Zehn Rennen stehen am Hessentor auf dem Programm Start ins neue Galoppjahr

Sonntag ab 14 Uhr wird auf der Galopprennbahn am Hessentor der erste Renntag der neuen Saison gelaufen, den Samstag-Renntag hatte Dortmund ebenso abgesagt wie Neuss seinen Samstagrenntag vom 10. Januar. Bleibt zu hoffen, dass sich die Wettumsätze des Landes tatsächlich ausschließlich auf Neuss konzentrieren.

Zehn Rennen sind es wieder geworden, im Erich Anderheiden-Rennen wird sich der achtjährige Wallach Dounyapour aus Deutschland verabschieden. 40 Starts mit insgesamt 16 Siegen hat er für seinen niederländischen Besitzer absolviert. Lucien van der Meulen hat das Pferd jetzt an einen Besitzer aus Israel verkauft.

Im Alter von drei Jahren hat er das Pferd erworben, da war der Vierbeiner noch ohne Sieg. Am 1. April 2000 in Köln hat er erstmals gewonnen. Van der Meulen hat schon mehrere Pferde nach Israel verkauft. Über den Galopprennsport dort ist hierzulande so gut wie nichts bekannt. Verbands-Pressesprecher Peter Brauer, der anerkannte Fachmann für den internationalen Turf: "Es muss dort eine kleine Rennbahn geben. Vor Jahren war ein Israeli in Düsseldorf und erkundigte sich nach dem Kauf einer Startmaschine. Die Rennen dort werden aber offenbar ohne Wettbetrieb gelaufen."

In Deutschland laufende Pferde sind in den vergangenen Jahren nach Brasilien, Thailand, den Oman, Neuseeland und Saudi-Arabien verkauft worden. Jetzt auch nach Israel. Eines vereint alle Rennpferde der Rasse englisches Vollblut: Sie stammen alle von einem der Urväter Darley Arabian, Godolphin Barb und Byerly Turk. Sie wurden vor über 250 Jahren mit englischen Stuten gekreuzt, daraus entstand die schnellste Pferderasse. Bei 80 Prozent aller Pferde steht Darley Arabian als Vater in den Papieren. Alles ist über die Gestütsbücher zurückzuverfolgen.

Die Neusser Rennen erinnern an ehemalige, nicht mehr lebende Präsidenten oder anderweitig dem Sport verbundene Männer: Dr. Franz Bodenheim, Jan Piet van Endert, Dr. Josef Sonderkamp, Bruno Kramel, Dr. Adolf Flecken. Auch dem ehemaligen Oberbürgermeister und ständigen Rennbahnbesucher Herbert Karrenberg ist ein Rennen gewidmet. Das Besondere an diesem Tag ist nicht nur der Abschied von Dounyapour, sondern auch die Tatsache, dass alle Pferde weltweit an diesem Tag ein Jahr älter werden, unabhängig vom wahren Geburtstag.

Das geschieht aus Vereinfachungsgründen für die Ausschreibungen. Es sind nicht wenige Senioren der Vierbeinerszene morgen am Start. Im 2. Rennen Hemingway (11 Jahre alt), Lizzano (10), Arelius (10) und Terino (12). Im 5. Rennen tritt Liotard (10) an, der absolute Senior ist der 13-jährige Wallach Imperial Lark. Nur ein Jahr jünger sind im gleichen Rennen Naughty (12) und Olympiejon. Fidak im 9. Rennen ist zehn Jahre alt, im letzten Rennen treten auch Kalaheo (10) und Isorello an, der wie Imperial Lark auch dreizehn Lenze zählt. Bei seinen 45 Starts hat er ziemlich karge 15.606 Euro gewonnen. Da ist schon sehr viel Passion im Spiele. Klaus Göntzsche

(NGZ)
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