Hockey SW Neuss sucht die Vorentscheidung

Neuss · Heimsieg über Düsseldorf brächte dem Neuling fast das Ticket für eine weitere Saison in der Hallenhockey-Bundesliga.

 Entschlossen: HTC-Torjäger Mathias Gräber (l.) darf im Lokalduell mit dem Düsseldorfer HC vor dem gegnerischen Gehäuse keinen Gefangenen machen.

Entschlossen: HTC-Torjäger Mathias Gräber (l.) darf im Lokalduell mit dem Düsseldorfer HC vor dem gegnerischen Gehäuse keinen Gefangenen machen.

Foto: A. Woitschützke

Die Silvesterraketen sind gerade abgeschossen, da wartet auf die Spieler des Hockey-Erstligisten HTC SW Neuss die nächste Bewährungsprobe. Nach mehr als einmonatiger Wettkampfpause müssen die Jungs von Trainer Daniel Strahn auf Anhieb voll da sein, denn im ersten Match des Doppelspieltages erwartet der Aufsteiger den Lokalrivalen Düsseldorfer HC. Mit einem Sieg morgen (16 Uhr) in heimischer Stadionhalle an der Jahnstraße würde Schwarz-Weiß wohl für die Vorentscheidung im Abstiegskampf der Gruppe West sorgen. Am Sonntag (14 Uhr) tritt Neuss beim Deutschen Meister und aktuellen Tabellenführer Uhlenhorst Mülheim an.

Die Lage: Bei noch vier ausstehenden Partien ist Neuss mit sieben Punkten Tabellenvierter, dahinter folgt Düsseldorf mit vier Zählern vor dem immer noch sieglosen Gladbacher HTC (1). Von einem Endspiel möchte Daniel Strahn darum nicht sprechen. "Gegen den DHC entscheidet sich nur, ob es am letzten Spieltag womöglich auf ein Finale gegen den GHTC hinausläuft. Das braucht keiner!" Realistische Chancen auf Zählbares hat das Schlusslicht eigentlich nur noch in den Vergleichen mit Düsseldorf (am Sonntag) und eben gegen Neuss.

Somit müsste den Schwarz-Weißen schon ein Unentschieden gegen den DHC reichen. Doch seit der Feldsaison, als die Spitzenteams Harvestehuder THC und RW Köln mit peinlichen Auftritten gegen Nürnberg kräftig am Abstieg der Neusser mitgewirkt hatten, ist der Neuling ein gebranntes Kind. Schließlich holte Gladbach in der laufenden Hallenrunde seinen bislang einzigen Punkt ausgerechnet gegen Mülheim (7:7). Seltsamkeiten, die Strahn indes keine Kopfschmerzen machen: "Das wird denen nicht noch mal passieren." Seine Marschroute ist ohnehin eine andere: "Wir wollen unsere Punkte am Samstag selber holen, dann können wir ganz beruhigt ins letzte Wochenende gehen."

Dass seine Schützlinge gegen den DHC durchaus bestehen können, zeigten sie im Hinspiel. Obwohl lange Zeit in Unterzahl, retteten sie am Seestern noch ein 5:5-Unentschieden. Strahn findet sogar, "dass wir in diesem Spiel einen Tick besser waren." Dummerweise geht Neuss personell geschwächt auf die Zielgerade: Dass in Phillip Weide einer der besten Hallenspieler wegen seines Engagements in der polnischen Nationallmannschaft fehlen wird, war von vorneherein klar. Er ist mit dem Nachbarland auch bei der Hallenhockey-WM im Einsatz. Der studienbedingte Ausfall von Felix Klocke stand dagegen nicht auf dem Plan. Der 25-Jährige, der aus Dortmund zu jedem Training und zu jedem Spiel anreiste, mag sich den mit der Bundesliga verbundenen Aufwand nicht mehr länger antun. "Damit geben wir zwei Stammspieler aus der Hinrunde ab", stellt Strahn fest.

Im neuen Jahr hatte er sein Team erst zweimal komplett beisammen. "So gut das in der kurzen Zeit möglich war, haben wir an unseren Fehlern und den Ecken gearbeitet", sagt der Coach. Den nahezu beschäftigungslosen Dezember sieht er sogar als Vorteil. "Diese Auszeit haben wir uns einfach genommen. Die Pause war sehr gut, um den Kopf klarzukriegen nach der fordernden Feldsaison mit hoher Intensität und kleinem Kader."

(NGZ)
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