LSW-Spezialsport Steinstoßer Dieter Wolf schließt Buch und die Saison ab

Neuss · Drei Titel bei Deutschen Meisterschaften im pfälzischen Heuchelheim.

Wer Titel sammelt wie Vielflieger Meilen bei der Lufthansa, den hauen fünf Plätze auf dem Siegerpodest bei einem Wettkampf nicht vom Hocker. Mit anderen Worten: Steinstoßer Dieter Wolf (TSV Bayer Dormagen) war mit seinen Leistungen bei den im pfälzischen Heuchelheim (bei Frankenthal) ausgetragenen Deutschen Meisterschaften der LSW-Spezialsporler überhaupt nicht zufrieden. Dabei gab es für den 82 Jahre alten Norfer immerhin drei Titel: Im Ultrasteinstoßen mit dem 12,5 Kilogramm schweren Brocken holte er sich mit 4,68 Meter genauso Platz eins wie mit dem 25-Kilo-Kawentsmann (2,80 Meter). In der Addition ergab das 7,48 Meter und damit auch Rang eins im Duathlon. Im Dreikampf sind drei, fünf und 7,5 Kilogramm schwere Steine zu bewegen. Für Dieter Wolf standen Würfe von 9,79, 7,75 und 6,28 Meter zu Buche. Die daraus resultierende Gesamtweite von 23,82 Meter bescherte ihm den Bronzerang. Den dritten Platz mit 32,54 Metern im Schleuderballwerfen nahm er fast beiläufig zur Kenntnis. Damit macht der vielfache Welt- und Europameister für diese Saison Schluss. „Ich hoffe“, sagt er entschlossen, „dass ich in Bälde mit konstantem (Kraft-)Training wieder gut auftauchen kann – mit der Arbeit an meinem Buch bin ich nämlich fast fertig.“ Sein Lebenswerk. Darin schreibt der ehemalige Dienststellenleiter des MAD auch über seinen Sohn Matthias, der in Kambodscha vom Motorrad geschossen, von den Roten Khmer ein Jahr lang als Geisel gefangen gehalten und dann hingerichtet worden war. Seine Leiche wurde nie gefunden. Verständlich, dass bei der Beschäftigung mit dieser kaum zu ertragenden Lebensgeschichte der Sport ins zweite Glied rückt.

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