spielt auch Jüchen, das gegen den VfB Hilden II zurück in die Erfolgsspur möchte.
Die beiden Heimspiele, die am Sonntag für die Mannschaften aus dem Rhein-Kreis Neuss in der Fußball-Landesliga anstehen, haben es in sich. Der SC Kapellen geht auch in den zehnten Spieltag als Überraschungstabellenführer und möchte vor den eigenen Fans sicher gerne die Attacke des Verfolgers FC Remscheid (Platz vier) abwehren. Der VfL Jüchen/Garzweiler empfängt den punktgleichen VfB Hilden II zum Verfolgerduell, wobei die spannende Frage ist, wie die Jüchener die kräftezehrende Partie im Niederrheinpokal am Dienstag in Oberhausen weggesteckt haben.
„Das ist schon ein richtig krasses Topspiel. Dass Remscheid sich in der Top 5 bewegt, war schon zu erwarten. Dass wir zu diesem Zeitpunkt Tabellenführer sind, nicht“, sagt SCK-Coach Fabian Nellen, der sich nach dem Sieg am vergangenen Wochenende in Mennrath zunächst mal mit einer dicken Erkältung sowohl beruflich als auch sportlich aus dem Rennen war. So war er auch nicht dabei, als die Kapellener am Dienstag ein Testspiel beim Bezirksligisten VfL Willich bestritten, was auch dazu dienen sollte, den großen Kader bei Laune zu halten, indem verstärkt Spieler zu Einsatz kamen, die in dieser Saison noch nicht so viel Wettkampfpraxis gesammelt haben. Die Partie endete mit einem 9:4-Sieg für den SCK, wobei es nach einer 4:0-Führung zur Pause in der zweiten Hälfte mit neun Treffern in 45 Minuten vogelwild wurde. Die Gastgeber kamen auf 4:6 heran, eher Kapellen noch mal richtig nachlegte. „Da hat angesichts der klaren Führung offenbar die letzte Konzentration gefehlt. Da darf uns gegen Remscheid natürlich nicht passieren. Insofern war das in so einem Spiel ein guter Warnschuss“, sagt Nellen, der den FC Remscheid mehrfach beobachtete und große Stücke auf ihn hält: „Eine sehr robuste Mannschaft mit gefährlichen Stürmern und schnellen Außenbahnspielern.“ Da kommt es nur recht, dass ihm derselbe Kader zur Verfügung steht wie zuletzt in Mennrath, um auf die Besonderheiten des Gegners mit dem optimalen Personal reagieren zu können.
Beim VfL Jüchen-Garzweiler sieht das aktuell ganz anders aus. Trainer Marcel Winkens befürchtet, dass am Sonntag daheim gegen den VfB Hilden II im schlimmsten Fall zehn Spieler ausfallen und nur vier auf der Bank Platz nehmen können. Immerhin war der Pokalauftritt beim Regionalligisten RW Oberhausen trotz der unglücklichen Vorgeschichte und der 3:5-Niederlage nach den jüngst eher dürftigen Auftritten in der Liga sowohl spielerisch als auch emotional ein Mutmacher. „Das wurde aber auch Zeit, das war ein Schritt in die richtige Richtung“, betont VfL-Coach Marcel Winkens. Ganz losgelassen hat ihn der Pokal mit dem unverschuldet nicht verwirklichten Heimspiel gegen RWO aber noch nicht. Parallel zur eigenen Partie schaffte nämlich der Oberhausener Bezirksligist SW Alstaden gegen den Regionalligisten Wuppertaler SV mit einen 4:3-Sieg nach Verlängerung eine Sensation. „Unsere Niederlage in Oberhausen war schon so sehr unglücklich, zu Hause hätte ich uns die Überraschung zugetraut. Diese Chance wurde uns genommen“, erklärt Winkens. Gleichwohl soll gegen die Hildener-Reserve trotz der angespannten Personalsituation daheim die Kehrtwende im Ligaalltag gelingen. Die Stärke der Gäste liegt eindeutig in der Offensive, so viele Treffer wie sie (27) hat kein anderes Team erzielt. 19 Gegentore (Jüchen elf) sprechen allerdings auch für gewisse Defensivschwächen.