Korschenbroich Stadtwerke-Gründung 2012?

Korschenbroich · Die Verwaltung wird den Rat im nicht-öffentlichen Teil der Dezembersitzung über den Stand der Verhandlungen mit Partnern über die geplante Stadtwerke-Gründung informieren. Eine Entscheidung wird erst im Frühjahr gefällt.

Eine Entscheidung über die geplante Stadtwerke-Gründung wird es erst im kommenden Jahr geben. Zwar hatte sich Bürgermeister Heinz Josef Dick noch im Sommer optimistisch gezeigt, dass es einen entsprechenden Beschluss bis zum Jahresende gebe. Entsprechende Gespräche mit potenziellen Partnern aus der Energiebranche haben bereits stattgefunden.

Stadtkämmerer Bernd Dieter Schultze erklärte jetzt auf NGZ-Nachfrage, dass die Verwaltung den Rat im nicht-öffentlichen Teil seiner Dezember-Sitzung über den Zwischenstand informiert. "Die Politik wird dann etwa im Frühjahr eine grundsätzliche Entscheidung treffen. Der bestehende Stromvertrag läuft bis Ende 2012", stellt Schultze klar.

Die Stadt könnte die Konzessionsverträge mit den bisherigen Stromanbietern RWE und NVV zwar auch verlängern. Von einer Stadtwerke-Gründung verspricht sie sich jedoch finanzielle Vorteile. Ein Kooperationspartner soll dann den technischen und kaufmännischen Betrieb des Stromnetzes im Stadtgebiet übernehmen — und die Verhandlungen für eine Übernahme des Stromnetzes führen. Für die Bürger ergeben sich dadurch keine Änderungen. Nach Erwerb könnten die Stadtwerke allerdings von jedem Stromanbieter Geld kassieren, der Energie durch das Korschenbroicher Netz leitet.

Auf lange Sicht könnten sie zudem in die Stromvermarktung einsteigen. Bürgermeister Heinz Josef Dick hatte sich in der Vergangenheit zuversichtlich gezeigt, dass es zu einer Stadtwerke-Lösung kommt. Die Stadt möchte mindestens 25,1 Prozent der Stadtwerke-Anteile halten.

Der Vertrag mit dem Kooperationspartner soll zunächst über sechs Jahre laufen. Enthalten sein soll eine Option auf Verlängerung um jeweils ein Jahr. Geplant ist allerdings, dass der technische und kaufmännische Betrieb nach Ablauf der Sechs-Jahres-Frist durch eigenes Personal der Stadtwerke erfüllt werden soll. Dazu zählen unter anderem die Netzinstandhaltung, dessen Steuerung, Inspektion sowie die Beseitigung möglicher Störungen.

Auch Gas könnte mittelfristig auf die Tagesordnung rücken. Dort laufen die Konzessionsverträge bis 2018. Möglicherweise ließe sich auch die Straßenbeleuchtung unter dem Dach eines Stadtwerke-Gesellschafters zusammenfassen. Sind die Gespräche mit den Energieversorgern — sieben Unternehmen hatten sich auf die Ausschreibung gemeldet — abgeschlossen, muss der Rat über eine Stadtwerke-Gründung entscheiden.

(NGZ/rl)
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