Fußball SV Uedesheim will es zu Hause rappeln lassen

Uedesheim · Unter der Woche wurde beim Fußball-Oberligisten SV Uedesheim viel geredet. Vor allem über den recht unglücklichen Auftritt am Sonntag in Speldorf (1:3) und die daraus zu ziehenden Lehren.

 Stürmisch: Uedesheims Miles Adeoye präsentiert sich zurzeit in glänzender Verfassung.

Stürmisch: Uedesheims Miles Adeoye präsentiert sich zurzeit in glänzender Verfassung.

Foto: A. Woitschützke

Vor dem ersten Heimspiel seit gut drei Monaten am Sonntag (Anpfiff 15 Uhr) gegen den SV Hönnepel-Niedermörmter fasst Co-Trainer Thomas Drotboom das Ergebnis der intensiven Gespräche gewohnt knackig zusammen: "Am Sonntag muss es rappeln im Karton!"

Die von Schnee und Eis erzwungene Tatenlosigkeit hat den Neuling unversehens in Not gebracht, als 16. besetzt er zurzeit einen Tabellenplatz, der ihn Ende Mai auf direktem Weg zurück in die Landesliga befördern könnte. In Vertretung seines erneut schwer erkälteten Chefs Ingmar Putz hat sich Drotboom darum verstärkt um die Aufarbeitung der Niederlage in Speldorf gekümmert. Besonders zur Brust nahm er sich den in dieser Partie ungewohnt fahrigen Kapitän Özkan Teke. Aber auch der gleich mehrfach indisponierte Stammkeeper Dustin Gottlebe bekam sein Fett weg. "Ihm hat man angemerkt, dass er vorher ein paar Mal nicht beim Training gewesen war." Unangenehme Folgen haben die Fehlgriffe in Speldorf für ihn allerdings nicht. Drotboom: "So ein Spiel muss man ihm einfach mal verzeihen. Schließlich hat er uns auch schon einige Spiele gerettet."

Dem Kind des Ruhrgebiets gelingt es sogar, der ebenso ärgerlichen wie unnötigen Niederlage noch einen positiven Aspekt abzugewinnen: "Die Jungs haben drei Fehler in einem Spiel gemacht — das ist besser, als wenn du diese Fehler auf drei Spiele verteilst." Und weil er gerade so schön in Schwung ist, fährt er mit der Einzelkritik fort — nur diesmal macht er sich an die Verteilung der Bestnoten. Eine glatte Eins gibt er dem auf der rechten Außenbahn von der Defensive in die Offensive gewechselten Miles Adeyoe. "Was der spielt, ist schon stark." Nicht zuletzt belegt durch seinen Treffer in Speldorf. Gleiches gilt für den in dieser Spielzeit schon neunmal erfolgreichen Torjäger Lukasz Koziatek, den Drotboom schon jetzt "zum Spieler der Saison" kürt.

Außergewöhnliche Darbietungen werden am Sonntag ganz sicher vonnöten sein, benötigt Hönnepel doch dringend Punkte. Der von der Konkurrenz im Sommer, sehr zum Unwillen von Trainerfuchs Georg Mewes, zum Titelkandidaten ausgerufene Dorfverein ist mittlerweile auf den vorletzten Rang abgerutscht. In der Winterpause hat das Kellerkind darum personell noch einmal zugelegt. Doch obwohl am Sonntag in Marc Beckert und Christian Mikolayczak zwei frische Kräfte auf dem Feld standen, reichte es im Heimspiel gegen den VfL Rhede nur zu einem enttäuschenden 1:1-Unentschieden. "In unserer Situation ist das einfach zu wenig", klagt Mewes. Im Hinspiel hatte die eigentlich gut besetzte Truppe um den 2,04 Meter großen Daniel Boldt Uedesheim ein 1:1 abgetrotzt. "Nach der 1:0-Führung haben wir da gefühlte 35 Chancen ausgelassen, um das 2:0 nachzulegen", erinnert sich Drotboom.

Die Gastgeber können am Sonntag wohl in Bestbesetzung antreten, auch die zuletzt gesundheitlich angeschlagenen Mo Salou und Güven Dalkiran sind wieder fit.

(NGZ/rl)
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