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Korschenbroich Stiftung plant Denkmaltafeln

Korschenbroich · Die Bürgerstiftung Korschenbroich möchte Gebäude mit Tafeln versehen, die über die Geschichte dieser Bauten informieren. Ein Spaziergang könnte so zu einem historischen Rundweg werden. Noch bedarf es Gesprächen.

 Auch für die Ruhebänke zwischen Steinforth-Rubbelrath und Glehn hatten sich Willy Schellen (l.) und Hermann Buchkremer (r.) eingesetzt. Mit vor Ort: Hermann Buchkremers Enkel Jakob (7), Aaron (9) und Clara (8).

Auch für die Ruhebänke zwischen Steinforth-Rubbelrath und Glehn hatten sich Willy Schellen (l.) und Hermann Buchkremer (r.) eingesetzt. Mit vor Ort: Hermann Buchkremers Enkel Jakob (7), Aaron (9) und Clara (8).

So einen Irrsinn wollen Willy Schellen und Hermann Buchkremer in Korschenbroich natürlich vermeiden: In Wien gibt es ein Haus, an dem eine Tafel mit kuriosen Informationen für Touristen angebracht ist. "In diesem Haus hat Wolfgang Amadeus Mozart am 27. August 1778 auf seiner dritten Reise nach Prag nicht übernachtet", steht an dem Gebäude in der Myrthengasse.

Damit werden all jene Tafeln, die geschichts-trächtige Informationen über Bauten in Wien liefern, ad absurdum geführt. Nun hat Mozart zwar auch in Korschenbroich nicht genächtigt, aber die Idee mit den Tafeln wollen Willy Schellen und Hermann Buchkremer von der Bürgerstiftung Korschenbroich auch in ihrer Heimat umsetzen – mit seriösen, ernst gemeinten Informationen zur Geschichte, versteht sich.

Bei der Bürgerstiftung haben sie daher eine Liste angefertigt, auf der all jene Gebäude vermerkt sind, die dafür in Frage kommen. Knapp 200 sind es insgesamt, doch das ist Schellen und Buchkremer deutlich zu viel. "Wir möchten in Zusammenarbeit mit den Heimat- und Schützenvereinen eine Auswahl treffen", sagt Willy Schellen.

Das Ziel: Spaziergänger sollen sich über die Historie jener Häuser informieren können, an denen sie auf einem Rundgang vorbeikommen. Spazier- und Radwege könnten hierfür auf einer Karte vernetzt werden. Eine Broschüre soll vertiefende Informationen zur Geschichte der ausgewählten Orte anbieten.

Unter den Kandidaten für eine Informationstafel ist zum Beispiel das Technologie-Zentrum in Glehn (TZG). Auf der Tafel könnte stehen, dass dort früher eine Nähschule und ein Krankenhaus beheimatet waren. "Am Ende werden wir wohl rund 50 Gebäude mit Informationen bestücken", meint Hermann Buchkremer.

Ab Herbst soll es in die gestalterische Phase gehen. Neben den Gesprächen mit Vereinen und Bruderschaften soll auch Kontakt mit den Eigentümern der Häuser aufgenommen werden. "Wir können da ja nicht einfach so eine Tafel anbringen", sagt Buchkremer. "Das muss mit den Eigentümern besprochen sein. Wir hoffen da auf Unterstützung für die Idee."

Seit ihrer Gründung vor vier Jahren hat die Bürgerstiftung in der Stadt schon einiges bewegt. Auch für die kürzlich am Radweg zwischen Glehn und Rubbelrath aufgestellten Bänke hatte sie sich stark gemacht. Gestiftet wurden sie von Schützen aus Steinforth-Rubbelrath und Glehn, gefertigt von Schülern der Projektwerkstatt in der Hauptschule Korschenbroich.

Das entspricht der Vorgehensweise der Bürgerstiftung: Sie will Ideen anstoßen und Partner bei der Umsetzung zusammenbringen. "Wir sehen uns als Mittler", sagt Willy Schellen. So wird es auch bei den Geschichtstafeln sein, für die sich die Stiftung jetzt stark macht.

(NGZ)
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