Hockey SW Neuss hält an Sparkurs fest

Neuss · Trotz nach wie vor angespannter finanzieller Lage steht für den Hockey- und Tennisclub Schwarz-Weiß Neuss fest: Auch in Zukunft sollen sowohl Damen als auch Herren in der Hockey-Bundesliga spielen.

 Kritisch: Lina Geyer spielt mit dem HTC SW Neuss am Wochenende gegen den Club an der Alster und den Harvestehuder THC.

Kritisch: Lina Geyer spielt mit dem HTC SW Neuss am Wochenende gegen den Club an der Alster und den Harvestehuder THC.

Foto: A. Woitschützke

So richtig gut geht es dem HTC SW Neuss, der im Vorjahr erstmals in der immerhin bis 1928 zurückreichenden Vereinshistorie seinen Etat nicht zu decken vermochte hatte, zwar immer noch nicht. Doch seine ersten zwölf Monate auf dem Chefsessel schloss Vorsitzender Andreas Schwarz mit dem verhalten optimistischen Résumé ab: "Die finanziellen Verhältnisse haben sich verbessert."

Übern Berg ist vor allem die Hockey-Abteilung, in deren Kasse zu Beginn des vergangenen Geschäftsjahres satte 30 000 Euro gefehlt hatten, aber noch längst nicht. Darum hält die Vereinsführung weiter eisern am eingeschlagenen Sparkurs fest. Dass dem freilich Grenzen gesetzt sind, macht Lina Geyer von den sowohl auf dem Feld, wo die Saison am Wochenende mit Heimspielen gegen den Club an der Alster (Sa. 14 Uhr) und den Harvestehuder THC (So. 12 Uhr) fortgesetzt wird, als auch in der Halle in Liga eins spielenden Damen klar. Sie sieht ihr Team schon jetzt am Limit, weitere Einsparungen hätten dramatische Auswirkungen. "Das Leistungsniveau, das wir jetzt haben, wäre nicht zu halten." Der vor einem Jahr ins Amt gewählte Abteilungsleiter Thomas Draguhn weiß um die Nöte, "dass die Damen keinen hauptamtlichen Betreuer und keinen Co-Trainer haben, ist in der 1. Liga ein unhaltbarer Zustand", ihm sind allerdings die Hände gebunden. Für leichte Entwarnung sorgt Andreas Schwarz: "Die Einsparungen betreffen vor allem den Herrenbereich." An der grundsätzlichen Ausrichtung der Abteilung, sowohl mit den Damen als auch mit den gerade mit Macht ins Oberhaus zurückstrebenden Herren Bundesliga-Hockey anbieten zu wollen, werde sich, stellt Draguhn indes klar, nichts ändern.

Da sich die Akquise der für beide Teams dringend erforderlichen personellen Verstärkungen als schwieriges Unterfangen erweist, "die Gehaltsvorstellungen im Hockey haben schon beängstigende Ausmaße angenommen" (Draguhn), setzt der HTC SW verstärkt auf den eigenen Nachwuchs. Dort fehlt allerdings noch immer ein Nachfolger für den am 1. April zum äußerst potenten Konkurrenten RW Köln wechselnden Trainer Markus Lonnes. An Interessenten für die hauptamtliche Stelle mangelt es nicht. "Nur der Richtige war bislang noch nicht dabei", sagt Draguhn. Fürs Erste springen darum aus der Bundesliga Katharina Kreiner und Lennard Leist sowie die langjährige Torfrau der ersten Damen, Caro Bunge, ein.

Weniger Probleme bereiteten die Vorstandswahlen: Für Horst Busse, der sich nach ungezählten Schlachten in Diensten des HTC endgültig aufs verdiente Altenteil zurückzieht, übernimmt Heiner Franssen aus der Tennis-Abteilung das Amt des Zweiten Vorsitzenden, Geschäftsführer bleibt Ulrich Dettmer.

(NGZ)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort