Fußball SV Uedesheim bleibt weiter ohne Punkte

Uedesheim · Nach der 1:2-Heimniederlage gegen RW Essen II zieren die Neusser gemeinsam mit dem VfL Rhede das Tabellenende der Fußball-Oberliga.

 Wenn Ungeschick auf Abgebrühtheit trifft: Essens Damian Bartsch holt im Duell mit dem Uedesheimer Rijad Tafilovic einen Elfmeter heraus.

Wenn Ungeschick auf Abgebrühtheit trifft: Essens Damian Bartsch holt im Duell mit dem Uedesheimer Rijad Tafilovic einen Elfmeter heraus.

Foto: Woitschützke

Geteiltes Leid ist halbes Leid. Sowohl der SV Uedesheim als auch Schiedsrichter Sebastian Lattberg aus Mülheim werden bis zum Schluss um den Klassenverbleib in der Fußball-Oberliga Niederrhein kämpfen müssen. Freunde geworden sind die beiden Verlierer des gestrigen Nachmittags aber trotzdem nicht nach dem glücklichen 2:1-Erfolg (Halbzeit 1:0) des Neulings RW Essen II am Norfer Weg.

In einer Partie, die gerechterweise mit einer Punkteteilung hätte enden müssen, fühlten sich die Hausherren von dem Unparteiischen nicht wirklich gut behandelt. Dabei ließen sie an der Berechtigung des Elfmeters unmittelbar vor dem Pausenpfiff keinen Zweifel. Zwar nutzte der auffällige Damian Bartsch bei seinem Sturz im Strafraum ziemlich offensichtlich das nicht nur in dieser Szene ungestüme Zweikampfverhalten von Rijad Tafilovic clever aus. "Doch den Elfmeter kannst du geben", räumte Uedesheims Sportdirektor Peter "Petie" Becker ein. Mit dem von Murat Yildirim sicher verwandelten Strafstoß ging Essen in Führung, ohne sich aus dem Spiel heraus eine echte Torchance herausgespielt zu haben. Eine bittere Pille für die mit zwei Niederlagen ins Spiel gegangenen Gastgeber. Denn abgesehen von der Anfangsphase hatten sie den Gegner eigentlich im Griff gehabt.

Ein Bild, an dem sich auch in der zweiten Hälfte nicht allzu viel änderte. Bis zur 68. Minute: Da unterzog Bartsch dem Trikot des nach vorne eilenden Ivan Simic recht ungeniert einem Zerreißtest. Das grüne Jersey des Gehaltenen hielt, nicht aber dessen Nerven. Auch weil der junge Schiedsrichter, der bei der Bewertung von Zweikämpfen große Defizite offenbarte, die Aktion mit seinem Pfiff viel zu spät beendete, explodierte bei Simic der Cocktail aus aufgestauter Wut und Frust in einer Tätlichkeit, die Lattberg mit der Roten Karten bestrafen musste.

Verloren war das Spiel für die Hausherren damit freilich noch nicht. Weil Essen den sich bietenden Raum nur höchst unzureichend zu nutzen wusste, hätte die Angelegenheit durchaus kippen können. Wenn sich die Schützlinge von Trainer Ingmar Putz nicht wieder mal selbst den Knockout verpasst hätten: Eine Viertelstunde vor dem Ende machte sich Özkan Teke vor dem eigenen Strafraum eines folgenschweren Ballverlustes schuldig. Der Versuch seines Teamkollegen Julius Steegmann, im Verbund mit dem herausstürzenden Keeper Dustin Gottlebe, gegen Samuel-Marian Limbasan in höchster Not zu retten, mündete in einem Pressschlag, in dessen Folge das Leder zum 0:2 über die Linie hoppelte. Viel unglücklicher kann so etwas nicht laufen.

Und trotzdem wäre der bewundernswerte Elan des SVÜ um ein Haar noch belohnt worden. Mit einem Sahnetor stellte der agile Bartosz Siedlarski zunächst den Anschluss her (88.). Und in der Nachspielzeit hätte Lattberg den wackeren Uedesheimern durchaus noch einen Handelfmeter gewähren können – doch dazu fehlte ihm ganz offensichtlich die Courage.

(NGZ)
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