Hockey SW startet Unternehmen Wiederaufstieg

Neuss · Was auf dem Feld glückte, will der HTC Schwarz-Weiß Neuss jetzt auch in der Halle vollziehen: den Wiederaufstieg in die Hockey-Bundesliga. Zum Saisonstart kommt morgen Nachmittag Schwarz-Weiß Köln in die Stadionhalle Jahnstraße.

 Mit der Partie gegen Schwarz-Weiß Köln startet der HTC Schwarz-Weiß Neuss (hier Sebastian Lehrke) morgen in die Hallenhockey-Saison, die am Ende den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga bringen soll.

Mit der Partie gegen Schwarz-Weiß Köln startet der HTC Schwarz-Weiß Neuss (hier Sebastian Lehrke) morgen in die Hallenhockey-Saison, die am Ende den direkten Wiederaufstieg in die Bundesliga bringen soll.

Foto: A. Woitschützke

Test- und Meisterschaftsspiele sind zwei verschiedene Paar Schuhe. Das weiß auch Stephan Busse. Trotzdem haben die beiden Siege über Erstligist Düsseldorfer HC (10:6, 8:7) den Teammanager des HTC Schwarz-Weiß Neuss ganz optimistisch gestimmt mit Blick auf die morgen Nachmittag (16 Uhr, Stadionhalle) mit dem Heimspiel gegen SW Köln startende Saison in der Zweiten Hallenhockey-Bundesliga West.

"Das war schon ganz okay", sagt Busse. Immerhin hatten die Landeshauptstädter mit ihrem Sieg am letzten Spieltag die Schwarz-Weißen aus der Bundesliga katapultiert. Wohin sie möglichst direkt zurück wollen. "Wenn wir die guten Ansätze aus den beiden Testspielen so umsetzen und alle in allen Spielen ihre Leistung abrufen, müsste das auch gelingen", meint der Teammanager. Wobei die Auftaktpartie gleich ein Gradmesser sein könnte, schließlich gelten die Kölner Schwarz-Weißen als stärkster unter den fünf Konkurrenten, die ansonsten noch Düsseldorfer SC, Oberhausener THC, Bonner THV und Blau-Weiß Köln heißen.

Wobei die Neusser morgen gleich in dreierlei Hinsicht Neuland betreten: Erstens wird in der Halle nach neuen Regeln gespielt — die wichtigste und einschneidendste Änderung: statt fünf stehen nur noch vier Feldspieler plus Torhüter auf dem Parkett. Zweitens war wegen des späten Endes der Feldsaison (9. November), in der die Schwarz-Weißen in der Ersten Liga spielen, und dem frühen Start der Hallensaison in der Zweiten Liga — für die Erstligisten geht es erst am 7. Dezember los — die Vorbereitung noch nie so kurz: Außer den beiden Testspielen bestritten die Neusser nur noch zwei Trainingseinheiten unterm Dach.

Und drittens geht der HTC das Unternehmen Wiederaufstieg ohne einen "echten" Trainer an. Omar Schlingemann, der das Team nach dem zweiten Spieltag auf dem Feld übernahm und mit zwei Siegen und sechs Unentschieden auf einen Nicht-Abstiegsplatz führte, kennt als Niederländer Hallenhockey nur vom Hörensagen — er kümmert sich in den Wintermonaten nur um die körperliche und mentale Fitness seiner Schützlinge.

Fürs Taktische ist Routinier Matthias "Matze" Gräber (33) verantwortlich, Unterstützung erhält er in diesem Bereich vom nicht minder erfahrenen Sebastian Draguhn (29), der vor sechs Jahren in der Halle Weltmeister war. Weil die beiden natürlich auf dem Parkett unverzichtbar sind, wird in den Spielen Stephan Busse das Sagen auf der Bank haben. "Das hat in den Testspielen schon ganz gut funktioniert", sagt der Teammanager, einst vor allem unterm Hallendach gefürchteter Torjäger der Neusser.

Zur Verfügung steht ihm inklusive Torhüter ein Dutzend Spieler, wobei an jedem Spieltag zwei bis drei Feldspieler aussetzen müssen. Nicht dabei im Vergleich zur Feldsaison sind Gregor Steins, der sich im Wintersemester ganz auf sein Studium in Hamburg konzentriert, Philipp Lautenbach, Mathis Steindor, Mario Stümpel und die beiden Pakistani Abbas Haider und Waqas Akbar, denen das Spiel in der Halle ebenso fremd ist wie der rheinische Karneval.

Wenn der tobt, ist der Budenzauber im Hockey längst vorbei: Die Saison endet für die Neusser am 2. Februar mit dem Gastspiel beim Düsseldorfer SC. Geht es nach Stephan Busse, stehen die Neusser spätestens mit dem Abpfiff als Wiederaufsteiger fest.

(NGZ)
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