"Herbstimpressionen" von Elke Neumann im Sandbauernhof Stillleben erinnern an Seidenmalerei

Liedberg. "Herbstimpressionen" lautet der Titel der Ausstellung von Elke Neumann, die am Wochenende im Sandbauernhof zu sehen war. Die 49-jährige Grevenbroicherin beschäftigt sich seit fünf Jahren intensiv mit der Malerei. Besonders gelungen sind die klassischen Stillleben. Deutlich erkennbar: das Bestreben, sich weiter zu entwickeln. Bei den im Sandbauernhof ausgestellten Stillleben von Elke Neumann wurde das Bestreben der Künstlerin deutlich, Techniken weiter zu entwickeln und neue auszuprobieren. Zur Kreide kommt die Ecoline-Farbe hinzu. NGZ-Fotos: M. Reuter

Liedberg. "Herbstimpressionen" lautet der Titel der Ausstellung von Elke Neumann, die am Wochenende im Sandbauernhof zu sehen war. Die 49-jährige Grevenbroicherin beschäftigt sich seit fünf Jahren intensiv mit der Malerei. Besonders gelungen sind die klassischen Stillleben. Deutlich erkennbar: das Bestreben, sich weiter zu entwickeln. Bei den im Sandbauernhof ausgestellten Stillleben von Elke Neumann wurde das Bestreben der Künstlerin deutlich, Techniken weiter zu entwickeln und neue auszuprobieren. Zur Kreide kommt die Ecoline-Farbe hinzu. NGZ-Fotos: M. Reuter

Als Angestellte einer renommierten Werbeagentur hat die in Beelitz bei Potsdam Geborene jahrelang eine kreative Atmosphäre auf sich wirken lassen können, gemalt hat Elke Neumann schon immer gern. Dass sie Talent hat, zeigen ihre konventionellen Stillleben. Mitunter hat sie die Kreide verwischt, da verblassen die Bilder an den Rändern, werden diffus, die Motive in der Bildmitte treten umso stärker hervor. Steine, Vasen, Zäune und an erster Stelle natürlich Pflanzen werden zu einem harmonischen Ganzen komponiert.

Und Elke Neumann lässt sich häufig ein "Hintertürchen" offen: Im Hintergrund ihrer Stillleben scheint es einen Ausgang zu geben, der Licht in den Raum sickern lässt und dem Bild gleichzeitig eine unerwartete Tiefe und Raffinesse verleiht. Seit fünf Jahren malt die Neuenhauserin intensiv in ihrer knappen Freizeit. Seit dieser Zeit ist sie Mitglied einer Malgruppe in Düsseldorf - diese wird von Diana Rattray-Bugdahn geleitet. Zur Kreide kommt immer häufiger die Ecoline-Farbe, die Elke Neumann aufs nasse Papier aufträgt. Zum Schluss setzt sie mit der Kreide, die sie gerne mit den Händen verwischt, Akzente.

Die abstrakte Malerei ist nicht ihr Ding, trotzdem nimmt sie sich zunehmend die Freiheit, zur Gegenständlichkeit auf eine gewisse Distanz zu gehen. So entstehen komplexe Landschaften, die auf Grund ihrer starken Farben irgendwie unwirklich erscheinen. Elke Neumann weiß selbstkritisch, dass ihr hier noch längst nicht jeder Versuch geglückt ist. Die klassischen Stillleben wirken dagegen durchweg gelungen. Die neue Technik führt gelegentlich zu Ergebnissen, die an Seidenmalereien erinnern.

Ein sehr schönes "Kontrastprogramm": Der "Sonnenuntergang", sicher ein stark strapaziertes Thema, - aber auch eines, das trefflich dazu geeignet ist, Stimmungen zu erzeugen. Ganz selten stehen Sachen im Mittelpunkt: Da ist zum Beispiel die "Moscheenlandschaft" oder das Stillleben, bei dem Gefäße dominieren. Elke Neumann geht verstärkt dazu über, kräftigere Farben zu wählen und mit stärkeren Kontrasten zu arbeiten.

So lässt sie Blumen und Blüten vor dunklen Hintergründen erstrahlen. Viele Bilder strahlen die Behaglichkeit aus und die Würze, die man mit dem Herbst assoziieren mag. Und die Arbeiten scheinen dem Betrachter etwas von der Ruhe und Ausgeglichenheit zu geben, die Elke Neumann gespürt hat, als sie damit beschäftigt war. Die Malerei bedeutet für sie nämlich totale Entspannung, Abschalten vom Alltag. Rudolf Barnholt

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