Korschenbroich Stadt und Kreis wollen U3-Quote erfüllen

Korschenbroich · Bis August 2013 muss Korschenbroich jedem dritten Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten. Kreis und Stadt sind zuversichtlich, den Stichtag einhalten zu können – doch äußert der Bürgermeister auch Kritik.

Bis August 2013 muss Korschenbroich jedem dritten Kind unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten. Kreis und Stadt sind zuversichtlich, den Stichtag einhalten zu können — doch äußert der Bürgermeister auch Kritik.

Ein Datum, das in anderen Kommunen für einen erhöhten Puls sorgt, erwarten der Rhein-Kreis und die Korschenbroicher Politik weitestgehend gelassen: Bis zum 31. Juli 2013 muss die Stadt 32 Prozent der Kinder unter drei Jahren einen Betreuungsplatz anbieten. "Wir liegen derzeit bei ungefähr 30 Prozent und damit über dem Landesdurchschnitt. Er liegt bei 19 Prozent", sagt Norbert Dierselhuis, der Leiter des Kreisjungendamtes. Er erwartet eine "Punktlandung".

Die Planungen und Finanzkalkulationen seien abgeschlossen, alle Anträge gestellt. "Wenn Land und Bund die finanziellen Mittel wie angekündigt bereitstellen, dann werden wir den Rechtsanspruch pünktlich erfüllen können", sagt Dierselhuis.

Für das Familienzentrum Am Kerper Weiher in Glehn liegt die Bewilligung jetzt vor: Für 318 000 Euro soll es entsprechend umgebaut werden. Beinahe fertiggestellt sind die Bauarbeiten an der Kindertageseinrichtung Danziger Straße. Noch in dieser Woche erwartet die Stadt die Bewilligung für den Umbau des Kindergartens Auf den Kempen in Kleinenbroich. Doch in Euphorie bricht Heinz Josef Dick trotz der Fortschritte nicht aus. "So ganz zufrieden bin ich nicht", sagt der Bürgermeister. "Wir warten noch auf weitere Bewilligungen vom Land. Außerdem bekommen wir weniger Geld, als uns zugesagt worden ist."

So habe das Land den Umbau der Kitas Schulstraße in Glehn und Hochstraße in Kleinenbroich bisher nicht bewilligt. Für die Erweiterung der Einrichtung Am Hallenbad erhält Korschenbroich weniger Geld. "Wir müssen daher jetzt das bestehende Raumkonzept überarbeiten", sagt Dick. Sauer ist der Verwaltungschef ebenfalls, weil das Land bereits provisorisch eingerichtete U3-Plätze nicht weiter bezuschusst. "Ich befürchte, dass wir Engpässe beim erforderlichen Ausbau erleiden werden und den Zeitplan nicht einhalten können", sagt Dick. Sieben der zehn städtischen Kindertageseinrichtungen sind bereits umgebaut oder befinden sich im Umbau.

Die Stadt rechnet für 2013 mit 710 Kindern unter drei Jahren, die innerhalb der Stadtgrenzen leben werden. "Wir müssen also 250 Plätze bereitstellen. Im Schuljahr 2011/2012 kamen wir inklusive Tagespflegeplätze auf 215", erklärt der Bürgermeister.

Heinz Josef Dick und Kreisjugendamt-Chef Norbert Dierselhuis befürchten allerdings, dass die 32 Prozent nicht den Bedarf decken werden. "Realistisch sind 40 Prozent", prognostiziert Dierselhuis. Der Leiter des Kreisjugendamtes und auch der Bürgermeister nehmen das Land in die Pflicht: Ohne entsprechende Förderung werde man die Nachfrage nicht befriedigen können.

(NGZ/rl)
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