Basketball Stresstest für dezimierte Elephants

Grevenbroich · Nur zwei Tage nach der 75:80-Heimniederlage im Nachholspiel gegen Citybasket Recklinghausen muss Grevenbroich am Freitagabend in Hagen ran.

 Hart am Mann: Jamie Töps im Duell mit John Murry (l.).

Hart am Mann: Jamie Töps im Duell mit John Murry (l.).

Foto: Michael Ritters

Ein Grand ohne Vier ist im Skat mit etwas Geschick zu gewinnen, im Basketball dagegen kaum. Die in der Regionalliga West tief in den Abstiegskampf verstrickten NEW‘ Elephants versuchten es trotzdem, unterlagen jedoch im Nachholspiel vor heimischem Publikum Citybasket Recklinghausen mit 75:80 (Halbzeit 37:45).

Weil in Alejandro Vergara, Anton Zraychenko und Joel Lukeba alle drei nachverpflichteten Spieler nicht zur Verfügung standen und der kaum genesene Tim Elkenhans (Kahnbeinbruch) schon wieder raus ist, musste Trainer Ken Pfüller wiederum mit einer Sechster-Rotation auskommen, gelegentlich unterstützt von Darnel Mfulama. Die Gäste wussten also, wen es auf jeden Fall auszuschalten galt. Während ihnen das im Fall von Center Dzemal Selimovic (21 Punkte/18 Rebounds) nicht gelang, verfügten sie über das entsprechende Personal, um John Murry das Leben ausreichend schwerzumachen. Der zusätzlich von Magenproblemen geplagte Topscorer der Elephants musste gegen eine ganze Armada von flinken Gegenspielern für jeden seiner trotzdem noch 21 Punkte hart arbeiten. Allerdings sank dabei seine Quote aus der Drei-Punkte-Distanz auf für ihn kümmerliche 20 Prozent (2/10 Würfe). „Er war am Ende fix und fertig“, sagte sein Coach. Obwohl speziell von Thomas Lehnen, beim 88:87-Sensationssieg in Ibbenbüren noch der Matchwinner, Dino Berberistanin und Bastian Becker zu wenig kam, kämpfte sich das Schlusslicht in der Schlussphase mit einer Ganzfeldpresse noch mal heran, „aber dann hat uns einfach die Luft gefehlt“, resümierte Pfüller nüchtern. Für ihn stand fest: „Mit Alejandro sieht‘s ganz anders aus oder mit Anton, der mal einen Dreier trifft und einen wichtigen Rebound holt.“

Viel Zeit, der verpassten Chance nachzutrauern, haben die Elephants nicht, denn schon am Freitag (20.15 Uhr) wartet in der Otto-Densch-Halle in Eilpe der direkte Konkurrent BBA Hagen. Im Hinspiel war den Grevenbroichern nach zuvor sieben vergeblichen Anläufen zwar der erste Saisonsieg gelungen (93:88), doch inzwischen haben die Schützlinge von Trainer Kosta Filippou zugelegt und könnten sich mit einem Heimerfolg auf dann wohl kaum noch einholbare acht Punkte von den Schlossstädtern absetzen. Dummerweise weiß Pfüller nicht, auf wen er in dieser entscheidenden Partie tatsächlich bauen kann.

Darum tröstet es auch nicht, dass seinen Kollege, der in Milen Zahariev (23,9 Punkte im Schnitt) und Vytautas Nedzinskas (14,3) auf zwei ehemalige Grevenbroicher setzt, ebenfalls große Personalprobleme plagen: Der stets zuverlässige Marcus Ligons (18,2) leidet an den Folgen seiner eigentlich überstandenen Covid-19-Erkrankung. Zudem fehlen Kapitän Yannick Opitz (8,0) und Felix Fuhrmann (4,9). In Zahariev, Nedzinskas, Sören Fritze (12,1), dem zuletzt beim Sieg in Leverkusen 17 Punkte gelungen waren, und Tobias Wegmann (6,8) ist jedoch noch genug Feuerkraft an Bord. 

Grevenbroich: Lehnen (7), Mfulama, Becker (7), Berberistanin (8), Selimovic (21), Murry (21), Mikhail (11)
Recklingausen: Dyczmons, Gröne, Ewald (13), Rostomoff (8), Kanseyo (9), Töps, Stafford (24), Meesmann (16), Kaprolat (10)

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort